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Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Titel: Playing with Fire - Verbotene Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Probst
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Nick, oder?»
    Nick legte ihm eine Hand auf die Schulter – mit der anderen hielt er seine Verlobte demonstrativ fest. «Ich verstehe ja, Jim, warum dir das alles ein bisschen zu schnell geht. Aber ich liebe deine Tochter über alles, und wir werden am Samstag heiraten. Euer Segen ist uns wirklich wichtig.»
    Alle Umstehenden verstummten. Selbst Taylor hörte mit ihrem Geplapper auf, um mit großen Augen zu verfolgen, wie es weiterging. Alexa machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    Jim nickte. «In Ordnung. Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?»
    «Dad …»
    «Es dauert nicht lange.» Nick folgte Jim in die Küche.
    Alexa unterdrückte ihre dumpfe Angst, während sie sich mit Izzy und Gen über Brautjungfernkleider unterhielt. Zwischendurch erhaschte sie einen Blick auf Nick, der ihrem Vater mit ernster Miene zuhörte. Nach einigen Minuten gaben sich die beiden die Hand, und Jim wirkte ziemlich kleinlaut, als er ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange drückte.
    Nachdem sie sich endlich von allen verabschiedet hatten, stiegen sie draußen ins Auto. «Was wollte mein Vater denn?»
    Nick fuhr los, bog aus der Auffahrt auf die Straße und blickte konzentriert nach vorn. «Er war in Sorge, wie er die Hochzeitsfeier bezahlen soll.»
    Heftige Schuldgefühle stiegen in ihr auf. An die Kosten hatte sie gar keinen Gedanken verschwendet. Natürlich ging ihr Vater davon aus, dass er ganz altmodisch dafür aufkommen müsste. Sie merkte, wie ihr der Schweiß auf die Stirn trat. «Und, was hast du ihm gesagt?»
    Nick warf ihr einen Blick zu. «Dass er die Kosten nicht zu übernehmen braucht und ich sein Geld höchstens angenommen hätte, wenn wir ihm zuliebe die Hochzeit um ein Jahr verschoben hätten. Aber da es ja unsere Entscheidung ist, so kurzfristig zu heiraten, werde natürlich ich dafür aufkommen. Am Ende haben wir uns auf einen Kompromiss geeinigt. Seinen Smoking und den deines Bruders bezahlt er. Die Kleider der Mädchen, dein Hochzeitskleid und alle übrigen Ausgaben gehen auf meine Rechnung.»
    Sie musterte ihn im Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden Autos. Er verzog keine Miene, was aber an der Großzügigkeit seiner Geste nichts änderte. «Danke», sagte sie leise.
    Er zuckte zusammen, als wäre ihm ihre Dankbarkeit zutiefst unangenehm. «Keine Ursache. Ich würde deinen Eltern niemals schaden. Die wenigsten Leute haben genug Geld, um innerhalb einer Woche aus dem Stand eine ganze Hochzeit zu finanzieren. Und jede Familie hat ihren Stolz, das verstehe ich. Das würde ich ihnen niemals streitig machen.»
    Eine Weile fuhren sie schweigend dahin. Alexa musste erneut die Tränen zurückhalten, während sie aus dem Seitenfenster hinaus in die Dunkelheit starrte. Sein Angebot hätte eher zu einer richtigen Beziehung gepasst, und auf einmal sehnte sie sich nach mehr. Hätte sie ihrer Familie nur einen richtigen Geliebten vorstellen können, statt sie derart hinters Licht zu führen. Die Lügen lasteten schwer auf ihr, und ihr wurde klar, dass sie nur um des schnöden Geldes willen ihre Seele verkauft hatte. Geld zwar, um ihre Familie zu retten. Aber trotzdem nur Geld.
    Seine raue Stimme riss sie aus ihren trüben Gedanken. «Unsere Komödie heute Abend scheint dich ja doch ziemlich mitgenommen zu haben.»
    «Ich hasse es, meine Familie zu belügen.»
    «Warum tust du es dann?»
    Unbehagliches Schweigen senkte sich herab.
    Nick ließ nicht locker. «Wie dringend hast du es auf dieses Geld abgesehen? Du bist nicht allzu begeistert von der Aussicht, mich zu heiraten. Du belügst deine Familie und bestehst sogar auf einer richtigen Hochzeit, um ihnen etwas vorzumachen. Nur weil du deine Buchhandlung vergrößern willst? Dafür könntest du jederzeit ein Darlehen bei der Bank aufnehmen wie andere Unternehmer auch. Irgendetwas passt hier nicht zusammen.»
    Um ein Haar hätte sie ihm reinen Wein eingeschenkt. Über die Erkrankung ihres Vaters kurz nach seiner Rückkehr zu Frau und Kindern. Die fehlende Krankenversicherung, um die astronomischen Rechnungen zu bezahlen. Wie schwierig es für ihren Bruder war, sein Medizinstudium fortzusetzen, während er gleichzeitig eine junge Familie ernähren musste. Die endlosen Zahlungsaufforderungen der Steuerbehörde, bis ihrer Mutter nichts anderes übrigblieb, als das Haus, das ohnehin bereits schwer mit Hypotheken belastet war, zu verkaufen.
    Und über das Gefühl der Verantwortung und der Hilflosigkeit, das unentwegt auf Alexa lastete.
    «Ich brauche das Geld»,

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