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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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behauptest, du wärst lieber allein und dass es für alle besser wäre, wenn du dich von anderen Menschen fernhältst – du kannst das nicht allein durchstehen.« Sie drückte mich fest und fügte leise hinzu: »Ich bleibe. Ich bin hier, und ich werde auch bestimmt nicht weggehen.«
    Ein paar Sekunden lang blieb ich stumm, denn ich war mir sicher, dass ich vollends die Fassung verlieren würde, wenn ich jetzt den Mund aufmachte. Kenzie schwieg mit mir, und so standen wir eine Weile einfach nur da, ihre Arme um meinen Bauch, ihr schlanker Körper an meinen gedrückt. Die Feen tanzten in verwirrenden Mustern um uns herum, aber nun waren sie nur noch weit entfernte Traumbilder. Das einzig Reale war das Mädchen hinter mir.
    Ganz langsam und ohne mich aus ihren Armen zu befreien, drehte ich mich um. Kenzie verschränkte die Finger hinter meinem Rücken, sodass ich endgültig gefangen war, und sah zu mir hoch. Und plötzlich wurde mir klar, dass ich mich gar nicht rühren wollte, dass es mir völlig ausreichte, hier zu stehen, mitten in einem Feenkreis, bis die Sonne aufging, das Schöne Volk verschwand und mit ihnen ihre Musik und ihr Zauber. Solange sie nur bei mir war.
    Ich vergrub meine Hand in ihren Haaren und strich mit dem Daumen vorsichtig über ihre Wange, während sie die Augen schloss. Mein Herz raste, und eine leise Stimme in meinem Inneren ermahnte mich, es nicht zu tun, warnte mich davor, ihr zu nahe zu kommen. Sonst würden sie aus ihr eine Zielscheibe machen, sie verletzen, sie benutzen, um an mich heranzukommen. Aber ich konnte nicht länger dagegen ankämpfen, und ich hatte es satt, es überhaupt zu versuchen. Kenzie war so tapfer gewesen, sich mit mir den Feen entgegenzustellen, und war dabei kein einziges Mal von meiner Seite gewichen. Vielleicht war der Zeitpunkt gekommen, um Schluss zu machen mit dieser ewigen Angst … und einfach nur zu leben.
    Ich umfasste mit der freien Hand ihr Gesicht, neigte den Kopf …
    Als meine inneren Alarmglocken plötzlich schrillten und sich vom Nacken her Kälte auf meinem Rücken ausbreitete. Ich versuchte es zu ignorieren, aber Jahre der paranoiden Wachsamkeit, in denen ich einen fast übernatürlichen sechsten Sinn dafür entwickelt hatte, wann ich beobachtet wurde, ließen sich nicht so einfach abschütteln.
    Mit einem leisen Fluch hob ich den Kopf und suchte die Lichtung ab, versuchte, an den magischen Tänzern vorbei in die Schatten zwischen den Bäumen zu spähen. Dicht am Waldrand waren hoch in den Ästen über den Tänzern zwei vertraute goldene Augen aufgetaucht, die uns beobachteten.
    Als ich blinzelte, verschwanden sie.
    Mein nächster Fluch galt dem beschissenen Timing. Kenzie öffnete die Augen, hob den Kopf und drehte sich zu der Stelle um, die nun wieder leer war.
    »Hast du etwas gesehen?«
    Ich seufzte. »O ja.« Widerwillig löste ich mich von ihr, war aber fest entschlossen, zu Ende zu bringen, was wir angefangen hatten – später. Kenzie schien enttäuscht zu sein, ließ mich aber los. »Wir sollten gehen, bevor er die anderen aufspürt.« Ich nahm ihre Hand und verließ mit ihr den Feenring; die Tanzenden machten uns bereitwillig Platz. Unter den ersten Bäumen, wo das Licht sie gerade noch erreichte, standen Keirran und Annwyl mit dem Rücken zu uns.
    »Keirran!«, rief ich und setzte mich in Trab. Kenzie musste rennen, um mit mir Schritt zu halten. Der Feenprinz reagierte nicht, also tippte ich ihm auf die Schulter, sobald ich bei ihm war. »Hey, wir haben Gesellscha… oh.«
    »Wie schön, dich wiederzusehen, Mensch«, schnurrte eine Stimme über mir. Mit gerümpfter Nase blickte Grimalkin zwischen Keirran und mir hin und her, dann lächelte er. »Es ist doch höchst amüsant, dass ihr beide hier seid. Die Königin ist über keinen von euch beiden besonders erfreut.«
     

 
    18 – Die Feen vom Central Park
    Keirran zuckte sichtlich zusammen.
    »Was machst du hier, Kater?«, wollte ich wissen, worauf hin Grimalkin mich gelangweilt musterte. »Wenn du gekommen bist, um uns zu Meghan zurückzubringen, kannst du das gleich vergessen. Wir werden nirgendwo hingehen.«
    Er setzte sich gähnend auf und kratzte sich am Ohr. »Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte, als für zwei verirrte Sterbliche das Kindermädchen zu spielen«, schnaubte er. »Nein, die Eiserne Königin hat mich lediglich gebeten, euch aufzuspüren und mich zu vergewissern, ob ihr noch am Leben seid. Und natürlich dafür zu sorgen, dass ihr nicht aus Versehen über ein

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