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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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hetzte mir die Winterkönigin Ash auf den Hals, um mich gefangen zu nehmen, damit sie mich als Druckmittel gegen Oberon einsetzen konnte.
    Zu diesem Zeitpunkt schloss ich mit dem Winterprinzen den Pakt, der mein gesamtes Leben verändern sollte: Wenn er mir half, meinen Bruder Ethan zu retten, würde ich ihm freiwillig an den Winterhof folgen.
    Und da war ich nun. Ethan war wieder sicher zu Hause. Ash hatte seinen Teil des Handels erfüllt. Nun war ich dran, ich musste mit ihm an den Hof der Erzfeinde meines Vaters gehen. Die Sache hatte nur einen Haken.
    Sommer und Winter sollten sich eigentlich nicht verlieben.
    Ich biss mir auf die Lippe, sah ihm in die Augen und suchte nach einer Reaktion in seinem Gesicht. Früher kannte ich Ash nur völlig unterkühlt, aber während unserer gemeinsamen Zeit im Nimmernie war er zunehmend aufgetaut. Wenn ich ihn jetzt anschaute, wirkte er auf mich eher wie ein spiegelglatter See: ruhig und still, aber nur an der Oberfläche.
    »Wie lange muss ich dort bleiben?«, fragte ich.
    Er schüttelte langsam den Kopf und ich konnte deutlich seinen Widerwillen spüren. »Ich weiß es nicht, Meghan. Die Königin weiht mich nicht in ihre Pläne ein. Ich habe nicht gewagt, sie zu fragen, warum sie dich überhaupt bei sich haben will.« Er griff nach einer Strähne meines hellblonden Haars und ließ sie durch seine Finger gleiten. »Ich sollte dich einfach nur zu ihr bringen«, murmelte er sogar noch leiser als vorher. »Ich habe geschworen, dich zu ihr zu bringen.«
    Ich nickte verstehend. Sobald ein Feenwesen etwas verspricht, ist es unwiderruflich an dieses Versprechen gebunden, weshalb Vereinbarungen mit ihnen auch so heikel sind. Ash konnte seinen Schwur nicht brechen, selbst wenn er es wollte.
    Das verstand ich ja, aber … »Ich möchte noch etwas tun, bevor wir gehen«, sagte ich und wartete ab, wie er darauf reagieren würde. Ash zog eine Augenbraue hoch, doch ansonsten blieb sein Gesichtsausdruck unverändert. Ich holte tief Luft. »Ich möchte Puck besuchen.«
    Der Winterprinz seufzte. »Das habe ich mir schon gedacht«, murmelte er, ließ mich los und trat mit nachdenklicher Miene einen Schritt zurück. »Und wenn ich ehrlich sein soll, würde ich selbst gern wissen, wie es Goodfellow geht. Ich möchte schließlich nicht, dass er stirbt, bevor wir unser Duell ausgetragen haben. Das wäre höchst unglücklich.«
    Ich zuckte zusammen. Puck und Ash waren eingeschworene Feinde und hatten bereits einige wilde, lebensbedrohliche Kämpfe ausgetragen, bevor ich überhaupt auf der Bildfläche erschienen war. Ash hatte geschworen, Puck zu töten, und Puck machte es einen Riesenspaß, den gefährlichen Winterprinzen zu provozieren, wann immer er die Gelegenheit dazu bekam. Nur weil ich darauf bestanden hatte, dass sie zusammenarbeiten, hatten sie einen ziemlich wackeligen Waffenstillstand geschlossen. Der sicherlich nicht lange halten würde, ganz egal, wie oft ich dazwischen ging.
    Eines der Pferde schnaubte und scharrte ungeduldig mit den Hufen. Ash drehte sich um und tätschelte ihm beruhigend den Hals. »Also schön, dann sehen wir eben nach ihm«, sagte er schließlich, ohne sich umzudrehen. »Aber danach muss ich dich nach Tir Na Nog bringen. Keine weiteren Verzögerungen, verstanden? Die Königin wird ohnehin nicht sonderlich entzückt darüber sein, dass ich so lange gebraucht habe.«
    Ich nickte. »Klar. Dank… Ich meine … ich weiß das wirklich zu schätzen, Ash.«
    Er lächelte schwach und streckte mir erneut die Hand hin, diesmal, um mir in den Sattel zu helfen. Als ich oben saß, griff ich vorsichtig nach den Zügeln und sah neidvoll zu, wie Ash sich so mühelos auf das zweite Pferd schwang, als hätte er das schon tausend Mal gemacht.
    »Also schön«, sagte er leicht resigniert und schaute zum Mond hinauf. »Eins nach dem anderen. Als Erstes müssen wir einen Steig nach New Orleans finden.«
    Steige sind Feenpfade zwischen der wirklichen Welt und dem Nimmernie, Tore, die direkt ins Feenland führen. Sie können überall sein und sich hinter jeder Art von Tür verbergen: einer alten Toilettenkabine, einem Friedhofstor, der Schranktür in einem Kinderzimmer. Wenn man den richtigen Steig kennt, kann man jeden Ort auf der Welt erreichen, aber diese Pfade zu benutzen, ist nicht ganz einfach, denn manchmal werden sie von fiesen Gestalten bewacht, die von den Feen dort zurückgelassen werden, um ungewollte Gäste abzuschrecken.
    Die halb verfallene Scheune mitten im Sumpf war

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