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Konjunkturprogramme. Er selbst war achtundvierzig und seine Frau siebenundvierzig; sie hatten die besten Jahre ihres Lebens einer hoffnungslosen Aufgabe opfert. Sie lebten in einem Land, in dem die produktive Investition gegenüber der spekulativen nichts mehr einbrachte; das hatte er jetzt kapiert. Bereits im ersten Jahr überstieg das Einkommen aus der Vermietung der Appartements die Einkünfte, die er erwirtschaftet hatte, als er noch arbeitete. Er gewöhnte sich an, Kreuzworträtsel zu lösen, fuhr mit dem Segelboot in die Bucht hinaus, manchmal auch zum Angeln. Seine Frau gewöhnte sich leichter an ihr neues Leben und war ihm eine große Hilfe: Sie hatte plötzlich wieder Lust zu lesen, sich einen Film anzuschauen, auszugehen.
Zum Zeitpunkt des Verkaufs war Valérie vierzehn, sie begann, sich zu schminken; im Badezimmerspiegel verfolgte sie
regelmäßig das Wachstum ihrer Brüste. Am Tag vor dem Umzug ging sie lange auf dem Hof spazieren. Im großen Stall befand sich noch ein knappes Dutzend Schweine, die sich ihr mit leisem Grunzen näherten. Noch am selben Abend würden sie vom Viehhändler abgeholt und in den nächsten Tagen geschlachtet.
Der darauffolgende Sommer war eine seltsame Zeit. Im Vergleich zu Tréméven war Saint- Quay-Portrieux fast eine Kleinstadt. Wenn Valérie aus dem Haus ging, konnte sie sich nicht mehr ins Gras legen, ihre Gedanken mit den Wolken dahinziehen, mit dem Wasser des Flusses forttreiben lassen. Unter den Feriengästen waren Jungen, die sich nach ihr umsahen ; es gelang ihr nie, sich völlig zu entspannen. Gegen Ende August lernte sie Berenice kennen, ein Mädchen aus der Realschule, das gemeinsam mit ihr in die elfte Klasse des Gymnasiums von SaintBrieuc überwechseln würde. Berenice war ein Jahr älter als sie; sie schminkte sich bereits, trug Markenröcke; sie hatte ein hübsches, scharfgeschnittenes Gesicht und auffallend langes rotblondes Haar. Sie gewöhnten sich an, gemeinsam an den Strand in Sainte-Marguerite zu gehen; sie zogen sich in Valeries Zimmer um, ehe sie aufbrachen. Eines Nachmittags, als Valérie gerade ihren Büstenhalter ausgezogen hatte, bemerkte sie den Blick, den Berenice auf ihrem Busen ruhen ließ. Valérie wußte, daß sie wunderschöne hohe, runde Brüste hatte, die so prall und fest waren, daß sie fast künstlich wirkten. Berenice streckte die Hand aus, streifte die Rundung und die Brustwarze. Valérie öffnete den Mund und schloß die Augen in dem Augenblick, da Berenice ihr die Lippen auf den Mund drückte; sie überließ sich ganz dem Kuß. Ihre Scheide war schon feucht, als Berenice ihr die Hand ins Höschen schob. Valérie streifte es ungeduldig ab, ließ sich aufs Bett fallen und spreizte die Schenkel. Berenice kniete sich vor sie hin und legte den Mund auf ihre Muschel. Warme Schauer überliefen ihren Bauch, sie hatte das Gefühl, als gleite ihr Geist in die unendliche Weite des Himmels. Sie hätte nie geglaubt, daß es solche Lust gibt.
Bis zum Schulbeginn fingen sie jeden Tag wieder damit an. Ein erstes Mal am frühen Nachmittag, ehe sie an den Strand gingen; dann legten sie sich nebeneinander in die Sonne. Valérie spürte, wie das Begehren nach und nach in ihrer Haut hochkroch, und zog das Oberteil ihres Bikinis aus, um ihre Brüste Berenices Blicken darzubieten. Auf dem Rückweg rannten sie fast und liebten sich ein zweites Mal in Valeries Zimmer.
Schon in der ersten Woche nach Schulbeginn ging Berenice Valérie immer öfter aus dem Weg, vermied es, gemeinsam mit ihr vom Gymnasium zurückzugehen; kurz darauf freundete sie sich mit einem Jungen an. Valérie nahm die Trennung ohne wirkliche Trauer auf; sie fand das ganz normal. Sie hatte sich angewöhnt, jeden Morgen beim Aufwachen zu onanieren. Jedesmal erreichte sie nach wenigen Minuten einen Orgasmus; es war ein wunderbarer, einfacher Vorgang, der sich in ihr vollzog und der den Tag unter einem freudigen Vorzeichen beginnen ließ. Den Jungen gegenüber war sie zurückhaltender: Nachdem sie sich am Bahnhofskiosk ein paar Hefte Hot Video gekauft hatte, wußte sie Bescheid über deren Anatomie, Organe und die verschiedenen sexuellen Praktiken. Aber sie ekelte sich leicht vor der Behaarung und den Muskeln, die Haut der Jungen kam ihr dick und gar nicht weich vor. Die faltige, bräunliche Oberfläche des Hodensacks und der ausgesprochen anatomische Anblick der leuchtend roten Eichel, wenn die Vorhaut zurückgezogen war... all das wirkte nicht sonderlich anziehend.
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