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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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weiße Knochenspitze glänzte zwischen den Steinen. Ich wurde blass. Entweder blieb ich hier und wurde aufgespießt, oder ich suchte mein Heil im Fluss.
    Hastig rutschte ich das restliche Ufer hinunter und stürzte mich in die Fluten.
    Die Kälte war ein Schock, und ich schnappte nach Luft,
während ich gegen die Strömung ankämpfte, die mich flussabwärts ziehen wollte. Ich war eine ziemlich gute Schwimmerin, aber meine Gliedmaßen fühlten sich an wie Pudding und meine Lungen pumpten krampfhaft, um genug Sauerstoff zu bekommen. Ich strampelte mit den Beinen, ging unter und schluckte Wasser, bis meine Lungen schmerzten. Durch die Strömung wurde ich immer weiter abgetrieben, wobei ich versuchte, meine Panik niederzukämpfen.
    Ein weiterer Speer zischte über meinen Kopf hinweg. Ich blickte zurück und sah, wie die Kobolde mich am Ufer entlang verfolgten. Sie kletterten über die Felsen und schleuderten ihre Speere nach mir. Nackte Angst packte mich und verlieh mir neue Kraft. Ich hielt auf das andere Ufer zu, ruderte wie wild mit Armen und Beinen und kämpfte verzweifelt gegen die Strömung an. Immer mehr Speere schlugen um mich herum im Wasser ein, aber glücklicherweise schien die Treffsicherheit der Kobolde ungefähr so ausgeprägt zu sein wie ihre Intelligenz.
    Als ich kurz vor der Nebelbank war, traf etwas mit enormer Kraft meine Schulter und jagte lähmende Schmerzen durch meinen gesamten Rücken. Ich konnte noch einmal keuchend Luft holen, dann ging ich unter. Der Schmerz war so heftig, dass ich meinen Arm nicht mehr bewegen konnte. Als mich die Strömung in die Tiefe zog, war ich sicher, dass ich sterben würde.
    Auf einmal packte etwas mein Handgelenk, und ich spürte, wie ich nach oben gezogen wurde. Mein Kopf stieß durch die Wasseroberfläche, und ich sog panisch Luft in meine leeren Lungen, während ich gleichzeitig die
Schwärze zurückdrängte, die am Rande meines Gesichtsfeldes lauerte. Als meine Sinne langsam zurückkehrten, wurde mir bewusst, dass ich durchs Wasser gezogen wurde, aber ich sah rundherum nichts außer Nebel. Dann hatte ich plötzlich wieder Boden unter den Füßen.
    Als Nächstes nahm ich wahr, dass ich im Gras lag und die Sonne mir das Gesicht wärmte. Meine Augen waren geschlossen. Vorsichtig öffnete ich sie einen Spaltbreit.
    Das Gesicht eines Mädchens schwebte über mir. Ich spürte, wie ihre blonden Haare meine Wange berührten, und ihre großen grünen Augen musterten mich besorgt und auch neugierig. Ihre Haut hatte die Farbe von Sommergras und an ihrem Hals glänzten winzige silbrige Schuppen. Als sie mich angrinste, sah ich, dass ihre Zähne scharf und spitz waren wie die eines Aals.
    In meiner Kehle stieg ein Schrei auf, doch ich unterdrückte ihn. Dieses … Mädchen … hatte mir gerade das Leben gerettet, selbst wenn sie nur vorhatte, mich anschließend zu fressen. Es wäre sehr unhöflich, ihr jetzt ins Gesicht zu schreien. Außerdem könnten abrupte Bewegungen vielleicht einen aggressiven Fressflash bei ihr auslösen. Ich durfte keine Angst zeigen. Also holte ich tief Luft und setzte mich auf, wobei ein stechender Schmerz durch meine Schulter fuhr.
    »Äh … hallo«, stammelte ich, während sie sich auf die Fersen sinken ließ und mich stumm musterte. Ich war überrascht, dass sie keinen Fischschwanz, sondern Beine hatte, obwohl ihr Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen wuchsen — und sie sicherlich sehr, sehr scharfe Krallen besaß. Ein kurzes weißes Kleid bedeckte ihren Körper,
der Saum war noch klatschnass. »Ich bin Meghan. Und wie heißt du?«
    Sie legte den Kopf schief und erinnerte mich plötzlich an eine Katze, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie die Maus nun fressen oder lieber mit ihr spielen sollte. »Du siehst lustig aus«, verkündete sie schließlich. Ihre Stimme klang wie das Plätschern von Wasser über Steine. »Was bist du?«
    »Ich? Ich bin ein Mensch.« Sobald ich es ausgesprochen hatte, wünschte ich, ich hätte es nicht gesagt. In den Märchen, an die ich mich jetzt immer besser erinnern konnte, waren Menschen immer entweder Fressen, Spielzeug oder Opfer tragischer Liebe. Und wie ich gerade mit atemberaubendem Tempo herausfand, hatten die Bewohner dieser Welt kein Problem damit, ein sprechendes, intelligentes Lebewesen zu verspeisen. In der Nahrungskette stand ich hier auf derselben Stufe wie ein Kaninchen oder Eichhörnchen. Das war ein beängstigender Gedanke, der einen demütig werden ließ.
    »Ein Mensch?« Das Mädchen neigte

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