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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Calzetti sehr gute Drähte nach allen Seiten hat."
    „Hm — das würde bedeuten, daß Chreston selber ein Mitglied der Unterwelt war.“
    „Sollte mich gar nicht wundem. Wahrscheinlich hat Chreston irgendwann einmal einen großen Coup gelandet und sich dann entschlossen, ein bürgerliches Leben zu führen."
    „Unter falschem Namen!"
    „Nun, morgen wird sein Bild in allen Zeitungen erscheinen. Ich wette, das bringt uns ein gutes Stück voran!" erklärte Patterson.
    „Hoffen wir es!"
     
    *
     
    „Ich rufe die Polizei — so kann es doch nicht weiter gehen!" sagte Mrs. Russell.
    „Sehr lobenswert!" erklärte Stuart, der der Frau am Küchentisch gegenüber saß. „Das hätten wir sofort nach dem Überfall tun sollen."
    „Das war ja meine Absicht!" behauptete Mrs. Russell und füllte erneut die Kaffeetassen. „Aber Sie rieten mir davon ab."
    Stuart schüttelte den Kopf. „Ganz so war es nicht", korrigierte er. „Ich wies Sie lediglich darauf hin, daß das unter Umständen nicht in Peachys Sinne wäre."
    „Weil Sie glauben, daß Peachy durch die Polizei selbst in Schwierigkeiten geraten könnte!" ergänzte Mrs. Russell. „Ich habe Ihnen zugestimmt, weil ganz offensichtlich ist, daß Peachy eine Reihe von Dingen tut, die sie besser der Polizei überlassen würde."
    „Na, bitte!"
    „Aber jetzt bin ich mit meinen Nerven am Ende", sagte die Frau. „Es ist gleich zwölf Uhr — zwölf Uhr mittags! Und Peachy ist noch immer nicht zurück. Sie hat auch nicht angerufen. Und was tun wir? Wir sitzen gemeinsam am Küchentisch und leeren eine Tasse Kaffee nach der anderen. Das ist doch Wahnsinn! Wir wissen doch, daß es Leute gibt, die Peachy nach dem Leben trachten — wir müssen sie warnen!"
    „Nachdem der Anschlag schief gegangen ist, werden die Gangster alle Ursache haben, sich für die nächsten Tage und Wochen in ihren Löchern zu verkriechen."
    „Warum sollten sie das tun?"
    „Weil sie annehmen müssen, daß wir die Polizei benachrichtigt haben."
    „Aber das trifft gar nicht zu!"
    „Stimmt. Nur wissen es die Gangster nicht."
    „Wir begehen einen Fehler, einen großen Fehler!" jammerte die Frau.
    Stuart zuckte die Schultern. „Bitte — mir soll es recht sein. Rufen Sie die Polizei!"
    „Aber was sollen wir den Beamten sagen?"
    „Die Wahrheit natürlich!"
    „Man wird uns vorwerfen, erst jetzt angerufen zu haben!"
    „Das müssen wir auf uns nehmen."
    „Diese Blamage!" stöhnte die Frau. „Ich bedaure sagen zu müssen, daß Sie keine große Hilfe waren."
    Plötzlich klingelte im Flur das Telefon. Mrs. Russell sprang auf und lief hinaus.
    Stuart erhob sich und folgte ihr.
    Mrs. Russell meldete sich. Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie rief: „O Peachy, endlich! Wo steckst du nur? Warum hast du nichts von dir hören lassen? Ich war in schrecklicher Sorge um dich." Mrs. Russell nickte einige Male und sagte dann: „Ja, er ist hier — möchtest du ihn sprechen?" Sie blickte Stuart an und reichte ihm den Telefonhörer. Ihre Hand zitterte. „Ich bin ganz durcheinander, ich muß mich erst einmal setzen."
    „Hallo Stuart", sagte Peachy, nachdem er seinen Namen genannt hatte. „Was ist nur mit Mama los? Es ist doch nicht das erste Mal, daß ich über Nacht wegbleibe. Hat es irgend etwas Besonderes gegeben?"
    „Einen kleinen, aber höchst bemerkenswerten Überfall", berichtete Stuart. „Zwei Männer,  die sich als Polizisten ausgaben, drangen in die Wohnung ein."
    „Sie suchten mich, nicht wahr?"
    „Du bist gut unterrichtet."
    „Ich habe befürchtet, daß es so kommen wird. Deshalb hin ich weggegangen."
    „Wurdest du gewarnt?"
    „Ja."
    „Von wem?"
    „Von einem Toten."
    „Höre mal ..."
    „Von Charly Chreston."
    „Warum erfahre ich das erst jetzt?"
    „Ich habe Charly versprochen, zu keinem Menschen darüber zu sprechen. Ich mußte mein Wort halten. Jetzt, wo er tot ist, liegen die Dinge anders."
    „Aber du wußtest doch schon in der letzten Nacht, daß er ermordet wurde!"
    „Das Fieber hatte mich ganz durcheinander gebracht. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen."
    „Von wo sprichst du?"
    „Von Idlewild."
    „Das scheint neuerdings dein bevorzugter Aufenthaltsort zu sein."
    „Hier fühle ich mich relativ sicher."
    „Wer verfolgt dich?"
    „Im Augenblick niemand. Kannst du herkommen?"
    „Okay, aber ich werde ungefähr eine Stunde brauchen, um die Strecke bis Idlewild zurückzulegen."
    „Ich warte auf dich."
    Er hing auf. „Ist sie gesund — ist alles in Ordnung?"
    Er nickte.

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