Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)
Winterreich bringt, beschreibt er diesen Landstrich ganz treffend so:
Puck trat vor. »Ladys und Katzenwesen«, verkündete er hochtrabend und umfasste den Türknauf, »willkommen in Tir Na Nog. Land des ewigen Winters und der scheißhohen Schneewehen.«
Und das sieht Meghan, als sie das Winterreich das erste Mal betritt:
Ein Schwall eiskalter Pulverschnee strich über mein Gesicht, als er die Tür aufriss. Ich blinzelte die Eiskristalle fort, trat über die Schwelle und stand in einem gefrorenen Garten: Die Dornbüsche am Zaun waren mit Eis überzogen, und der mit Engeln verzierte Brunnen in der Mitte spuckte gefrorenes Wasser. In einiger Entfernung, hinter den kahlen Bäumen und dem dornigen Unterholz, ragte der spitze Giebel eines riesigen viktorianischen Anwesens auf. Als ich mich nach Grim und Puck umdrehte, standen sie unter einem Spalier, an dem violette Ranken mit leuchtend blauen Blüten hingen.
In Die Reise zum Winterhof begibt sich Meghan freiwillig als seine Gefangene mit Ash nach Tir Na Nog und erfüllt damit den Pakt, den sie in Plötzlich Fee – Sommernacht mit ihm geschlossen hat. Nachdem sie von einigen Winterrittern abgefangen wurden, erreichen sie zu Pferde das Winterreich, das sich Meghan so präsentiert:
Dann löste sich der Nebel für einen Moment auf und gab den Blick frei auf das Ende des Stegs, hinter dem sich nichts befand als das dunkle, trübe Wasser des Sees. Die Pferde begannen zu traben, fielen dann in Galopp und schnaubten ungeduldig, als das Ende des Stegs mit beängstigender Geschwindigkeit auf uns zuraste.
Ich schloss verzweifelt die Augen und die Pferde sprangen.
Wir schlugen mit einem lauten Platschen auf dem Wasser auf und versanken schnell in den eisigen Tiefen. Das Pferd versuchte nicht einmal, an die Oberfläche zu schwimmen, und der Griff des Ritters war so fest, dass ich mich nicht befreien konnte. Also hielt ich die Luft an und unterdrückte die aufsteigende Panik, während wir immer tiefer in dem kalten Wasser versanken.
Mit einem ebenso lautem Platschen und Spritzen durchbrachen wir plötzlich die Wasseroberfläche und tauchten wieder auf. Keuchend rieb ich mir die Augen und sah mich um. Ich war völlig verwirrt und desorientiert und konnte mich absolut nicht daran erinnern, dass das Pferd wieder nach oben geschwommen wäre. Wo waren wir überhaupt?
Als ich wieder klar sehen konnte, stockte mir der Atem und ich vergaß alles andere.
Vor mir lag eine riesige, unterirdische Stadt, in der Millionen winziger Lichter gelb, blau und grün funkelten wie eine dichte Sternendecke. Von der Stelle aus, an der wir im dunklen Wasser trieben, konnte ich große Steingebäude erkennen, Straßen, die sich spiralförmig einen Hügel hinaufwanden und natürlich das Eis, das alles bedeckte. Von der Höhlendecke, die darüber liegen musste, war nichts zu sehen, und die funkelnden Lichter ließen die Stadt überirdisch strahlen.
Auf dem Gipfel eines Hügels thronte ein riesiger Eispalast und warf seinen Schatten über die Stadt, stolz zeichnete sich seine Silhouette vor der Dunkelheit ab. Ich zitterte und hörte zum ersten Mal die Stimme des Ritters hinter mir: »Willkommen in Tir Na Nog.«
In Plötzlich Fee – Winternacht ist Meghan Mabs Gefangene und weiß weder, wie lange sie bei ihr bleiben muss, noch, was Mab mit ihr vorhat. Dies ist ihre Beschreibung des Thronsaals, als Mab sie das erste Mal zu sich ruft:
Hier endete der Gang und weitete sich zu einem gewaltigen Raum, an dessen Decke Eiszapfen hingen wie funkelnde Kronleuchter. Irrwische und Kugeln aus Feenfeuer schwebten zwischen ihnen herum und ließen Lichtblitze über Wände und Boden zucken. Der Boden war mit Eis bedeckt und in Nebel gehüllt. Mein Atem bildete Dampfwolken, als ich den Raum betrat. Die Decke wurde von Eissäulen getragen, die wie durchsichtige Kristalle glitzerten und noch mehr zu der blendenden, verwirrenden Mischung aus Licht und Farben beitrugen. Lockende, schnelle Musik hallte durch den Raum, gespielt von einer Gruppe Menschen auf einer Bühne in einer der Ecken. Die Musiker bearbeiteten mit glasigen Augen ihre Instrumente und waren erschreckend dünn. Ihre Haare waren lang und verfilzt, als hätten sie sie seit Jahren nicht geschnitten. Und trotzdem schienen sie nicht beunruhigt oder unglücklich zu sein, sondern spielten ihre Instrumente mit zombieartigem Eifer, offensichtlich blind gegenüber ihrem nicht menschlichen Publikum.
Auf der anderen Seite des Raumes schwebte ein Thron aus Eis in der
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