Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
großen Bruder gehabt und langsam begann ich den von Nikki richtig ins Herz zu schließen. Er wirkte so beruhigend auf mich, mit seinen breiten Schultern und dem zuversichtlichen Blick. Fast hätte ich ihm geglaubt, dass er es schaffen könnte.
Aber das würde nicht klappen. Niemand konnte mir helfen.
Und wenn du denen ein Wort davon sagst, dass ich dich dazu gezwungen habe, dann erzähl ich meinem Vater sofort von dem Mädchen.
Brandon würde seinem Vater natürlich kein Wort von Nikki erzählen. Das konnte er gar nicht. Dafür brauchte er sie viel zu dringend. Sie war nämlich der Schlüssel zu dem Ganzen.
Aber Christopher. Von Christopher würde er seinem Vater garantiert erzählen.
»Ach, da bist du ja«, rief in diesem Augenblick Nikkis Mutter, die die Schwebetreppe herunterkam. Dabei hielt sie sich am Geländer fest, da ihre beiden Pudel, die Geschwister von Cosabella, vor ihr die Stufen runterschlitterten. »Ist alles in Ordnung? Was war denn das für ein Tumult vorhin?«
Wie schön, die Rettung kam gerade rechtzeitig! Und zwar in Gestalt einer echten Südstaatenschönheit: Die Mutter von Nikki und Steven hatte nämlich die typisch schleppende Sprechweise und die schwindende Schönheit einer solchen. Man konnte genau sehen, woher Nikki und Steven ihr blendendes Aussehen hatten. Mrs Howard war immer noch das, was mein Vater als »Feger« bezeichnet hätte.
Doch ehe irgendjemand was sagen konnte, kam der Gehilfe des Kochs mit einem silbernen Tablett aus der Küche.
»Krabbensuppe von weiblichen Tieren«, verkündete er, bemüht, die nervigen Pudel, die um seine Füße herumtänzelten, zu ignorieren. Die hofften nur darauf, ihn zu Fall zu bringen, damit er ein bisschen von dem verschüttete, was er anschleppte. Aber noch mehr als die Hunde schien ihn die Tatsache aus dem Konzept zu bringen, dass wir nur zu dritt waren.
»Oh«, sagte er. »Ist denn Mr Stark noch nicht bereit für das Abendessen?«
»Es gab einen kleinen Notfall«, erklärte ich. »Er ist sicher in wenigen Minuten zurück. Sie können dem Koch ruhig ausrichten, dass er weitermachen kann, und Sie servieren wie gewohnt.«
Der Gehilfe nickte und hielt Steven und seiner Mutter das Tablett hin, damit sie sich vom ersten Gang nehmen konnten, ehe er wieder in der Küche verschwand. Seine Gummiclogs machten keinerlei Geräusch auf dem schwarzen Marmorfußboden. Cosabella und die Hunde von Mrs Howard, Harry und Winston, folgten ihm, immer noch voller Hoffnung, dass ihm was runterfallen könnte.
»Was denn für ein Notfall?«, wollte Mrs Howard wissen.
»Em hat sein Auto angezündet«, sagte Steven.
Mrs Howard, die soeben ihr Schnapsglas voll Suppe zum Mund führen wollte, schnappte nach Luft. »Em! Warum tust du denn so etwas?«
Ich zuckte mit der Schulter. Ich konnte ihr ja schlecht erzählen, dass ich es getan hatte, weil Brandon ein verlogener Kerl war, der dafür gesorgt hatte, dass mein Freund und ich nun auf ewig getrennt waren. Wie alle anderen auch dachte sie, dass ich in Brandon verliebt sei und dass er sie und ihre Tochter vor seinem fiesen Vater beschützte. Was in gewisser Weise ja sogar stimmte.
Ich wollte sie nicht noch mehr beunruhigen, als das sowieso schon der Fall war. Sie hatte alles zurücklassen müssen: ihr Geschäft, ihr Zuhause, ihre Freunde und ihr Leben. Für ihre Tochter. Und die zeigte sich für meinen Geschmack überhaupt nicht dankbar genug.
»Sollen wir denn die Feuerwehr rufen?«, erkundigte sich Mrs Howard. Sie wirkte immer noch schockiert.
Gerade als sie das sagte, öffnete sich eine der gläsernen Seitentüren und herein kam Brandon. Nikki trippelte dicht hinter ihm her.
»Ich sag’s euch, das waren bestimmt diese Wichser vom OK -Magazin!«, verkündete Brandon. »Das lass ich mir garantiert nicht gefallen. Ich ruf jetzt sofort meine Anwälte an. Dann verklag ich die, mir die Kosten für meinen Wagen zu erstatten.«
»Du hast ja so recht, Brandon.« Nikki stöckelte in ihren viel zu großen Plateauschuhen mit den viel zu hohen Absätzen schlingernd hinter ihm her. »Es müssen die gewesen sein. Wer würde sonst so was tun?«
»Alles in Ordnung?«, fragte Mrs Howard. »Es wurde doch hoffentlich niemand verletzt? Ist das Feuer gelöscht? Nikki, es hat doch wohl keiner ein Foto von dir gemacht da draußen, oder?« Nikki schüttelte den Kopf.
»Keine Sorge, das Feuer ist aus«, erklärte Brandon, das iPhone bereits am Ohr. »Und Nikki geht es gut. Aber die Lackierung an meinem Wagen ist ruiniert. Total
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