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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Mund.
    „Jahre", erwiderte Patterson. „Fünf, zehn, fünfzehn? Ich kann es schon nicht mehr sagen. Ich weiß nur, daß wir ihn kriegen müssen."
    Auf Leroys Schreibtisch klingelte das Telefon. Der Inspektor nahm den Hörer ab. Dann kritzelte er etwas auf einen Schreibblock. „Wird erledigt", sagte er. „Wir kommen."
    „Etwas Neues?" fragte Patterson gespannt.
    „Wir können uns wirklich nicht über Arbeit beklagen", meinte Leroy und riß den Zettel von dem Notizblock ab. „Mord in der Berkeley Row."
    „Ist das nicht unten am Hafen?"
    „Genau. Der Hausmeister des Hauses Nummer 117 hat einen Mieter in seiner Wohnung tot aufgefunden — einen Mann namens Charles Chreston."
    „Ermordet?"
    „Erschossen."
    Patterson stand auf. „Fahren wir gleich hin?"
    Leroy schüttelte den Kopf. „Diesmal müssen Sie für mich einspringen. Der Kommissar erwartet mich zum Bericht wegen des Donaldson-Mordes. Schnappen Sie sich Miller und erledigen Sie, was zu tun ist. Falls Sie nicht klar kommen sollten, müssen Sie mich anrufen."
    „Wird erledigt, Chef."
     
    *
     
    „Es gibt nicht den geringsten Zweifel, Sir", sagte Patterson, als er drei Stunden später dem Inspektor in dessen Büro erneut gegenüber saß. „Wir haben den Wagen des Toten genau untersucht. Eine Reihe von Spuren weisen darauf hin, daß Donaldson im Kofferraum des Wagens befördert wurde!"
    Leroy rieb sich das Kinn, „Der Tote heißt tatsächlich Chreston?"
    „So nannte er sich", sagte Patterson. „Leider sind seine Papiere falsch."
    „Arbeitet die Fahndungsabteilung schon daran?"
    „Natürlich, aber es kann unter Umständen Stunden dauern, bevor wir etwas Genaueres wissen." Patterson lehnte sich zurück. „Eines können wir freilich schon jetzt annehmen: Chreston hat Donaldson getötet!"
    „Wirklich?"
    „Wir fanden die Mordwaffe in Chrestons Tasche — eine Smith-Benson, aus der vier Schüsse abgegeben worden sind; das Untersuchungsergebnis des Ballistikers steht noch aus, aber ich wette, daß Donaldson mit Chrestons Pistole erschossen wurde."
    „Von Chreston?"
    „Die Fingerabdrücke, die wir auf der Waffe entdeckten, gehören samt und sonders Chreston."
    „Motiv?"
    Patterson hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. Er war ein großer, etwas knochiger Bursche mit dem kantigen Gesicht des Iren. „Völlig unklar. Chreston war Maler — einer von den verrückten Kerlen, die abstrakte Bilder produzieren. Es wird noch festzustellen sein, ob und an wen er sie verkaufte, und ob er in der Lage war, davon zu leben. In seinem Besitz befand sich freilich mehr als genug Geld. In einem Koffer entdeckten wir zwanzigtausend Dollar!"
    Leroy pfiff durch die Zähne. „Sieh mal einer an!"
    „In kleinen Scheinen", fügte Patterson bedeutungsvoll hinzu.
    „Sie meinen, daß Chreston ein Erpresser war?"
    „Sollte mich gar nicht wundern. Die kleinen Scheine weisen darauf hin. Ich habe die Prüfstelle beauftragt, sich des Falles anzunehmen. Vielleicht finden sich irgendwelche Nummern darunter, die wir suchen."
    „Sie haben mit dem Hausmeister gesprochen?"
    „Natürlich. Ein ziemlich miesepetriger Kerl. Viel konnte er uns nicht sagen. Wir wissen jetzt, daß Chreston seit etwa zwei Jahren in der Berkeley Row wohnt und dort ein recht zurückgezogenes Dasein führte. Seine Miete hat er stets pünktlich entrichtet; überhaupt tat er nichts, was irgendwie hätte auffallen können. Er empfing niemals Freunde, hatte auch keine Mädchen. Nur gestern war ein Bursche da, der wissen wollte, wer in der Mansarde wohnt — ein knapp dreißigjähriger Mann, angeblich ein Angehöriger der oberen Gesellschaftsschicht — so hat ihn jedenfalls der Hausmeister beschrieben."
    „Es kann nicht Donaldson gewesen sein?"
    Patterson grinste. „Der ist beim besten Willen nicht mit einem Mann der High Society zu verwechseln."
    „Immer vorausgesetzt, daß der Hausmeister weiß, wie ein Mitglied der Upper Ten aussieht."
    „Wahrscheinlich hat er sich anhand gewisser Hollywood-Produkte gebildet."
    „Gut. Nehmen wir an, daß Chreston tatsächlich diesen Donaldson erschossen hat und in dem Rohbau versteckte — was läßt sich daraus schließen?"
    „Nur eins: Calzetti war auf Chrestons Geld scharf und beauftragte Donaldson, den Kies zu holen. Chreston war jedoch auf dem Posten und machte mit Donaldson kurzen Prozeß!"
    „Wie kann Calzetti erfahren haben, daß Chreston zu Hause in einem Koffer die runde Summe von zwanzigtausend munteren Dollars aufbewahrte?"
    „Sie wissen ja, daß

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