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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Luft fegte über mich hinweg, und mir fielen die Augen zu. »Schlaf jetzt, meine Prinzessin. Dein Vater erwartet dich. Und sage Grimalkin, dass ich mich aus persönlichen Gründen entschieden habe, dir zu helfen, nicht um einen Gefallen einzulösen. Wenn er mich das nächste Mal ruft, wird das das letzte Mal sein.«
    Ich wollte nicht schlafen. Mir schwirrten so viele drängende Fragen durch den Kopf. Ich öffnete gerade den Mund, um nach meinem Vater zu fragen, als das Wesen mit seinem Horn meine Brust berührte und ein Hitzeschwall meinen Körper durchflutete. Keuchend riss ich die Augen auf.
    Der Hain im Mondschein war verschwunden. Stattdessen stand ich auf einer Wiese, auf der sich hohes Gras im Wind wiegte, während sich der Horizont rosa verfärbte. Die letzten Spuren eines seltsamen Traums schwebten durch mein Bewusstsein: tanzende Bäume, sprechende Rehe und ein Wesen aus Reif und Mondlicht. Ich fragte
mich, was davon real und was ein Produkt meines Fieberwahns gewesen war. Ich fühlte mich gut – sogar sehr gut. Einiges davon musste real gewesen sein.
    Dann raschelte es im Gras, als würde sich etwas anschleichen.
    Ich wirbelte herum und entdeckte ein paar Schritte entfernt meinen Rucksack, dessen grelles Orange sich deutlich vom grünen Gras abhob. Ich machte ihn auf. Das Essen war natürlich verschwunden, genau wie die Taschenlampe und die Schmerztabletten, aber meine Ersatzklamotten waren da — zu einem Ball zusammengerollt und klatschnass.
    Verwirrt starrte ich den Rucksack an. Wer konnte ihn den ganzen Weg vom Lager der Kobolde hierher gebracht haben? Ich glaubte nicht, dass Grimalkin deswegen noch einmal zurückgegangen war, insbesondere da er dafür noch einmal durch den Fluss gemusst hätte. Und trotzdem hielt ich meinen Rucksack in den Händen – er war nass und muffig, aber er war da. Zumindest die Klamotten würden trocknen.
    Und dann fiel mir noch etwas anderes ein. Etwas, was mich schmerzhaft zusammenzucken ließ.
    Ich zog den Reißverschluss des Seitenfachs auf und holte meinen tropfenden, wassergetränkten iPod hervor.
    »Verdammt.« Seufzend untersuchte ich das Gerät. Das Display war völlig ruiniert, und damit waren die Ersparnisse eines Jahres futsch. Als ich ihn schüttelte, hörte ich Wasser darin plätschern. Nicht gut. Nur um ganz sicher zu gehen, stöpselte ich die Kopfhörer ein und schaltete
den iPod an. Nichts. Nicht einmal ein Rauschen. Er war definitiv Schrott.
    Traurig schob ich ihn wieder in das Seitenfach und zog den Reißverschluss zu. So viel also zu Aerosmith im Feenland. Ich wollte mich gerade auf die Suche nach Grimalkin machen, als ein Kichern über meinem Kopf mich aufblicken ließ.
    Zwischen den Ästen kauerte etwas. Etwas Kleines, Missgebildetes, das mich aus rot glühenden Augen beobachtete. Ich erkannte einen sehnigen Körper, lange, dürre Arme und Ohren wie die eines Kobolds. Aber es war kein Kobold. Dazu war es zu klein, und außerdem schien es, was wesentlich beunruhigender war, intelligent zu sein.
    Als das Monster bemerkte, dass ich es entdeckt hatte, schenkte es mir ein mattes Grinsen. Seine spitzen, rasiermesserscharfen Zähne leuchteten kurz auf wie neonblaues Feuer, bevor es verschwand. Und damit meine ich nicht, dass es weggekrabbelt oder wie ein Geist langsam verblasst wäre. Es war von einem Moment auf den anderen einfach weg, wie ein Bild auf einem Computermonitor.
    Wie das Ding, das ich im Computerraum gesehen hatte.
    Eindeutig Zeit, von hier abzuhauen.
    Ich fand Grimalkin, wie er auf einem Stein ein Sonnenbad nahm. Er hatte die Augen geschlossen und schnurrte leise. Als ich angerannt kam, blinzelte er träge mit einem Auge.
    »Wir müssen weiter«, verkündete ich, während ich meinen Rucksack aufsetzte. »Du wirst mich zu Puck bringen, dann rette ich Ethan, und wir kehren nach Hause zurück. Und wenn ich danach nie wieder einen Kobold,
eine Nixe, Cat Sidhe oder was auch immer sehen werde, ist das immer noch definitiv zu früh.«
    Grimalkin gähnte. Provozierend langsam stand er auf, streckte sich, gähnte nochmal, kratzte sich hinter dem Ohr und prüfte, ob auch jedes Haar an seinem Platz war. Ich stand daneben, trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen und hätte ihn am liebsten am Nacken gepackt und geschüttelt. Doch dafür hätte er mich wahrscheinlich in Stücke zerrissen.
    »Arkadia, der Sommerhof, ist nahe«, erklärte Grimalkin, als er sich schließlich für startklar hielt. »Denk dran, du schuldest mir einen kleinen Gefallen, wenn

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