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Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Titel: Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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seiner morgendlichen Dusche und seine Jeans saß so knackeng wie immer.
    Zu behaupten, er habe überrascht gewirkt, mich zu sehen, wäre leicht untertrieben. Und dann war ich auch noch in Begleitung von Lulu, die er zweifelsohne erkannte (er war ebenso empört gewesen wie ich, dass ihr Vater die Verfilmung von Journeyquest so dermaßen verhunzt hatte), sowie von einer schlecht gelaunten, einsachtzig großen blonden männlichen Version von mir selbst. Christopher klappte die Kinnlade fast bis zum Boden runter.
    »Äh, hey du«, stammelte er verstört.
    »Ich muss mit dir reden«, erklärte ich ohne Umschweife. Es fiel mir allerdings nicht leicht, diese Worte rauszukriegen, weil doch mein Herz in meiner Brust so abartig hämmerte. Aber irgendwie kriegte ich es hin.
    »Okay, worum geht’s denn?« Christophers Blick glitt an mir vorbei und wanderte zu der Uhr, die im Flur hinter mir an der Wand hing. »Die Stunde fängt gleich an.«
    »Ja, schon gut, ich weiß«, sagte ich. Ich griff mit der Hand nach seinem Arm. Mir war klar, dass er den elektrischen Schlag nicht spürte, der in dem Moment von meiner Haut auf seine Lederjacke übersprang. Aber ich spürte das, und wie. »Wir gehen heute nicht zum Unterricht. Wir müssen dringend zu deinem Cousin nach Hause.«

    Christopher nahm seinen Rucksack von einer Schulter auf die andere und sah dann nacheinander Lulu, Steven und wieder mich an. Er machte einen ziemlich ungerührten Eindruck.
    »Sieh mal, Nikki«, meinte er ausweichend. »Wenn es wieder um deine Mom geht, ich dachte, wir wären …«
    »Ich hab jetzt diese Daten, nach denen du mich gefragt hast«, unterbrach ich ihn. »Du weißt schon, das Passwort. Wir können also gehen, okay?«
    Er musterte mich eindringlich mit seinem ultrablauen Blick. Ich erwartete jetzt eigentlich, dass er mich fragte, wie es mit den Abschlussprüfungen aussah. Der alte Christopher hätte das zumindest getan. Der alte Christopher hätte gesagt: »Aber wir haben doch gerade das erste Halbjahr der elften Klasse hinter uns. Die Noten, die wir in dem Schuljahr kriegen, zählen bei der Bewerbung fürs College. Wenn wir es jetzt vermasseln, dann wird man uns das ewig zum Vorwurf machen. McKayla Donofrio hat es schon zu einem Begabtenstipendium gebracht. Wir dürfen das nicht verpatzen.«
    Aber der da vor mir stand, war nicht der alte Christopher. Vor mir stand Christopher, der Superschurke.
    Er blickte mir direkt in die Augen und sagte entschlossen: »Gut, gehen wir.«
    Und schon waren wir auf dem Weg zum nächsten Ausgang, und selbst als Frida, die offensichtlich schon die ganze Zeit hinter uns hergetrapst war, rief: »Wartet! Wo wollt ihr denn hin? Hey, Leute? Gleich kommt der Gong. Ihr könnt doch nicht einfach so abhauen«, konnte uns das nicht aufhalten.
    »Schnappen wir uns ein Taxi«, sagte ich zu Christopher, »und sag dem Fahrer bitte, er soll kurz warten. Ich bin gleich wieder zurück.« Ich ließ die anderen weiterziehen und kehrte
um. Ich packte Frida an der Schulter und rammte sie mit nur einer Hand gegen eines der Schließfächer.
    Zu behaupten, dass sie angesichts dieser unerwarteten Wendung überrascht wirkte, wäre wirklich die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Doch die Sache war einfach zu wichtig, um jetzt die fürsorgliche ältere Schwester zu spielen. Ich konnte nicht zulassen, dass sie mir das jetzt versaute. Ich musste schließlich auch an Steven denken.
    »Geh du in deinen Unterricht«, knurrte ich sie an. »Und vergiss gefälligst, dass du mich heute hier in der Schule gesehen hast, ist das klar?«
    »Wohin wollt ihr denn?«, fragte sie mich kleinlaut. »Du kannst doch diese Woche unmöglich den Unterricht verpassen. Was ist denn mit den Abschlussprüfungen? Du wirst garantiert durchrasseln!«
    »Ich mein’s ernst, Frida«, drohte ich ihr. »Und sag das auch deinen Freundinnen. Keine von euch hat mich hier gesehen.«
    »Mann, was geht hier eigentlich vor?« Frida machte jetzt einen besorgten Eindruck.
    Und sie hatte auch wirklich allen Grund dazu.
    »Wohin wollt ihr mit Christopher?«, erkundigte sie sich ängstlich.
    Doch ich hatte mich schon wieder umgedreht und lief durch den Flur auf die Tür zu, durch die Lulu, Christopher und Steven gerade verschwunden waren.
    »Ich werde euch verpetzen«, hörte ich Frida mir hinterherrufen. »Ich mein’s ernst, Em! Äh, Nikki, meine ich! Warte!«
    Doch in dem Moment wurde ihre Stimme abgeschnitten, weil soeben die schwere Metalltür der Schule hinter mir ins Schloss fiel

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