Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Vaters.“
„Gaston?“
„Gaston Poivre. Er betreibt den hiesigen Gewürzhandel.“ Sie lehnte sich im Stuhl zurück.
„Tatsächlich, den Namen habe ich schon gehört. Sie übernehmen also seine Büroarbeiten?“
„Richtig.“
„Welch öde Beschäftigung für eine junge Frau.“
Madeleine lachte. Sie spürte, wie sehr sie seine Aufmerksamkeit genoss.
„Im Grunde eine durchaus angenehme Tätigkeit. Nur gerade heute war es ein wenig anstrengend. Das gestrige Unwetter hat eines unserer Lager schwer beschädigt und Ware verdorben, die bereits fest zugesagt war.“
„Wie ärgerlich.“ Rodrique musterte sie unverwandt.
„Ja, aber wir haben eine Lösung gefunden. Wir können mit Ware aus einem anderen Lager überbrücken. In vier Tagen erwarten wir eine neue große Lieferung.“
„Das ist gut.“ Er nickte.
„Nun hoffen wir, dass das Schiff pünktlich eintrifft.“
„Befürchten Sie Schwierigkeiten?“, wollte er wissen und gab nebenher dem dunkelhäutigen Kellner, welcher die Speisen brachte, ein Zeichen.
„Wenn nicht neue Unwetter anstehen, eigentlich nicht. Die Caribbean Sky soll pünktlich in Santo Domingo Zwischenstation gemacht haben und ist am nächsten Tag wieder ausgelaufen.“
Rodrique nickte.
„Was halten Sie von gebackenem Hummer mit Bohnen und Tomaten?“, unterbrach er Madeleines Ausführungen. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Sie hatte mittlerweile richtig Hunger.
„Klingt wunderbar“, sagte sie lächelnd.
„Dazu Reis und eine Melonenbowle?“
„Hervorragend“, stimmte sie zu, obgleich sie noch nie Melonenbowle probiert hatte. Sie stellte sich das Getränk leicht, kühl und erfrischend vor.
„Schön.“ Wieder machte er dem Kellner ein Zeichen. Dieser deutete ein Kopfnicken an und eilte davon.
„Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei der Caribbean Sky. Welche Kostbarkeiten erwarten Sie denn mit der Lieferung?“, fragte Rodrique und neigte den Kopf. Was für schöne Haare er hatte! Voll und kräftig, die Locken trotz des Zopfes auch am Oberkopf gut erkennbar. Wie gern hätte sie ihre Finger in die weichen Wellen geschoben, ihre Wange an seiner gerieben, die Kraft und Wärme seines starken männlichen Körpers gespürt, seinen Duft eingeatmet.
„Sie überlegen?“, hemmte er ihre sehnsüchtigen Gedanken.
„Unter anderem Koriander und Muskatnuss. Natürlich auch Zimt und Pfeffer“, antwortete Madeleine und zwang ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch zurück. „Möglicherweise ist auch Safran dabei, aber das wissen wir erst, wenn die Lieferung hier ist.“
„Tatsächlich eine wertvolle Fracht. Ich kann mir denken, dass der Verlust solch edler Güter durchaus Unruhe in den gewohnten Arbeitsablauf bringt. Ganz zu schweigen von den Einbußen für Monsieur Poivre.“
„Ja, er war reichlich niedergeschlagen. Ehe ich wusste, was geschehen ist, dachte ich, er sei mir böse, weil ich gestern doch sehr spät und durchnässt nach Hause gekommen bin.“
„Nun“, Rodrique schmunzelte und beugte sich vor. „Dies waren ja wohl auch ungeahnte Umstände. Wann werden Sie denn heute Abend zurückerwartet?“
Zarte Röte stieg Madeleine in die Wangen.
„Das ist mir selbst überlassen. Ich möchte Gaston lediglich keine Sorgen bereiten. Er tut sehr viel für mich.“
„Dann wollen wir das Essen genießen, und anschließend noch einen kleinen Spaziergang machen? Ich könnte Sie ein Stück nach Hause begleiten?“
„Sehr gern“, erwiderte sie und lächelte ihm zu.
Rodrique nahm erneut ihre Hand und küsste sie zart. Als seine warmen Lippen ihre Haut berührten, durchrann sie ein wohliger Schauer.
„Ich freue mich“, versicherte er.
Madeleine sah eine junge Schwarze mit den Speisen kommen und löste sich aus seinem Griff.
So köstlich das Essen schmeckte, sie konnte es kaum erwarten, mit Rodrique allein zu sein, selbst wenn es nur für kurze Zeit war.
Während das Mädchen den Tisch wieder abräumte, bestellte Rodrique noch eine Crème brûlée als Dessert.
„Sie mögen doch Süßes?“ fragte er Madeleine.
„Unbedingt“, bestätigte sie und tauchte genießerisch den Löffel in die nach Vanille duftende Speise.
„Monsieur Legrand? Eine Nachricht für Sie.“ Mit einer kleinen Verbeugung stellte ein Page des Hotels einen silbernen Teller neben Rodriques Schälchen mit dem Nachtisch. Die goldenen Knöpfe an seinem Frack aus festem roten Stoff funkelten, der blütenweiße Kragen seines Hemdes ließ seine Haut tiefschwarz erscheinen. Abwartend blieb er
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