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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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»Sie sind doch der Magier, Metropolit«, sagt sie. »Sie und nicht ich.«
    »Ich habe in meiner Ausbildung die höhere Anwendung des Plasmas gelernt, nicht die praktischen Künste«, sagt er. »Früher hatte ich fähige Ingenieure, die mir geholfen haben, aber jetzt …« Er zuckt die Achseln. »Ich werde Hilfe brauchen. Sie kennen die lokalen Systeme, Sie wissen, was Jaspeer zusammenhält. Das weiß keiner meiner Leute.«
    »Ich bin selbst eine Außenseiterin«, erinnert Aiah ihn.
    »Und damit haben Sie einen Blickwinkel, der sehr nützlich ist.« Er beugt sich vor. »Ich will von Ihnen lernen«, sagt er, »aber ich kann hoffentlich auch lehren. Während unserer Zusammenarbeit werden Sie Zugang zum Plasma im Terminal haben und wenn Sie wollen, werden Sorya und ich Ihnen Methoden zeigen, wie man es anwendet.«
    Das Angebot verschlägt ihr die Sprache.
    »Meinen Sie das ernst?«, fragt sie. Es ist das Erste, was ihr nach langem Schweigen einfällt.
    »Natürlich«, sagt er nur. »Sie besitzen offensichtlich Intelligenz und Begabung. Ich werde Sie lehren, was Sie lernen wollen, aber ich werde all das mystische Geschwätz weglassen, das die großen Weisen der Universitäten für nötig halten.«
    Aiahs Gedanken drehen sich rasend schnell. »Geld«, sagt sie, um auf das Wesentliche zurückzukommen. »Ich will trotzdem noch Geld.«
    Constantines Augen funkeln amüsiert. »Geld«, sagt er. »Na schön. Dann lassen Sie uns über Geld reden. Die Hände auf den Tisch …« Er legt die Arme links und rechts neben seinen Teller und dreht sie herum, damit sie die leeren Handflächen sieht. »Damit Sie sehen, dass ich keine gezinkten Karten im Ärmel habe.«
    Es ist ein Spiel, wie man es als Barkazil schon in der Kindheit lernt. Sorgfältig konstruierte Argumente werden ausgetauscht, es wird geblufft und getäuscht, in letzter Sekunde wird eine Randbedingung leicht verändert … es ist schwer zu sagen, wer hier Passu und wer Pascol ist, denn auch Constantine beherrscht dieses Spiel perfekt. Er genießt das Handeln um des Handelns Willen und verfügt über Hunderte rhetorischer Tricks, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Aber am Ende und da er genügend Geld zur Verfügung hat, ist es ihm nicht wirklich wichtig. Geld hat für ihn eine viel geringere Bedeutung als für Aiah. Sie weiß, wie wichtig Geld ist, sie weiß genau, was ein halber Clink wert ist, wenn man ihn nicht hat, und das ist der entscheidende Unterschied zwischen ihnen.
    Aiah schließt bei zweihunderttausend Dalder ab. Mehr als sie je erhofft hatte. Die ursprüngliche Forderung von einer Million war ein reiner unverschämter Bluff. Aber sie muss sich vor Augen halten, dass sie das Geld immer noch nicht hat. Constantine warnt sie, dass es mühsam ist, eine so große Summe in bar diskret aufzutreiben. Es wird einige Zeit dauern, und er will ihr Ratschläge geben, wie sie das Geld verstecken kann, damit die Steuerfahndung nicht auf sie aufmerksam wird.
    »Morgen«, sagt Constantine. »Morgen beginnen wir mit dem Unterricht.«
    Er ruft seinen Wagen, der Aiah nach Hause fahren soll. Bevor sie die Terrasse verlassen, legt er ein paar Früchte in einen Korb und drückt ihn ihr wortlos in die Hand.
    Sie hasst ihn dafür, dass er sie schon so gut kennt.

 
     
     

     
    Die Elton-Limousine parkt an der
    nordwestlichen Ecke des Behördengebäudes, der riesige Martinus steht daneben. Aiah spürt ein Kribbeln zwischen den Schulterblättern und während sie zum Wagen geht, denkt sie darüber nach, ob ihre Kollegen sie vielleicht beobachten. Aber dann richtet sie sich trotzig auf, reckt das Kinn und geht weiter. Munter schwingt sie ihre Aktentasche, und als Martinus ihr die Tür aufhält, glaubt sie beinahe, Constantines amüsierten Kommentar zu hören: Sollen sie doch gaffen.
    Wenn er keinen Wert darauf legt, verstohlen Kontakt aufzunehmen, warum sollte sie sich dann darum kümmern?
    Ein Korb Früchte, Käse und eine gekühlte Flasche Weißwein erwarten sie im Fond. Aiah lächelt. An diese Behandlung könnte sie sich wirklich gewöhnen. Martinus setzt sich auf den Fahrersitz und lässt mit einem dumpfen Knall die Tür zufallen.
    »Mr. Martinus«, fragt sie, »wohin fahren wir?«
    »Zur Wohnung des Metropoliten, Miss«, antwortet er. Die gegenläufigen Turbinenräder summen, und der Elton beschleunigt sanft.
    Aiah lässt sich dankbar in den Polstersitz sinken. »Hatten Sie einen angenehmen Sonntag?«
    Im Rückspiegel kann Aiah sehen, wie Martinus die kleinen Augen auf sie

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