Plastikfreie Zone
wird, ist irgendwie logisch. Weniger logisch erscheint es mir allerdings mittlerweile, solche Lebensmittel überhaupt zu verwenden, wenn man gleichzeitig um einen möglichst ökologischen Lebensstil bemüht ist. Ein schönes Beispiel dafür, wie sich bei unserer Suche nach plastikfreien Alternativen ständig neue Fragen und Problemfelder ergeben. Doch so komplex das alles klingen mag, so pragmatisch ist unser Umgang damit: Kokosmilch ist zum Glück für uns kein Grundnahrungsmittel und steht daher normalerweise eben nicht mehr auf dem Speiseplan. Und wie in vielen anderen Fällen auch, wird es wahrscheinlich irgendwann mal eine Ausnahme geben.
Was Katzenfutter betrifft, so kaufen wir es in Dosen – regelmäßig zwar, aber seltener als früher. Natürlich ließe sich dieser Dosenmüll vermeiden, wenn ich alle paar Tage frisches Fleisch für die Katze kaufen würde, doch da wir selber sehr wenig Fleisch essen, erscheint mir das einfach zu umständlich. Etwa zwei Katzenfutterdosen pro Woche kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren, und in der übrigen Zeit bekommt Chilli Trockenfutter aus einer plastikfreien Packung und natürlich völlig unverpackte, selbst gefangene Mäuse. Den Dosenkauf für die Katze hat nur eine Leserin des Blogs bemängelt, der es allerdings mehr um die Qualität des Futters als um Müllvermeidung zu gehen schien.
Am häufigsten wird in Bezug auf Lebensmittel die Frage gestellt, wie wir ohne Plastik einfrieren. Nachdem wir uns entschlossen hatten, unseren Gefrierschrank vorläufig weiterzubenutzen, stand ich natürlich ebenfalls vor diesem Problem. In Ermangelung einer besseren Idee entschloss ich mich zu einem kleinen Versuch. Ich füllte eines von Schwiegermutters Einmachgläsern ungefähr zur Hälfte mit Wasser, legte den Deckel lose darauf und stellte es in den Gefrierschrank. Als nach circa zwei Stunden das Wasser gefroren war, verschloss ich den Deckel mit Gummiring und Klammer, und nachdem das Glas auch den weiteren Aufenthalt im Gefrierschrank überstand, wagte ich mich an einen Versuch mit flüssigen sowie festen Lebensmitteln. Mittlerweile habe ich schon alle möglichen Dinge problemlos auf diese Art eingefroren. Wichtig ist bei Flüssigkeiten allerdings, das Glas nicht zu hoch zu befüllen.
Naturgemäß eignet sich dieses Verfahren nicht für großes Gefriergut. Dafür nehmen wir jetzt, ebenfalls nach einer Experimentierphase, Bioplastiksäcke aus Maisstärke in verschiedenen Größen, die absolut gefriertauglich sind. Dankenswerterweise hat uns die Firma, die diese Erzeugnisse bereits für Plastic Planet bedruckt und geliefert hat, gleich eine größere Menge davon zur Verfügung gestellt, sodass ich sie für Testzwecke im Freundes- und Bekanntenkreis verteilen kann. Bis jetzt waren alle Rückmeldungen einmütig positiv. Um selbst hier noch Material zu sparen, verwende ich die Sackerl mehrfach, indem ich sie nach Gebrauch auswasche und zum Trocknen aufhänge. Übrigens eignen sie sich ebenfalls hervorragend zum Aufbewahren und Mitnehmen etwa von Brot und Gebäck, Obst und Gemüse. Und angeblich, besagt jedenfalls eine Studie, sollen sich die Lebensmittel darin deutlich länger halten als in herkömmlichem Plastik.
Alles für die Schule
Sowohl die Grazer Diskussion mit Werner Boote als auch die Fragen und Kommentare in unserem Blog haben mir gezeigt, dass viele recht hilflos sind, was einen alternativen Einkauf des Schulbedarfs angeht. Und zu Hause drängte mich Marlene, die eine Chance witterte, endlich ihre Billigutensilien gegen gutes, stabiles Material eintauschen zu können. Nachdem wieder etwas Ruhe eingekehrt war, nahm ich mir endlich die Clever-einkaufen-für-die-Schule -Broschüre des Umweltministeriums vor und entdeckte gleich einige sehr nützliche Hinweise.
Vor allem bei den Schreibutensilien wusste ich bisher kaum eine sinnvolle Alternative. Die Füllfederhalter unserer Kinder sind zwar größtenteils aus Holz, aber befüllt werden sie mit den klassischen Patronen aus Plastik. Hier bot sich endlich eine mögliche Lösung. Mithilfe eines sogenannten Konverters könne man angeblich fast alle handelsüblichen Produkte auf einen Kolbenfüller umrüsten. Samuel, der prinzipiell ein Fan von »alten« Methoden ist, fand die Idee, seine Feder aus einem Tintenfass zu befüllen, so faszinierend, dass er am liebsten auf der Stelle in ein Schreibwarengeschäft gerannt wäre.
Marlene entdeckte einen Stiftverlängerer. Mittels dieser einfachen Holz- oder Metallhalterung kann man
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