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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Prinzen legte ich den Kopf in den Nacken und lachte – mein Lachen verwandelte sich in einen rauen Schrei, als ich aus dem Schlaf hochschreckte.
    Mein Name ist Meghan Chase.
    Ich bin jetzt schon eine ganze Weile im Palast der Winterfeen. Wie lange genau? Keine Ahnung. Die Zeit vergeht hier irgendwie anders. Während ich im Nimmernie festsitze, dreht sich die Außenwelt, die Welt der Sterblichen, ohne mich weiter. Falls ich jemals hier rauskomme und es zurück nach Hause schaffe, muss ich vielleicht feststellen, dass hundert Jahre vergangen sind, während ich weg war, wie bei Dornröschen, mit dem Unterschied, dass meine Familie und Freunde dann schon lange tot sind.
    Ich versuche, nicht zu oft darüber nachzudenken, aber manchmal verfalle ich einfach in diese Grübeleien.
    In meinem Zimmer war es kalt. Hier war es immer kalt. Mir war immer kalt. Nicht einmal die saphirblauen Flammen im Kamin reichten aus, um die ständige Kälte zu vertreiben. Die Wände und Decken bestanden aus blickdichtem, rauchigem Eis. Selbst am Kronleuchter hingen Tausende von Eiszapfen. An diesem Abend trug ich eine Trainingshose, Handschuhe, einen dicken Pullover und eine Wollmütze, aber das war nicht genug. Vor meinem Fenster glitzerte die unterirdische Stadt der Winterfeen in ihrem eisigen Glanz. Dunkle Gestalten hüpften und flatterten in den Schatten und zeigten Klauen, Zähne und Flügel. Zitternd sah ich zum Himmel hinauf. Die Decke der gigantischen Höhle war zu weit entfernt, um sie in der Dunkelheit erkennen zu können, aber Tausende winziger Lichter – Kugeln aus Feenfeuer oder Feen selbst – funkelten wie Sterne am Himmel.
    Es klopfte an meiner Tür.
    Ich rief nicht Herein . Dass das nicht empfehlenswert war, hatte ich bereits gelernt. Das hier war der Dunkle Hof und jemanden in sein Zimmer einzuladen, war eine wirklich, wirklich blöde Idee. Ich konnte sie mir nicht ganz vom Hals halten, aber die Feen stellten sklavisch Regeln über alles andere und ihre Königin hatte befohlen, dass ich nicht belästigt werden durfte, außer auf eigenen Wunsch.
    Und wenn ich sie hereinbat, könnte das als ein solcher Wunsch gedeutet werden.
    Ich durchquerte umhüllt von den Dampfwolken meines Atems das Zimmer und öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    Eine geschmeidige schwarze Katze saß auf dem Boden, den Schwanz um ihre Pfoten gelegt, und sah mit durchdringenden gelben Augen zu mir hoch. Bevor ich den Mund aufmachen konnte, fauchte sie und schoss wie ein schwarzer Schatten durch den offenen Spalt.
    »Hey!«
    Ich wirbelte herum, doch die Katze war nicht länger eine Katze. Stattdessen stand dort die Púca Tiaothin und grinste mich mit funkelnden Fangzähnen an. War ja klar, dass es eine Púca sein würde – sie befolgten keinerlei gesellschaftliche Regeln. Genau genommen schien es ihnen sogar einen Riesenspaß zu machen, sie zu brechen.
    Zwischen ihren Dreadlocks lugten pelzige Ohren hervor, die immer wieder mal zuckten. Sie trug eine knallbunte Jacke, besetzt mit Glasedelsteinen und Nieten, zerfetzte Jeans und Kampfstiefel. Im Gegensatz zu den Feen des Lichten Hofes bevorzugten die Dunklen Feen die Kleidung der Sterblichen. Ob das eine offene Provokation des Lichten Hofes darstellen sollte oder ob sie so unter Menschen weniger auffallen wollten, war mir nicht ganz klar.
    »Was willst du?«, fragte ich wachsam. Tiaothin hatte von dem Moment an, als ich an den Hof gebracht wurde, ein lebhaftes Interesse an mir gezeigt. Der Grund dafür war wohl die unstillbare Neugier einer Púca. Wir hatten uns ein paarmal unterhalten, aber ich würde sie nicht gerade als Freundin bezeichnen. Die Art, wie sie mich anstarrte, ohne zu blinzeln – als würde sie abwägen, ob ich zu ihrer nächsten Mahlzeit taugte –, machte mich immer ziemlich nervös.
    Die Púca fauchte und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Du bist noch nicht so weit«, stellte sie fauchend fest und musterte mich skeptisch. »Beeil dich. Beeil dich und zieh dich um. Wir sollten los. Schnell.«
    Verwirrt runzelte ich die Stirn. Tiaothin war noch nie leicht zu verstehen gewesen, da sie so rasch von einem Thema zum nächsten sprang, dass man ihr nur schwer folgen konnte. »Wohin denn?«, fragte ich, worauf sie kicherte.
    »Zur Königin«, schnurrte Tiaothin und zuckte mit den Ohren. »Die Königin verlangt nach dir.«
    Mein Magen zog sich zusammen. Seit ich mit Ash an den Winterhof gekommen war, hatte ich mich vor diesem Augenblick gefürchtet. Bei unserer Ankunft im Palast hatte die

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