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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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zugekrochen kam wie eine mit Blättern besetzte Spinne. »Jemanden, der mir helfen kann?«
    »Doch, dorthin sind wir gerade unterwegs.« Grimalkin stand auf und drehte den Kopf zu mir zurück. »Es ist nicht mehr weit, Mensch. Achte nur auf mich und versuche alles andere zu ignorieren, egal, was es ist.«
    Ich brauchte drei Anläufe, um wieder auf die Beine zu kommen. Schließlich schaffte ich es, mich hochzustemmen und lange genug aufrecht stehen zu bleiben, um einen Schritt zu machen. Und dann noch einen. Und noch einen. Kilometerweit lief ich hinter Grimalkin her, oder zumindest fühlte es sich so an.
    Nachdem sich der erste Baum mit zitternden Ästen auf mich stürzen wollte, wurde es immer schwieriger, mich zu konzentrieren. Einige Male hätte ich Grimalkin fast aus den Augen verloren, als die Landschaft sich schrecklich
verzerrte und mit dürren Fingern nach mir griff. Aus den Schatten winkten mir dunkle Gestalten zu und riefen meinen Namen. Der Boden verwandelte sich in eine brodelnde Masse aus Spinnen und Tausendfüßlern, die an meinen Beinen hochkrochen. Ein Reh trat vor mir auf den Pfad, neigte den Kopf und fragte mich nach der Uhrzeit.
    Grimalkin hielt inne, sprang auf einen Felsen – wobei er dessen empörte Rufe, gefälligst von ihm runterzugehen, ignorierte – und drehte sich zu mir um. »Ab hier bist du auf dich allein gestellt, Mensch«, erklärte er, oder es war zumindest das, was ich über das Geschrei des Felsens hinweg verstand. »Geh einfach weiter, bis er sich zeigt. Er schuldet mir noch einen Gefallen, allerdings hegt er auch ein grundsätzliches Misstrauen Menschen gegenüber. Die Chancen, dass er dir hilft, stehen also etwa fünfzig zu fünfzig. Unglücklicherweise ist er der Einzige, der dich jetzt noch heilen kann.«
    Stirnrunzelnd versuchte ich, seinen Worten zu folgen, aber sie schwirrten wie Fliegen um meinen Kopf und ich bekam sie nicht zu fassen. »Wovon redest du?«, fragte ich.
    »Du wirst wissen, was ich meine, wenn du ihn findest — falls du ihn findest.« Der Kater legte den Kopf schief und musterte mich kritisch. »Du bist doch noch Jungfrau, oder?«
    Ich entschied, dass der letzte Teil wohl ein Produkt meines Deliriums war. Bevor ich ihm weitere Fragen stellen konnte, verschwand Grimalkin und ließ mich völlig verwirrt und planlos zurück. Ich versuchte, mit der Hand einen Wespenschwarm zu verscheuchen, der um meinen Kopf kreiste, und stolperte hinter ihm her.

    Eine Ranke hob sich und wand sich um meinen Fuß. Ich fiel, durchschlug den Boden und landete auf einem Bett aus gelben Blumen. Die Blüten wandten mir ihre winzigen Gesichter zu und schrien, was die Luft mit Pollen erfüllte. Als ich mich aufsetzte, fand ich mich in einem von Mondlicht überfluteten Hain wieder. Der Boden war von Blumen bedeckt. Bäume tanzten, Steine lachten mich an und winzige Lichter schossen durch die Luft.
    Meine Beine wurden schwer, und plötzlich war ich sehr müde. Am Rand meines Gesichtsfelds erschienen schwarze Flecken. Ich lehnte mich gegen einen Baum und beobachtete die herumschwirrenden Lichter. Ein Teil von mir realisierte schwach, dass ich aufgehört hatte zu atmen, doch dem Rest von mir war es egal.
    Ein Mondstrahl löste sich von den Bäumen und glitt auf mich zu. Ich beobachtete ihn teilnahmslos, da ich wusste, dass es nur eine Halluzination war. Als er näher kam, flirrte er kurz und verwandelte sich dann in etwas, das mich erst an ein Reh erinnerte, dann an eine Ziege oder ein Pony. Auf seiner Stirn wuchs ein Horn aus Licht, und es musterte mich mit wissenden goldenen Augen.
    »Hallo, Meghan Chase.«
    »Hallo«, erwiderte ich, obwohl sich meine Lippen nicht bewegten und ich ja auch keinen Atem hatte, um zu sprechen. »Bin ich tot?«
    »Nicht ganz.« Das Mondscheinwesen lachte leise und schüttelte seine Mähne. »Es ist nicht dein Schicksal, hier zu sterben, Prinzessin.«
    »Oh.« Ich grübelte darüber nach, wobei die Gedanken
träge durch meinen Kopf tanzten. »Woher weißt du, wer ich bin?«
    Das Wesen schnaubte und schlug mit seinem Löwenschwanz. »Diejenigen unter uns, die den Himmel beobachten, haben dein Kommen schon lange vorhergesehen, Meghan Chase. Auslöser strahlen immer hell, und dein Licht scheint heller als alles, was ich je zuvor gesehen habe. Bleibt nur die Frage, welchen Weg du wählen wirst und auf welche Art du herrschen möchtest.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Das sollst du auch gar nicht.« Das Mondscheinwesen trat vor und atmete tief ein und aus. Silbrige

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