Plastikfreie Zone
willkommene Alternative. Ihre Konsistenz und den neutralen Geruch muss man allerdings mögen. Ich kann mir vorstellen, dass alle, die feinen Schaum mit Blütenduft schätzen, sich mit der Umstellung auf die schlammfarbige, gelartige Masse ein wenig schwertun.
Mich hingegen schreckt mittlerweile der Gedanke an die Inhaltsstoffe herkömmlicher »Pflegeprodukte« weitaus mehr. Ein Bekannter hat mich zwar unlängst damit aufgezogen, Erdöl sei schließlich ebenfalls ein reines Naturprodukt, doch diese Argumentation konnte und wollte ich so nicht stehen lassen. Welcher vernünftige Mensch würde schon Erdöl pur zur Körperpflege verwenden? Natürlich kann man es auch anders sehen. Wie Sonja etwa, die auf sehr viele natürliche, pflanzliche Inhaltsstoffe allergisch reagiert und daher froh ist, auf erdölbasierte Mittel zurückgreifen zu können. Andererseits muss natürlich ebenfalls die Frage erlaubt sein, ob nicht gerade diese Kosmetikprodukte mit ihren zahlreichen, großteils unaussprechbaren chemischen Inhaltsstoffen ebenfalls stark dazu beigetragen haben, dass die Entstehung von Allergien in den letzten Jahrzehnten derartig massiv zugenommen hat.
Zahnpflege
Auch für die Zahnpflege haben sich die Alternativprodukte in unserem Haushalt durchgesetzt. Ich bin grundsätzlich eine Verfechterin der Theorie, dass Zahnpasta für eine gute Zahnhygiene nur von relativ geringer Bedeutung ist, wie mir auch vor Jahren mein Zahnarzt einmal erklärte. Seiner Meinung nach führt gerade bei Kindern die starke Schaumbildung herkömmlicher Produkte oft dazu, dass sie nicht ordentlich putzen, weil sie glauben, dass der Schaum die Zähne säubert. In Wirklichkeit sei jedoch die mechanische Putzwirkung der entscheidende Faktor für die Mundhygiene.
Er war auch der Erste, der mir von Zahnputzsalz als Alternative zu herkömmlicher Zahnpasta erzählte. Im Zuge der Recherchen für unser Experiment stellte ich fest, dass es sich dabei eigentlich nur um hochgereinigtes Meersalz handelt, und startete daraufhin spontan einen kleinen Selbstversuch. Der einzige Nachteil dieser Methode bestand darin, dass unser Meersalz seither in der Küche vergeblich gesucht wurde. Deshalb habe ich inzwischen ein kleines Gurkengläschen umfunktioniert, in dem sich nun das Zahnputzsalz befindet. Es wird jedoch ausschließlich von mir verwendet, denn die restliche Familie ließ sich bislang nicht davon überzeugen und verwendet weiterhin lieber die Weleda-Zahnpasta aus der Metalltube, wobei Peter zusätzlich auch die Holzzahnbürsten nach wie vor nicht akzeptiert.
Auch dem Vorschlag einer Leserin des Blogs konnte er nichts abgewinnen. Sie empfiehlt Miswak-Hölzer, in denen »Zahnpasta« in Form eines natürlichen Wirkstoffs quasi von Natur aus enthalten ist. Man kaut das obere Ende ein wenig an und putzt sich dann mit dem entstandenen faserigen Teil des Holzes die Zähne. Peters Kommentar: »Besorg sie dir ruhig! Wer so unsensibel ist, dass ihm Holzzahnbürsten und Salz im Mund nichts ausmachen, kann sich bestimmt auch problemlos mit irgendwelchen Ästen die Zähne putzen.« Allerdings habe ich die Hölzer aus einem anderen Grund nicht bestellt: Sie werden nämlich normalerweise immer in Plastik verpackt geliefert.
Putzen und Waschen
Ein weiterer Bereich, der auf unserem Blog viel diskutiert wird, ist das Thema Putz- und Waschmittel. Hier kommen die erstaunlichsten Tipps, angefangen von alten Hausmitteln über indische Waschnüsse, die es inzwischen teilweise sogar in normalen Supermärkten und Drogeriemärkten gibt, bis zu hochmodernen Waschbällen, die die Verwendung jeglichen Waschmittels angeblich überflüssig machen. Eine Leserin schickte mir einen solchen Ökowaschball sogar probeweise zu. Seine Hülle besteht allerdings aus Plastik, und seine Wirkungsweise, die auf magnetischen Eigenschaften in Verbindung mit Silberionen beruhen soll, ist zumindest für mich nicht nachvollziehbar. Vor allem überzeugt mich seine Waschwirkung nicht wirklich, und so bleibe ich vorläufig lieber bei meinem Ökowaschmittel aus dem Karton.
Einen anderen, sehr interessanten Hinweis verdanke ich einer Leserin, die ganz in der Nähe wohnt. Sie empfahl mir die Wasch- und Putzmittel der Firma Pach, die ihren Sitz sogar in einem Nachbarort hat. Es handelt sich dabei um einen kleinen Familienbetrieb, der seine Wasch- und Putzmittel ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen herstellt. Diese sind vollständig biologisch abbaubar und haben laut Angabe der Leserin eine
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