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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Gruß und verließ den Raum. Vor dem Gebäude wartete Bradshaw mit seinem alten Dodge. Patricia stieg ein und sagte: „Gib mir eine Zigarette, bitte!"
    Er hielt ihr ein Päckchen Camels unter die Nase und meinte: „Du siehst blaß aus. Hat es Ärger gegeben?"
    Sie steckte die Zigarette in Brand und inhalierte tief. „Eine ganze Menge."
    Bradshaw runzelte die Augenbrauen. „Soll das heißen, daß die Cops über die Herkunft des Geldes Bescheid wissen?"
    „Sie ahnen etwas. Patterson — so hieß der Mann, mit dem ich gesprochen habe — machte mir klar, daß Charly niemals im Leben ein Bild verkauft hat."
    „Na und? Das beweist doch nichts!"
    „Es beweist, daß Charly auf andere Weise an das Geld herangekommen sein muß als durch seiner Hände Arbeit."
    „Okay, laß sie denken, was sie wollen . . . erst müssen sie ganz konkret nachweisen, daß  es sich so verhält. Und solange sie das nicht schaffen, hast du Anspruch auf die Piepen!"
    „Dieser Patterson gefällt mir nicht!"
    „Du darfst dich von ihm nicht einschüchtern lassen. Solche Leute lieben es, sich geheimnisvoll zu geben. Das ist ein Berufstrick von ihnen. In Wahrheit wissen sie meistens nichts."
    „Er stellte gar nicht in Abrede, den Mörder nicht zu kennen. Er gab sogar zu, daß die Polizei bislang nur wenige und anscheinend recht unbedeutende Spuren zu sichern vermochte."
    „Na also!"
    Patricia schüttelte den Kopf. Sie nahm einen Zug aus der Zigarette und meinte dann: „Im Grunde genommen richtete er bloß Routinefragen an mich . . . aber irgendwo, dazwischen versteckt, war mehr ... ich kann leider nicht sagen, an welcher Stelle."
    „Du begehst den menschlich verständlichen Fehler, seinen Fragen einen Doppelsinn zu unterlegen, den sie sicher gar nicht hatten", sagte er.
    „Dieser Mann wird uns noch in Schwierigkeiten bringen", murmelte sie. „Davon bin ich überzeugt!" Sie blickte Bradshaw an. „Wußtest du, daß Charly ein Mörder ist?"
    „Ein Mörder? Gerechter Himmel! Woher hätte ich das wissen sollen?"
    „Angeblich hat er einen Gangster erschossen . . . einen Mann, der Donaldson heißt."
    Bradshaw krümmte die Unterlippe. Dann sagte er: „Ich erinnere mich, den Namen in der Zeitung gelesen zu haben. Ich glaube, man hat den Toten in einem Rohbau gefunden..."
    Patricia schloß die Augen. „Komisch . . . als Patterson mir das sagte, war es, als spräche er von einem Fremden. Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein, daß Charly einen Menschen getötet haben soll."
    „Ist das dein Ernst?"
    Sie hob die Lider und blickte ihn an. „Wie meinst du das?"
    „Na, hör mal . . . schließlich hatte dein vielgerühmter Bruder Charly auch den Nerv, einen Menschen zu erpressen!"
    „Das ist etwas ganz anderes!"
    „Es ist eine kriminelle Handlung . . . von da bis zum Mord ist kein weiter Weg."
    „Fängst du schon wieder an? Ausgerechnet letzt? Du scheinst zu vergessen, daß ich nur dir zuliebe die Polizei beschwindle. Im übrigen hat Patterson ausdrücklich festgestellt, daß es sich um einen Fall von Notwehr handeln dürfte . . . dieser Donaldson scheint hinter Charlys Geld hergewesen zu sein."
    Bradshaw lächelte bitter. „Genau wie wir!" sagte er.
    Peachy betrat die Telefonzelle, steckte eine Münze in den Automaten und wählte die Nummer ihrer Wohnung.
    „Stuart ist noch nicht gekommen", sagte sie, nachdem sich ihre Mutter gemeldet hatte. „Ihm muß etwas zugestoßen sein. Ich bin seinetwegen in großer Sorge!"
    „Das kann ich gut verstehen. Mir geht es nicht anders. Glaubst du, daß man hinter ihm her ist?"
    „Schwer zu sagen. Ich brauche etwas Geld, Mama."
    „Was hast du vor?"
    „Ich ziehe vorübergehend in ein Hotel."
    „In welches?"
    „Ich weiß es noch nicht. Können wir uns irgendwo in der Stadt treffen?"
    „Natürlich, mein Kind. Vielleicht in der Spielzeugabteilung von Macy's?"
    „Meinetwegen . . . aber achte auf dem Weg dorthin darauf, daß dir niemand folgt."
    „Gewiß, mein Kind. Weißt du übrigens, wer hier war . . . hier in unserer Wohnung? Du wirst es nie erraten. Edward Callords!"
    „Dieser Schuft? Du hast ihn doch hoffentlich nicht über die Schwelle gelassen..."
    „Aber Kind! Es galt doch, die elementarsten Regeln der Höflichkeit zu beachten."
    „Er hat sie nie eingehalten!"
    „Ich weiß. Er hat uns verleumdet. Dir ist bekannt, daß ich ihn bislang sehärfstens verurteilte . . . aber ich sehe mich zu meiner Freude gezwungen, dieses harte Urteil zu revidieren. Er hat sich in aller Form entschuldigt.

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