Playing with Fire - Verbotene Gefühle
bekommen.
Eine pelzige Pfote stemmte sich gegen sein Gemächt. Er stieß sie unwirsch fort. «Was bitte geht hier vor?», zischte er wütend.
Seine Frau zuckte sichtlich zusammen. «Nick, es tut mir leid. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, weil das Tierheim angerufen und gesagt hat, sie hätten keinen Platz mehr, und ob ich ihnen über Nacht ein paar abnehmen könnte, und da konnte ich nicht nein sagen, Nick. Ich konnte nicht absagen, sonst wären sie alle eingeschläfert worden, heute leiden die Tierheime doch unter so chronischem Geldmangel, aber ich weiß ja, dass du Tiere nicht magst, deshalb dachte ich, sie könnten in dem Zimmer eine ruhige Nacht verbringen und morgen früh wieder zurück ins Heim.»
«Du dachtest, du könntest mir ein ganzes Zimmer voller Hunde verheimlichen?» Er bemühte sich wirklich, seinen Zorn in Schach zu halten, trotzdem wurde seine Stimme unwillkürlich immer lauter. Auf einmal begriff er, warum die Höhlenmenschen ihre Frauen früher am liebsten an den Haaren hinter sich herschleiften.
Er beobachtete sie aufmerksam. Sie zog verlegen die Unterlippe zwischen die Zähne und hopste nervös von einem Fuß auf den anderen, als würde sie gerade fieberhaft überlegen, wie sie ihm die Sache erklären sollte, ohne ihn noch mehr zu verärgern.
Ein Knochen landete auf seinem nackten Fuß. Als er nach unten sah, erblickte er ein hechelndes Geschöpf, das erwartungsvoll mit dem Schwanz wedelte.
«Er möchte, dass du ihn wirfst.»
Nick sah sie finster an. «Ich weiß, was der verdammte Köter will, ich bin doch nicht hirnamputiert. Anders als du offensichtlich denkst. Du hast deinen Gefallen dazu benutzt, um mich ins Obergeschoss zu verbannen, damit ich dir nicht auf die Schliche komme.» Er musterte ihre schuldbewusste Miene. «Du bist eine gute Lügnerin, Alexa.
Wie
gut, war mir bisher gar nicht klar.»
Da duckte sie sich nicht länger, sondern richtete sich vor ihm zu ihrer vollen Größe auf. «Ich musste ja lügen! Ich wohne mit einem Tierhasser unter einem Dach, der unschuldige Welpen lieber in den Tod schickt, als ein bisschen Unordnung in seinem Haus zu ertragen!»
Nick knirschte mit den Zähnen und fluchte leise. «Versuch bloß nicht, den Spieß umzudrehen. Du hast mich nicht mal gefragt und einfach so eine Hundemeute in mein Gästezimmer eingeschleust. Hast du gesehen, was sie dort angerichtet haben? Und wo, bitte schön, ist meine orangerote Wolldecke abgeblieben?»
Sie warf den Kopf zurück und stöhnte verzweifelt. «Ich hätte wissen müssen, dass dir deine blöden Besitztümer wichtiger sind als ein Hundeleben! Du bist genau wie der Typ aus
Tschitti Tschitti Bäng Bäng
, der immer die Kinder eingesperrt hat, damit die Stadt sauber und ordentlich bleibt. Wehe, wenn nicht alles genau nach seinem Willen lief. Hauptsache, das Leben bleibt schön akkurat und picobello. Dass nur ja die orangerote Decke nicht leidet.»
Sein Geduldsfaden war bereits bis zum Äußersten gespannt.
Dann riss er endgültig.
Er ballte die Fäuste und stieß einen Schrei aus. Den Hunden gefiel es offenbar großartig, denn sie fingen alle auf einmal an zu jaulen und zu bellen und ihn aufgeregt zu umspringen. Ein einziges Gewimmel aus Fell, Pfoten und wedelnden Schwänzen.
«
Tschitti Tschitti Bäng Bäng?
Du bist doch völlig übergeschnappt! Du gehörst in die Klapsmühle, aber eindeutig. Du belügst mich, lässt ein Rudel wildgewordener Hunde auf mein Haus los und vergleichst mich dann mit dem Bösewicht aus einem Kinderfilm – alles nur, weil du nicht die Verantwortung übernehmen und dich entschuldigen kannst wie ein normaler Mensch?»
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und starrte ihm direkt in die Augen. «Das habe ich doch versucht, aber du willst ja keine Vernunft annehmen.»
Vor Wut griff er nach ihren Oberarmen. Seine Finger schlossen sich um etwas Seidiges, und er schüttelte sie leicht. «
Ich?
Will keine Vernunft annehmen? Es ist mitten in der Nacht, und ich stehe in einem Zimmer voller Hunde und werde in eine Diskussion über einen dämlichen Kinderfilm verwickelt!»
«Der Film ist nicht dämlich. Warum kannst du nicht wie Ralph Kramden aus den
Honeymooners
sein? Klar, er war laut und widerlich, aber als er erfahren hat, dass die Hunde aus dem Zwinger beseitigt werden sollten, hat er sie alle gerettet! Warum kannst du nicht ein bisschen humaner sein?»
«Jetzt kommst du mir auch noch mit den
Honeymooners
? Das war’s, das Maß ist voll. Du wirst jetzt jeden einzelnen
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