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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Gesicht mit den stumpfen gelben Hauern. »Aber was ist er dann?«
    »Ein Halb-Troll«, erklärte Keirran. »So wie es aussieht, ein Obdachloser. Wahrscheinlich gehören Teile des Central Park zu seinem Revier.«
    Verärgert, dass es nicht Todd war, starrte ich den Halb-Troll an. »Und was machen wir jetzt mit ihm?«, fragte ich stirnrunzelnd.
    »Wartet mal.« Kenzie schob sich an mir vorbei, kniete sich hin und schob grunzend das dicke Rankengeflecht beiseite. Als sie wieder aufstand, hielt sie einen kleinen, rechteckigen Gegenstand in der Hand.
    »Brieftasche«, erklärte sie knapp und wedelte damit herum, bevor sie das Ding aufklappte und hineinspähte. »Mist, es ist zu dunkel, ich kann nichts sehen. Hat vielleicht jemand eine Taschenlampe dabei?«
    Keirran fuhr mit der Hand durch die Luft, und direkt über Kenzies Kopf erschien eine kleine Lichtkugel. Erschrocken zuckte sie zusammen. »Oh, tja, das ist ja mal praktisch«, sagte sie dann mit einem trockenen Grinsen. »Mit dir kann man bestimmt gut zum Camping gehen.«
    Der Prinz lächelte schmal. »Ich kann auch Dosen öffnen und Getränke kühlen.«
    »Was sagt sein Führerschein?«, fragte ich mit mühsam unterdrückter Ungeduld. »Wer ist der Kerl?«
    Kenzie untersuchte den Plastikausweis. »Thomas Bend«, las sie vor, während sie den Führerschein unter das pulsierende Feenlicht hielt. »Er kommt aus … Ohio.«
    Verblüfft starrten wir auf den Mann hinunter. »Und was hat er dann hier verloren?«, murmelte ich.
    »Oh, ihr seid zurück«, stellte Leanansidhe resigniert fest. »Und was ist das , wenn ich fragen darf?«
    »Wir haben ihn im Park gefunden«, erklärte ich, als Thomas, der Halb-Troll, hinter uns hereinstolperte. Er verteilte Blätter und Schlamm auf dem Teppich und sah sich mit offenem Mund um. Nachdem wir ihn geweckt hatten, schien er sich einigermaßen beruhigt zu haben, zumindest blieb er passiv und still, als wir mir ihm sprachen. Außerdem war er uns widerstandslos hierher gefolgt. »Er kommt aber nicht aus New York. Wir dachten, er könnte einer von deinen Schützlingen sein.«
    »Keiner von meinen, ihr Lieben.« Leanansidhe rümpfte angewidert die Nase, als der Troll mit seinen großen, runden orangen Augen zu ihr hochblinzelte. »Und warum habt ihr es für nötig gehalten, dieses Wesen hierherzubringen, meine Lieben? Ihr hättet ihn doch einfach selbst befragen können, das wäre besser für meine armen Teppiche gewesen.«
    »Herrin«, flüsterte der Halb-Troll und krümmte sich unter dem Blick der Exilantenkönigin zusammen. »Herrin. Dunkle Tiefe. Herrin.«
    »Das ist alles, was er von sich gibt«, erklärte Kenzie und sah den Troll besorgt an. »Wir haben ja versucht, mit ihm zu reden, aber er erinnert sich an nichts. Ich glaube, er weiß nicht einmal mehr, wer er ist.«
    »Er wurde von unseren gruseligen Freunden durch den Central Park gejagt«, ergänzte Keirran grimmig. Offenbar war sein Beschützerinstinkt geweckt. Während des gesamten Rückwegs zu Leanansidhes Anwesen hatte er Annwyl nicht aus den Augen gelassen, und jetzt stand er zwischen ihr und der Königin der Exilanten, hatte aber gleichzeitig auch den Halb-Troll im Blick. Razor versteckte sich halb hinter seinem Hals und murmelte sinnloses Zeug. »Mit Goodfellows Hilfe konnten wir sie vertreiben, haben ansonsten aber niemanden gesehen.«
    »Goodfellow?« Leanansidhe verzog das Gesicht. »Das hat Grimalkin also gemeint, der hinterlistige kleine Schlingel. Und wo steckt der liebe Puck jetzt?«
    »Er ist an den Sommerhof zurückgekehrt, um Oberon zu warnen.«
    »Na, das ist doch wenigstens etwas.« Nicht sonderlich interessiert musterte Leanansidhe das Halbblut. »Und was ist mit den Feen des Parks, ihr Lieben?«, fragte sie, ohne uns anzusehen. »Haben sie etwas von einer Herrin oder irgendwelchen dunklen Orten gesagt?«
    »Da waren keine anderen«, sagte ich noch einmal. Jetzt sah Leanansidhe auf und zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Er ist der Einzige, ansonsten haben wir niemanden gefunden.«
    »Der Park ist wie ausgestorben«, erklärte Annwyl zitternd. »Sie sind alle verschwunden, niemand ist mehr dort. Nur diese grauenhaften Scheinfresser. Ich glaube … ich glaube, sie haben alle getötet.«
    Scheinfresser. Langsam schien sich der Begriff durchzusetzen, es war aber auch ein guter Name für sie. Mich oder Kenzie konnten sie auf diese Weise nicht verletzen, da wir keine Magie in uns trugen. Und Keirran war der Sohn der Eisernen Königin, sein Schein war reines

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