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Plasma

Plasma

Titel: Plasma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Carlson
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Reifen gelehnt, die Maschinenpistole griffbereit auf den Knien. Er weckte Hernandez. Der hustete kurz, richtete sich gleich auf und wurde dann von einem Hustenanfall geschüttelt, der nicht enden wollte.
    Deborah ließ Ruth los, kniete neben ihm nieder und legte ihm eine Hand auf den Rücken, während er nach Luft rang. »General«, sagte sie.
    »Es geht schon.« Er würgte die Worte hervor.
    Deborah blieb bei ihm. Sie versuchte sich offensichtlich ein Bild von seiner Atemstärke zu machen, und die Art, wie sich ihre Nackenmuskeln anspannten, gefiel Cam ganz und gar nicht. Scheiße. Hernandez hatte ihnen seine Atemwegsprobleme verheimlicht, und selbst wenn es sich nicht um eine Folge der Strahlenkrankheit, sondern um einen ganz gewöhnlichen Infekt handelte, war der Mann zu geschwächt, um ein Virus zu bekämpfen.
    Hernandez war hager und fahl. »Doktor Goldman«, sagte er, als er ihr Gesicht in der Menge entdeckte.
    »Man hat Ihnen vertraut«, erklärte Ruth. »Man hat Ihnen stärker vertraut, als Sie ahnen.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Leadville«, sagte sie. »Die Labors.«
    Im Westen schossen Stichflammen von den schwarzen Bergrücken auf. Das Dröhnen erreichte sie einen Augenblick später, als Ruth ebenfalls niederkniete, ein wenig zur Seite gedreht, um die verletzte linke Hüfte zu schonen. Einige der Marines gingen in die Hocke. Cam erstaunte das nicht weiter. Alle wollten hören, was Ruth zu berichten hatte.
    »Sie haben die Nanotechnologie an den Soldaten der Vorposten getestet«, sagte Ruth. »Aber sie müssen von der Wirkung des neuen Impfstoffs überzeugt gewesen sein. Sie vertrauten Ihnen.«
    »Ein neuer Impfstoff«, sagte Hernandez.
    »Ja.« Ihre Augen waren groß und leuchteten wie bei einem Kind. »In Ihrem Blut befinden sich momentan zwei Nano-Typen, und beide unterscheiden sich von allem, was ich bisher gesehen habe.«
    Hernandez hustete wieder. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Neben Cam fasste sich einer der Marines an die Brust. Einige andere starrten an sich herab oder zerrten nervös an ihren Händen. Sie hatten Angst vor den winzigen Maschinen, die sie nicht sehen konnten.
    »Man hat ganz bewusst Sie ausgewählt, General«, fuhr Ruth fort. »Man hat Ihnen vertraut. Wir haben Hunderte von Blutproben genommen, aber keine sonst enthielt den Impf-Nano oder einen Geister-Nano, der seinen Zweck erfüllte.«
    »Und was bedeutet das?«, erkundigte sich eine Frau hinter Cam. Es war Foshtomi, und als er sich nach ihr umdrehte, sah er, dass sie ein Stück entfernt von der Gruppe stand, als könnte sie das womöglich schützen. Aber sie war mutig und loyal. Der Wind blies Foshtomi die dunklen Strähnen ins Gesicht, und sie ließ sich trotz ihrer Nervosität von der Brise zu ihnen treiben.
    Ruth warf einen Blick auf die jüngere Frau und wandte sich dann wieder Hernandez zu. Vielleicht bildete sich Cam das nur ein, aber er hatte das Gefühl, dass Ruth auch ihn ansah, nachdem sie Foshtomis Frage wortlos übergangen hatte. Warum? Weil es ihr missfiel, dass er sich mit Sarah angefreundet hatte?
    »Wie lange vor dem Bombenabwurf waren Sie außerhalb von Leadville stationiert?« fragte Ruth Hernandez. »Und haben Sie sich die ganze Zeit oberhalb der Barriere befunden?«
    »Was wollen Sie damit andeuten? Wir waren immun gegen die Maschinenpest?«
    »Allerdings. Ab einem bestimmten Zeitpunkt. Die Auswirkungen der Bombe auf die Atmosphäre hatten nichts mit der Tatsache zu tun, dass sich Ihre Soldaten in der Todeszone aufhalten und überleben konnten.«
    Hernandez schüttelte den Kopf. »Das hätten wir doch gemerkt.«
    »Nein. Kaum, wenn man nicht bewusst den Versuch unternommen hätte. Sie wären erst zu Angriffen unterhalb der Barriere bereit gewesen, nachdem Sie von Grand Lake den Impfstoff erhalten hätten, den Cam und ich aus Sacramento herausgeschafft hatten. Habe ich recht?«
    »Wir starteten einige Angriffe. Wir nahmen an, dass die Bombe in manchen Gebieten die Pest-Nanos zerstört hatte.«
    »In Wahrheit waren Sie immun. Der Impfstoff aus Grand Lake war nicht halb so gut wie das Zeug, das Sie bereits im Blut hatten.« Ruth lachte, aber es war ein bitteres Lachen. »Ihr müsst es irgendwann in den zwei Wochen vor dem Bombenabwurf bekommen haben. Leadville fing unsere Freunde in der Sierra ab. Auf diese Weise erhielten sie unseren Prototyp des Impf-Nanos. Dann infizierten sie euch mit einem verbesserten Modell und einem anderen Produkt, um eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.«
    Unbehagen hatte die

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