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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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dreisten Blick sie sich am Vorabend empört hatte, und war nicht in der Lage, ihre ungläubige Bestürzung zu verbergen.
    „Oui, Madame.“ Er verzog keine Miene.
    „Aber, das ist doch … hat er irgendwas gesagt? Ist etwas geschehen?“ Sie umklammerte den Griff ihrer Handtasche und kämpfte gegen aufsteigende Übelkeit.
    „Nicht, dass ich wüsste.“ Steif stand der Mann hinter dem Tresen des Hotels. Madeleine konnte sich nicht bewegen.
    „Ah! Moment!“ Ein Ruck ging durch den massigen Körper des Angestellten. Er wandte sich um und nahm etwas aus dem hölzernen Regal hinter ihm, welches aus unzähligen kleinen Fächern bestand.
    „Dies hat Monsieur Legrand für Sie hinterlegt.“
    Mit eiskalten Fingern nahm Madeleine den schmalen Umschlag. Sie war den Tränen nahe. Die Erleichterung, dass Rodrique etwas für sie hinterlassen hatte, konnte den Schmerz kaum mildern. Ohne ein Dankeswort kehrte sie dem Portier den Rücken zu und verließ fluchtartig die Hotelhalle. Draußen, auf der zweiten Stufe, die zur Straße führte, blieb sie stehen. Die Sonne blendete, zwei junge Frauen flanierten kichernd und einander untergehakt an ihr vorüber. Madeleine war es, als würde die Zeit stillstehen. Sie war wie betäubt. Das Wiehern eines Pferdes riss sie aus ihrer Lethargie. Zu ihrer linken Seite sah sie eine hölzerne Bank vor einem Stück sattgrünem Rasen, der von farbenprächtigem Hibiskus und Magnolien umsäumt war. Sie nahm die Schönheit des kleinen Ruheplatzes nicht wahr. Stattdessen eilte sie zu der Bank. Hier war sie vor den Blicken des überheblichen Hotelangestellten geschützt und konnte doch sofort ihre Nachricht lesen.
    Mühsam und mit Hilfe einer ihrer Haarnadeln, öffnete sie das Kuvert. Sie zog einen gefalteten Bogen heraus, aus welchem einige Scheine Papiergeld auf ihren Rock fielen. Rasch sammelte sie die Noten zusammen, steckte sie zurück in den Umschlag und las die wenigen Zeilen, die Rodrique in steifer Schrift für sie verfasst hatte.
    „Mon cœur, bedauerlicherweise zwingen mich meine Geschäfte zu einer verfrühten Abreise. Da mir aufgrund der überraschenden Eile die Möglichkeit fehlt, dir für die angenehmen Stunden eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, habe ich ein wenig Geld beigelegt. Gönne dir etwas, was dir Freude macht.
    Rodrique“
    Madeleines Augen brannten, der Schmerz zog ihr Innerstes in aller Qual zusammen. Ihr erster Gedanke, die Scheine sollten ihr Reisegeld sein, damit sie ihm folgen konnte, zersplitterte in messerscharfe Scherben. Tränen strömten über ihre Wangen und machten den Versuch, die Nachricht erneut zu lesen, unmöglich. Wie konnte das sein? Bis vor wenigen Minuten hatte sie noch geglaubt, ihre Zukunft in aller Helligkeit vor sich zu sehen, und nun war Rodrique fort. Fort wohin? Und warum?
    Sie trocknete sich die Augen und zwang sich zur Beherrschung. Hatte sie etwas übersehen? Hatte sie in ihrem Entsetzen etwas Wesentliches überlesen? Wollte er durchaus, dass sie zu ihm kam? Oder kam er wieder? Doch kein Wort, keine Silbe in seinem Brief wies darauf hin.
    Erschütterung wechselte sich mit ungläubiger Verzweiflung ab. Das konnte nicht sein! Er hatte versprochen, sie zu heiraten. Nur deswegen war sie überhaupt so weit gegangen wie letzte Nacht. Sie konnte sich doch nicht derart in ihm getäuscht haben? Seine Hände, seine Küsse, seine Zärtlichkeit und Leidenschaft … Die Erinnerung überrollte sie. Sie meinte, es müsste ihr die Brust zerreißen. In letzter Sekunde dämmte sie das wilde Aufschluchzen ein, ehe es Passanten hörten, die einige Meter entfernt vorbeispazierten.
    Nein! Nein, es musste etwas geschehen sein. Etwas, was er ihr nicht sagen konnte oder wollte. Geschäftliche Schwierigkeiten, die ihn ganz beanspruchten? Familiäre Belastungen, die er ihr nicht aufbürden wollte? Kranke Angehörige? Etwas, was ihn derart plagte, dass er lieber Geschäfte vorschob und sie in Haltung und Würde verließ, ganz gleich, wie es ihm dabei ging? Er war so einfühlsam. Sie musste daran denken, wie er den Mond und die Sterne bewundert hatte, und neues Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf. Nein, sie war sicher, es war etwas geschehen, möglicherweise etwas Tragisches. Nur was? Und was konnte sie jetzt tun? Sie konnte ihn doch nicht im Stich lassen. Wie sollte sie ihm beweisen, dass sie immer und jederzeit zu ihm stehen würde? Alle Lasten mit ihm tragen wollte?
    Fröstelnd zog Madeleine die Schultern zusammen, so mild der Nachmittag auch war. Blitzartig

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