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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Drachennest stolpert oder in ein tiefes schwarzes Loch fallt, wie ihr Menschen das so gerne tut.«
    »Sie hat uns also einen Babysitter auf den Hals gehetzt.« Abwehrend verschränkte ich die Arme. »Wir brauchen deine Hilfe nicht. Wir kommen auch sehr gut allein zurecht.«
    »Tatsächlich?« Grimalkins Schnurrhaare zuckten. »Und wo werdet ihr von hier aus hingehen, Mensch? Zurück zu Leanansidhe? Dort war ich bereits, und sie wird euch dasselbe sagen wie ich jetzt.« Er gähnte wieder, grub die Krallen in den Ast, auf dem er saß, und streckte sich so ausgiebig, dass sich sein Schwanz über seinen Rücken bog. Er wollte uns zappeln lassen. Sobald er wieder saß, hob er eine Pfote und leckte ein paar Mal darüber. Ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf meinen Unterarm. Als Meghan mir einmal ein paar Geschichten über die Cat Sidhe erzählt hatte, war ich fest davon überzeugt gewesen, dass sie übertrieb. Jetzt wusste ich, dass nichts davon gelogen war.
    »Leanansidhe hat eine Spur, der ihr nachgehen sollt«, verkündete Grimalkin endlich, während ich bereits daran dachte, einen Stein nach ihm zu werfen. »Rund um den Central Park in New York sind sehr viele Exilanten verschwunden. Sie hält es für angebracht, in diesem Gebiet nach weiteren Anhaltspunkten zu suchen. Falls ihr überhaupt in der Lage sein solltet, irgendetwas herauszufinden.«
    »New York?« Kenzie runzelte zweifelnd die Stirn. »Warum ausgerechnet da? Ich dachte, die Feen würden New York eher meiden. Ihr wisst schon, weil es so überfüllt ist und voller … Eisen.«
    »Was durchaus zutrifft«, nickte der Kater. »Dennoch weist der Central Park die höchste Exilantenpopulation der Welt auf. Auch viele Halbblüter kommen von dort. Er bildet eine kleine Oase in dieser Welt mit so unermesslich vielen Menschen. Zudem würdet ihr niemals glauben, wie viele Steige es gibt, die in den Central Park hinein oder aus ihm heraus führen.«
    »Und wie sollen wir jetzt von Irland aus nach New York kommen?«
    Grimalkin seufzte. »Man sollte meinen, dass man den Menschen nicht wieder und wieder erklären muss, wie so etwas funktioniert. Keine Sorge, Mensch, das haben Leanansidhe und ich bereits besprochen. Ich werde euch hinführen, dann könnt ihr dort nach Herzenslust ziellos herumspazieren.«
    Plötzlich tauchte Razor auf Keirrans Schulter auf und stieß beim Anblick des Katers ein wütendes Zischen aus. »Böse Mieze!«, kreischte er so laut, dass Keirran zusammenfuhr und den Kopf herumriss. »Böse, böse, hinterhältige Mieze! Beiß ihr den Schwanz ab! Reiß ihr die Krallen raus! Verbrennen, verbrennen!« Wütend hüpfte er auf Keirrans Schulter herum, bis der Prinz ihm eine Hand auf den Kopf legte, um ihn festzuhalten.
    »Was ist mit der Königin?«, fragte er über Razors nun gedämpftes Zischen und das ein oder andere »Böse Mieze!« hinweg. »Erwartet sie nicht, dass du an den Eisernen Hof zurückkehrst?«
    »Die Königin hat mich gebeten, euch zu suchen, und das habe ich getan.« Grimalkin kratzte sich gelassen am Ohr. Der tobende Gremlin und die wilden Drohungen, ihn in Brand zu setzen, schienen ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. »Des Weiteren kann man ja wohl kaum von mir verlangen, dass ich euch zu ihr zurückschleppe, wenn ihr das partout nicht wollt. Obwohl … an einer Stelle sagte der Prinzgemahl etwas von einem Schlüssel, den man besser wegwerfen sollte.«
    Ganz sicher war ich mir nicht, glaubte aber zu sehen, wie Keirran schluckte. Razors Summen klang fast besorgt.
    »Wenn ihr dann keine weiteren nutzlosen Fragen mehr habt …« Grimalkin sprang auf einen niedrigeren Ast, peitschte mit dem Schwanz und musterte uns belustigt. »Und wenn keine weiteren schwärmerischen Tänze im Mondschein mehr geplant sind, dann führe ich euch nun an euer Ziel. Wir werden nicht umhinkommen, in Leanansidhes Keller zurückzukehren. Sie verfügt nun einmal über mehrere Steige nach New York, weil sie dort so viele Geschäfte tätigt. Und da sie nicht sonderlich erfreut darüber ist, dass in ihrer Lieblingsstadt so viele Feen verschwinden, würde ich vorschlagen, dass ihr euch ein wenig beeilt.«
    »Wie, jetzt sofort?«
    »Ich sehe nicht ein, warum ich mich wiederholen sollte, Mensch«, erwiderte Grimalkin mit einem abfälligen Blick in meine Richtung. »Folgt mir oder lasst es bleiben. Mir ist das vollkommen gleichgültig.«
    Ich war bisher noch nie in New York oder im Central Park gewesen, hatte mir aber beides schon im Internet angesehen. Aus der

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