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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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unterwegs bis zur Bucht“, hatte Louis dagegengehalten.
    „Macht doch, was ihr wollt! Ich hab euch jedenfalls gewarnt!“
    Madeleine lächelte in Erinnerung an das Gespräch. Unzählige Male war sie hier schon vorbeigegangen, ohne sich Gedanken um das Häuschen zu machen, und nie war etwas geschehen, was ihr Sorgen bereitet hätte.
    Sie zwang sich, langsamer zu gehen, betrachtete die geschlossenen Läden, das eingesunkene rotbraune Dach, welches jeden Moment nachzugeben drohte, und das Gestrüpp, das links und rechts des Eingangs wucherte. Etwas irritierte sie, ohne dass sie wusste was es war. Oder war sie nun beeinflusst von dem, was Emmi erzählt hatte? Und wenn doch etwas dran war an der Geschichte?
    Ein leichter Grusel wollte Madeleine erfassen. Entschieden schüttelte sie ihn ab. Die Küchenhilfe hatte eine Vorliebe für Unheimliches. Unter anderem hatte sie monatelang steif und fest behauptet, es würde in den Vollmondnächten in den Vorratskellern des Anwesens spuken. Bis sie, mit der Unterstützung von Louis, erfahren hatte, dass es der Hausherr selbst war, der in eben diesen Nächten nicht schlafen konnte und, von Hunger getrieben, Wurst und Wein benötigte.
    Madeleine schnupperte. Deutlich roch sie das salzige Wasser des Ozeans. Sie raffte die Röcke und lief die letzten Meter bis zur Biegung. Endlich stand sie vor ihrem kleinen, fast menschenleeren Paradies. Etliche hundert Meter entfernt wanderten ein paar Spaziergänger den Strand entlang. Die Leute jedoch – es mochten drei oder vier sein – bewegten sich in entgegengesetzter Richtung. Auf der gekräuselten Oberfläche des Meeres schaukelte ein Fischerboot.
    Madeleine grub einen Fuß in den schneeweißen Sand und hatte das Verlangen, Schuhe und Strümpfe auszuziehen und die nackten Zehen in die sonnengewärmte Pracht zu tauchen. Warum nicht? Sie sah nach rechts, wo sich der Natural Parc an den Strand anschloss. Bis zum Eingang des Parks musste man ebenfalls einige Minuten laufen, und auch hier war niemand zu sehen. Übermütig bückte sie sich, griff nach dem Saum ihrer Röcke und zog diese nach oben. Sie öffnete die ledernen Schnallen, schlüpfte aus den Schuhen, löste die Strümpfe von den Strapshaltern und rollte sie eilig nach unten. Tief schob sie die Füße in den warmen Sand, ließ sie hineingleiten und spürte, wie die Fülle sich über ihrer zarten Haut schloss und sie wohlig umfing. Sie bewegte die Zehen und genoss den sanften Gegendruck mit welchem die feinen Körnchen zwischen ihnen hindurchrieselten. Völlig versunken in ihr Spiel bemerkte sie nicht, wie sich am Horizont über dem Meer erste dunkle Wolken sammelten.
     
    Ein leises Grollen, noch sehr weit entfernt, ließ sie schließlich aufsehen. Sie blickte sich um und entdeckte den Ausläufer einer schwarzen Wolke, die hinter dem Gipfel eines Berges hervorlugte, weit weg am anderen Ende der Insel. Madeleine seufzte. Sie schüttelte den Sand von den Füßen und entschied sich, ein Stück am Wasser entlangzugehen. Selbst wenn das Wetter umschlug, blieb sicher noch genug Zeit für einen Spaziergang.
    Schaumgekrönte kleine Wellen rollten sacht ans Ufer und umspülten ihre Knöchel, während sie den Weg in Richtung Park nahm. Das Fischerboot war nur noch ein brauner schaukelnder Fleck draußen auf dem Meer, und auch die Spaziergänger waren nicht mehr zu sehen.
    So schön ihr Ausflug an den Strand war, so spürte Madeleine dennoch eine eigentümliche Unruhe. Was war los mit ihr? Ihr war, als würde ihr etwas fehlen. Ein kühler Windstoß schien aus dem Nichts zu kommen, und mit plötzlicher Eile drängte die schwarze Wolke hinter dem Berg hervor. Noch schien die Sonne, doch die Wellen wurden kräftiger und rollten in immer kürzer werdenden Abständen heran.
    Madeleine schirmte mit der Hand die Augen gegen das nunmehr gleißende Licht ab und sah zurück. Sie war viel weiter gelaufen, als sie gedacht hatte. Besorgt wog sie das drohende Unwetter gegen ihren Rückweg ab. Ein grellgelber Blitz zuckte auf, riesengroß und erschreckend nah. Der anschließende Donner schien unmittelbar vor ihr ins Meer zu krachen. Schon klatschten die ersten Tropfen nieder, trafen sie eiskalt in Gesicht, Haare und rannen in ihr Dekolleté. Noch ehe sie wusste, wohin sie sich wenden sollte, prasselte der Regen hart und schmerzhaft nieder, schleuderte unzählige Kreise auf die aufgewühlte Fläche des Ozeans und ließ ihr keine Wahl. Es blieb nur der Park, in den sie flüchten konnte. Madeleine raffte die

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