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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Leute umgebracht haben, ja?«
    »Und wer genau bist du, Liebes?«
    »Oh, tut mir leid«, entschuldigte sich Kenzie. Leanansidhe starrte sie so intensiv an, als würde sie das Mädchen zum ersten Mal sehen. »Ich bin Mackenzie, eine Schulfreundin von Ethan. Uns hat es irgendwie zusammen ins Nimmernie verschlagen.«
    »Wie überaus … hartnäckig«, stellte Leanansidhe nach einem Moment fest. Dabei wurde nicht klar, ob sie Kenzie nun amüsant oder störend fand. Ich hoffte sehr, dass es nicht Letzteres war. »Nun, wenn du es denn wissen musst, Liebes: Ja, irgendetwas dort draußen sorgt dafür, dass Exilanten verschwinden. Wie du am Zustand meines Wohnzimmers unschwer erkennen kannst, rennen die Feen im Exil mir sozusagen die Türen ein, um hier Unterschlupf zu finden. So viel Ärger hatte ich nicht mehr seit dem Krieg gegen die Eisernen Feen.« Sie unterbrach sich und warf Razor einen bohrenden Blick zu, der summend auf Keirrans Schulter hockte. Der Gremlin schien nichts davon mitzubekommen.
    »Haben Sie eine Ahnung, was dahinterstecken könnte?«, fragte Kenzie und schlüpfte wie bei meinem Turnier mühelos in die Rolle der Reporterin. Hätte sie ihr Notizbuch dabeigehabt, hätte sie bereits eine freie Seite aufgeschlagen und eifrig mitgeschrieben. Leanansidhe seufzte.
    »Eine vage Vorstellung, Liebes. Es kursieren Gerüchte von grauenhaften Monstern, die ihren Opfern die Magie aussaugen, bis nur leblose Hüllen zurückbleiben. Natürlich habe ich nie eines dieser schrecklichen Dinger gesehen, aber vom Rummelplatz sind einige Feen verschwunden, genau wie an vielen anderen Orten auf der ganzen Welt.«
    »Auf der ganzen Welt?«, unterbrach ich sie. »Ist es wirklich so weit verbreitet?«
    Leanansidhes Blick war einfach nur gruselig. »Du hast ja keine Ahnung, Liebes«, sagte sie leise. »Genauso wenig wie die Feenhöfe. Deine Schwester lebt in seliger Unwissenheit in Bezug auf diese Bedrohung im Reich der Sterblichen, und Sommer und Winter interessiert das gar nicht. Aber … ich werde euch etwas zeigen.«
    Sie ging zu einem Tisch in der Ecke, auf dem eine riesige Weltkarte ausgebreitet war. Rote Punkte zierten die verschiedenen Länder, einige ganz vereinzelt, andere dicht gedrängt. In Nordamerika gab es ziemlich viele, aber auch in England, Irland und dem übrigen Großbritannien. Teilweise waren sie weit verstreut, doch es gab keinen Kontinent, der völlig frei war von Punkten: Nordamerika, Europa, Afrika, Australien, Asien, Südamerika – sie alle wiesen Markierungen auf.
    »Ich habe versucht, über die Vermisstenfälle Buch zu führen«, durchbrach Leanansidhe unser verblüfftes Schweigen. »Von Exilanten wie von Halbblütern. Und wie ihr hier sehen könnt, ist das Problem sehr weit verbreitet. Immer wieder habe ich Leute losgeschickt, um Nachforschungen anzustellen, aber keiner von ihnen ist zurückgekehrt. Langsam wird das …«, sie spitzte gereizt die Lippen, »… lästig.«
    Ich studierte die Karte, meine Finger schwebten über einem Ort in den Vereinigten Staaten. Im Staat Louisiana gab es zwei rote Punkte, ungefähr auf Höhe meiner Heimatstadt.
    Todd.
    Keirran starrte ebenfalls mit ernster Miene auf den Tisch. »Und die beiden anderen Höfe unternehmen nichts?«, murmelte er. »Mab, Oberon und Titania wissen gar nicht, was los ist?«
    »Sie wurden informiert, Liebes«, versicherte ihm Leanansidhe und wedelte abschätzig mit ihrer Zigarettenspitze. »Doch Sommer und Winter halten das nicht für wichtig genug, um einzugreifen. Was interessiert sie schon das Leben einiger Exilanten und Halbblüter? Solange das Problem nur das Reich der Sterblichen betrifft, werden sie sich nicht einschalten.«
    »Warum hast du es Meghan nicht gesagt?«, hakte ich nach. »Sie hätte bestimmt etwas getan. Jetzt versucht sie ja auch, etwas zu unternehmen.«
    Stirnrunzelnd sah Leanansidhe mich an. »Das mag ja stimmen, Liebes. Aber traurigerweise gibt es für mich keine Möglichkeit, der Eisernen Königin eine Nachricht zukommen zu lassen, da meine Informanten sonst an der Krankheit des Eisens sterben würden. Es ist äußerst schwierig, Kontakt zum Eisernen Hof aufzunehmen, da es niemanden gibt, der auch nur einen Fuß in dieses Reich setzen will. Tatsächlich habe ich bereits darauf gewartet, dass er hier«, sie zeigte mit ihrer Zigarettenspitze auf Keirran, »wieder auftaucht und um Annwyl herumscharwenzelt, damit ich ihn mit einer Nachricht nach Mag Tuiredh schicken kann.«
    Keirran errötete leicht, sagte aber

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