Plastikfreie Zone
Was sowieso unfair war, weil sich die Schmerzen selbst dann einstellten, wenn ich bloß in der Nähe war, während Peter putzte.
Für das Wischen unseres unversiegelten Holzbodens verwenden wir vorläufig nur reines Wasser. Eine Leserin des Blogs hat mir zwar selbst gemachte Aschenlauge empfohlen und sogar ein Rezept dafür geschickt, aber ich habe den Tipp noch nicht ausprobiert, obwohl wir in der kalten Jahreszeit durch das Heizen mit dem Küchenherd genügend Asche zur Verfügung hätten. Allerdings will ich irgendwann ausprobieren, ob sich die zu Beginn des Experiments für meine Haare gekaufte Kernseife nicht als Bodenpflegemittel eignet.
Jedenfalls machen wir zunehmend die Erfahrung, dass man sehr viele Dinge bloß mit Wasser und einem Tuch oder einer Bürste ausreichend sauber bekommt – jedenfalls für unsere Bedürfnisse. Eine beruhigende Erkenntnis, denn dadurch spart man nicht nur Verpackungen jeder Art, sondern auch Chemie, Geld, Kopfschmerzen und schlechte Laune.
Übrigens habe ich im Zuge dieser generellen Neustrukturierung unseres Haushalts meine in der Regel vergeblichen Bemühungen, unsere Wäscheberge in den Griff zu bekommen, wiederbelebt, indem ich die Kinder anhalte, ihre eigene Wäsche nach dem Trocknen selbst zusammenzulegen und wegzuräumen. Obwohl diese Maßnahme früher wiederholt als »Kinderarbeit« bezeichnet wurde, fordere ich sie neuerdings kompromisslos ein und bemerke inzwischen bereits einen leichten Rückgang der Schmutzwäsche. Der inflationäre Umgang mit Kleidung rührt vor allem daher, dass alle drei sehr viel mehr Kleidungsstücke besitzen – das meiste davon gebraucht –, als sie eigentlich benötigen, und diese, sofern ich nicht aufpasse, oft schon nach einmaligem Tragen in die Schmutzwäsche werfen. Um sie zu einem sorgsameren Umgang anzuregen, habe ich außerdem einen »Wäschedienst« eingerichtet, was bedeutet, dass jeweils eines der Kinder beim Aufhängen und Abnehmen der Wäsche helfen muss. Ich hoffe, sie lernen durch diese Maßnahmen, dass man nicht nur Waschmittelverbrauch und Müll verringern, sondern zugleich Energie, Wasser und Arbeitszeit sparen kann. Und zwar nicht nur meine, sondern auch ihre eigene.
Dass beim Einsatz von Wasch- und Putzmitteln wie bei anderen Dingen die Devise »Weniger ist mehr« gilt, bestätigte mir der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, der an der Blutprobenanalyse für Plastic Planet beteiligt war und uns zu Beginn unseres Experiments ebenfalls Blut abgenommen hat, das allerdings noch auf Eis liegt, da bislang kein Sponsor gefunden wurde, um die ausgesprochen teure Analyse zu finanzieren. Mit ihm bespreche ich immer wieder gesundheitliche Aspekte, und er warnte nachdrücklich davor, dass eine ständige Überdosierung von Waschmitteln nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Gesundheit belaste. Seine Empfehlung lautet, ein mildes Waschmittel, möglichst auf Seifenbasis, in der geringstmöglichen Dosierung zu verwenden. Also Sparen auf der ganzen Linie.
Natürlich will ich echten Putzteufeln nicht die Freude an ihrem Hobby nehmen, kann aber an dieser Stelle nur empfehlen, sich einmal ein paar der gängigen Putzmittel vorzunehmen, die Inhaltsstoffe zu notieren und über deren Wirkung und Nebenwirkung im Internet nachzulesen. Man muss ja nicht gleich weniger putzen, sollte allerdings vielleicht das eine oder andere Mittel künftig von der Einkaufsliste streichen.
Konservendosen und Einfrieren
Auch in Bezug auf Lebensmittel findet auf dem Blog eine rege Diskussion statt. So über Konservendosen, die eine eher fragwürdige Alternative zu Plastikverpackungen darstellen, da sie entweder aus Alu oder aus Weißblech bestehen und in der Erzeugung sehr energieaufwendig sind. Für mich standen sie ohnehin von Anfang an nicht wirklich zur Diskussion, da sie innen fast alle mit Kunststoff beschichtet sind. Oft werden dabei zusätzlich sogenannte Epoxidharze eingesetzt, denen eine besonders gesundheitsschädigende Wirkung nachgesagt wird.
Passierte Tomaten, die wir für unsere Spaghettigerichte häufig brauchen, sofern wir die Soße nicht aus frischen Tomaten zubereiten, gibt es in der Glasflasche. Andere Dinge wie zum Beispiel Kokosmilch habe ich bis jetzt in keiner für mich wirklich akzeptablen Verpackungsform gefunden und sehe in diesem Fall leider auch keine vernünftige Möglichkeit der Eigenproduktion. Nun ja, dass Kokosmilch schon allein aufgrund der unweigerlich sehr langen Transportwege nur in Tetrapack oder in Dosen verpackt
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