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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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schienen sie nicht beunruhigt oder unglücklich zu sein, sondern spielten ihre Instrumente mit zombieartigem Eifer, offensichtlich blind gegenüber ihrem nicht menschlichen Publikum.
    Dutzende Dunkle Feen hielten sich in dem Raum auf, jede ein Wesen, das einem Alptraum entsprungen zu sein schien. Oger und Dunkerwichtel, Kobolde und Wassergeister, Gnome, Púcas und Feen, für die mir keine Bezeichnung einfiel, schlenderten durch die flackernde Dunkelheit.
    Schnell suchte ich den Raum nach zerzaustem, schwar zem Haar und hellen Silberaugen ab . Meine Hoffnung schwand. Er war nicht hier.
    Auf der anderen Seite des Raums schwebte ein Thron aus Eis in der Luft, der in blendender Helligkeit erstrahlte. Und auf diesem Thron saß, mächtig und unbezwingbar wie ein Gletscher, Mab, die Königin des Dunklen Hofes.
    Die Winterkönigin sah schlicht und einfach umwerfend aus. An Oberons Hof hatte ich sie neben ihrer größten Rivalin gesehen, der Sommerkönigin Titania, die ebenfalls wunderschön war, aber eher auf die Art einer bösartigen High-Society-Lady. Auch Titania hasste mich, weil ich Oberons Tochter war, und hatte einmal versucht, mich in einen Hirsch zu verwandeln – sie war also nicht gerade meine beste Freundin. Und obwohl sie in jeder Hinsicht das krasse Gegenteil voneinander waren, waren beide Königinnen unglaublich mächtig. Titania war ein Sommersturm: schön, tödlich und immer bereit, jemanden mit einem Blitz zu zerschmettern, wenn er sie reizte. Mab hingegen war der kälteste aller Wintertage, wenn alles reglos und tot war, erstarrt vor Angst vor dem gnadenlosen Eis, das die Welt schon früher getötet hatte und es jederzeit wieder konnte.
    Die Königin saß entspannt auf ihrem Thron, umgeben von mehreren adeligen Feen – den Sidhe –, die teure moderne Kleidung trugen, zum Beispiel makellose weiße Businesskostüme und Nadelstreifenanzüge von Armani. Als
ich sie das letzte Mal gesehen hatte, an Oberons Hof, hatte Mab ein schwarzes Kleid aus fließendem Stoff getragen, das sich wie lebendige Schatten bewegt hatte. Heute war sie ganz in Weiß gekleidet: weißer Hosenanzug, grau schimmernder Nagellack und elfenbeinfarbene Pumps. Ihre dunklen Haare waren auf ihrem Kopf zu einer eleganten Frisur festgesteckt. Plötzlich sahen ihre schwarzen Augen, die so unergründlich waren wie eine sternenlose Nacht, auf und entdeckten mich, woraufhin sich ihre bläulichen Lippen zu einem trägen Lächeln verzogen.
    Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Den Feen sind die Menschen ziemlich egal. Menschen sind nichts weiter als Spielzeuge, die benutzt und dann weggeworfen werden. Diese Einstellung herrschte sowohl am Lichten wie auch am Dunklen Hof. Und auch wenn ich eine Halbfee und Oberons Tochter war, hier war ich ganz allein am Hof der Erzfeinde meines Vaters. Wenn ich Mab reizte, wer weiß, was die Königin tun würde. Vielleicht würde sie mich in ein weißes Kaninchen verwandeln und die Kobolde auf mich hetzen, obwohl das mehr Titanias Stil zu sein schien. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Mab sich etwas ausdenken würde, was um ein Vielfaches schrecklicher und grausamer wäre, und das machte mir echt Angst.
    Tiaothin glitt zwischen den vielen Dunklen Feen hindurch, die sie kaum beachteten. Der Großteil ihrer Aufmerksamkeit richtete sich auf mich, während ich der Púca mit klopfendem Herzen folgte. Sie musterten mich hungrig, grinsten gierig und folgten mir mit Blicken, die ich im Nacken spürte, während ich mich darauf konzentrierte, mit erhobenem Kopf möglichst selbstsicher weiterzugehen. Nichts zieht ein Feenwesen so stark an wie Angst. Einer der adeligen Sidhe, dessen Gesicht nur aus Kanten zu bestehen schien, fing meinen Blick auf und lächelte, worauf sich mein Herz schmerzhaft zusammenzog. Er erinnerte mich an Ash, der nicht hier war, der mich an diesem Hof voller Monster allein gelassen hatte.
    Je näher wir der Winterkönigin kamen, umso spürbarer wurde die Kälte, die von ihr ausging. Bald war die Luft so kalt, dass jeder Atemzug schmerzte. Tiaothin blieb am Fuß des Throns stehen und verbeugte sich. Ich folgte ihrem Beispiel, auch wenn es schwierig war, dabei mein Zähneklappern zu unterdrücken. Die Dunklen Feen scharten sich hinter uns und ihr Atem und ihre murmelnden Stimmen verursachten mir Gänsehaut.
    »Meghan Chase.« Die raue Stimme der Königin hallte über die Versammlung hinweg und sorgte dafür, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten. Tiaothin schlich davon und verschwand

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