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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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ich für Sie tun?« Ihr Ton ist irgendwie alles andere als hilfsbereit.
    »Ich wollte meinen Essay abholen.«
    »Oh – ja.« Sie nimmt eine Mappe von der Tischkante und hält sie zwischen Finger und Daumen wie etwas Ansteckendes. »Bestimmt eine interessante Perspektive, doch wohl kaum dem Standard von Oxford angemessen.« Das Lächeln erreicht ihre Augen nicht.
    »War doch klar.« Ich nehme die Mappe, werfe aber nicht mal einen Blick auf die Benotung. Ich weiß, die ist mies, aber darum ging es mir nicht.
    »Ich bin sicher, Sie werden Spaß haben zu Hause.«
    »Da bin ich mir auch sicher.« An der Tür drehe ich mich noch einmal zu ihr um. Alles ist genauso wie heute Morgen mit Dr. Aldridge, aber dieses Mal hab ich das letzte Wort.
    »Wissen Sie, eigentlich sollten Sie hier die Erwachsene sein.« Ich achte darauf, dass auch jedes Wort ankommt, es lässt mich völlig kalt, dass ihr Mund sich zu einem kleinen
›oh‹ öffnet. »Ich habe wirklich Respekt vor Ihnen gehabt. Sie waren so hilfsbereit und haben mich unterstützt, so, als wären meine Ansichten von Bedeutung.« Ich starre sie an, diese Frau, die mir das Gefühl gegeben hatte, so klug und so dumm zu sein, und das alles innerhalb eines einzigen Semesters. »Aber Sie sind genauso heuchlerisch wie alle anderen hier. In dem Augenblick, in dem sich herausstellt, dass ich keiner von Carries kleinen Klonen bin, verhalten Sie sich, als wäre ich überhaupt nichts wert.« Ich schüttele den Kopf. »Gutes Unterrichten ist das nicht, aber mehr noch, das ist beschissener Feminismus.«
    Ich bleib nicht, um zu hören, ob sie dazu noch etwas zu sagen hat. Gibt mir sowieso nichts. Abgesehen davon, muss ich jetzt zu einer Feier. Wir sind nur zu zweit, aber wer braucht schon Gewimmel.

Emily
    Die beiden Tage, die unserer Premiere folgen, verbringe ich im herrlichen Zustand der Verleugnung. Ich schlafe bei Carla auf dem Fußboden, um Morgans Zorn zu entgehen, nehme keine Telefongespräche entgegen, um Ryans Enthusiasmus zu entgehen, und stürze mich in die Vorbereitungen für die Abschlussprüfung, um nicht an das Ende meines Aufenthalts und die bevorstehende Rückkehr nach Oxford denken zu müssen.
    Ich bin die ultimative Multitaskerin.
    »Nun erlöse den armen Kerl doch von seinem Elend.« Carla richtet ihren Markierungsstift auf mich, als mein Telefon wieder anfängt zu vibrieren. »Das ist irgendwie schon das sechste Mal heute Abend.«

    »Ich kann nicht.« Ich schaue von meinem Buch auf und drücke ›abweisen‹. »Was soll ich ihm denn sagen?«
    »Was gibt es zu sagen?«
    »Öh: ›Also, weißt du, dieser Sommerjob, auf den du dich so irre freust, weil wir zusammenarbeiten werden? Den nehm ich nicht an, ich geh nämlich wieder zurück nach England und wir werden uns wahrscheinlich nie wiedersehen. ‹ Ja, klingt einfach perfekt.« Seufzend greife ich nach meinem Aspirin. Seit mein Leben sich explosionsartig zum Drama entwickelt hat, tut mir mein Kopf ganz entsetzlich weh.
    Carla verdreht die Augen. »Dann nimm den Job an.«
    »Du weißt, dass ich das nicht kann.«
    »Wegen deinem Traumpraktikum, jaja, ich weiß.« Carla mustert mich durchdringend. »Wenn du dich jetzt wieder in dein altes Selbst verwandelst, was sollen dann diese Klamotten? «
    Ich gucke runter auf mein blassblaues Polohemd und den Jeansrock und zucke die Achseln. »Reine Gewohnheit, nehm ich an. Vergiss nicht, die Hälfte meiner Sachen ist noch bei Morgan.«
    »Und du musst sie holen, wenn du rechtzeitig mit dem Packen fertig werden willst«, erinnert Carla mich.
    »Was soll’s? Wahrscheinlich hat sie inzwischen sowieso schon alles verbrannt.«
    »Stimmt.«
    Ich denke an Morgans übliche Show in der Rolle der Drama Queen und überlege, ob ich nicht auf all diese belanglosen Besitztümer verzichten kann. Meinen Laptop zum
Beispiel. Oder meinen Pass. »Wird schon gehen. Wahrscheinlich brauche ich in den Büros von Sterns, Cahill und Coutts ohnehin keine Uggs.«
    »Und wenn du auch noch so schwörst, dass dies der perfekte Job ist, begeistert bist du offensichtlich nicht.«
    Ich erstarre. »Weil ich es so schrecklich finde, Ryan im Stich zu lassen.«
    »Schon klar, schon klar.« Carla wirft wieder einen Blick auf ihre Unterlagen. »Wenn ich morgen nicht eine absolut tödliche Prüfung in Geschichte hätte, würde ich dir jetzt mal ordentlich auf den Zahn fühlen.«
    Ich lehne mich auf meinem Sessel zurück und schau mich in dem stark frequentierten Lesesaal um, in dem es von panischen

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