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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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in einer einzigen Nacht; langsam wurde diese Sache zu einem Albtraum. »Fass bloß nichts an«, warnte ich sie, als sie sich beleidigt auf Todds Schulter niederließ. »Falls hier irgendetwas verschwindet, habe ich einen Ehrenplatz für dich: in meinem antiken eisernen Vogelkäfig.«
    Die Kleine summte wütend, zeigte auf mich und wedelte wild mit den Armen, woraufhin Todd den Kopf schüttelte. »Ich weiß, ich weiß. Aber er ist der Bruder der Eisernen Königin. Zu wem hätten wir sonst gehen sollen?«
    Als er die Eiserne Königin erwähnte, setzte mein Herz einen Schlag aus, und ich kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Wie war das?«
    »Du musst uns helfen«, rief Todd, ohne meine Verärgerung zu registrieren. »Diese Dinger sind hinter mir her, und die scheinen nicht besonders freundlich zu sein. Du bist der Bruder der Eisernen Königin, außerdem weißt du, wie man die Feen loswird. Gib mir irgendetwas, damit ich sie abwehren kann. Die üblichen Schutzmaßnahmen helfen zwar, aber ich glaube, sie sind nicht stark genug. Ich brauche etwas Mächtigeres.« Mit gespitzten Ohren lehnte er sich vor und sah mich flehend an. »Du weißt doch, wie man sie vertreibt, oder? Das musst du wissen, immerhin machst du es schon dein Leben lang. Zeig mir, wie das geht.«
    »Vergiss es.« Unter meinem wütenden Blick ließ er die Ohren hängen. »Was passiert denn, wenn ich dir all meine Geheimnisse verrate? Du würdest sie nur dazu benutzen, noch mehr dämliche Streiche zu spielen. Ich teile doch nicht mein Wissen mit dir, damit es mich hinterher in den Arsch beißt.« Seine Ohren hingen noch tiefer, während ich abwehrend die Arme verschränkte. »Außerdem, was ist mit deinen kleinen Freunden? Die Abwehrmittel, die ich kenne, wirken bei allen Feen, nicht nur bei gewissen Auserwählten. Was passiert dann mit ihnen?«
    »Da finden wir einen Weg«, sagte Todd schnell. »Irgendwie kriegen wir das schon hin. Bitte, Ethan, ich bin verzweifelt. Was verlangst du?« Drängend beugte er sich vor. »Gib mir nur einen Hinweis, einen Tipp, einen Ratschlag aus einem Glückskeks, ich versuche alles. Hilf mir nur dieses eine Mal, und ich schwöre, ich werde dich danach nie wieder belästigen.«
    Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. »Und deine Freunde?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie dich ebenfalls in Frieden lassen.«
    Ich seufzte. Es war vermutlich vollkommen idiotisch, aber ich kannte das Gefühl, in der Klemme zu stecken und niemanden zu haben, an den man sich wenden konnte. »Also gut«, sagte ich widerstrebend. »Ich werde dir helfen. Aber du gibst mir dein Wort, dass du keinerlei Abkommen und Verträge mehr mit ihnen schließt, und zwar von heute an. Wenn ich das tue, verzichtest du auf jede ›Hilfe‹ deiner magischen Freunde, ist das klar?«
    Die Blumenelfe summte traurig, aber Todd nickte sofort. »Abgemacht! Ich meine … ja, ich schwöre.«
    »Keine Verträge, keine Abkommen mehr?«
    »Keine Verträge oder Abkommen mehr.« Er seufzte und wedelte ungeduldig mit einer Kralle. »Können wir dann jetzt zur Sache kommen?«
    Ich bezweifelte stark, dass er sich an dieses Versprechen halten würde – Halbfeen waren nicht so zwingend an ihre Versprechen gebunden wie richtige Feen –, aber was sollte ich sonst tun? Er brauchte meine Hilfe, und wenn tatsächlich etwas hinter ihm her war, konnte ich nicht untätig danebenstehen. Also rieb ich mir kurz die Augen, ging zu meinem Schreibtisch und zog die unterste Schublade auf. Unter einem Stapel Papier holte ich ein altes, in Leder gebundenes Notizbuch hervor. Ich zögerte kurz, aber dann schleuderte ich es aufs Bett.
    Todd blinzelte verwirrt. »Was ist das?«
    »Meine gesamten Aufzeichnungen über das Lichte Volk«, erklärte ich und nahm einen angebrochenen Block aus dem Bücherregal. »Und wenn du das irgendjemandem erzählst, reiße ich dir den Arsch auf. Hier.« Ich warf ihm den Block zu, den er ungeschickt auffing. »Mach dir Notizen. Ich werde dir sagen, was du wissen musst – die richtige Anwendung liegt dann bei dir.«
    So verbrachten wir den Rest des Abends: Er hockte auf dem Bett und schrieb eifrig, während ich am Schreibtisch lehnte und Schutzzeichen, Sprüche und Rezepte aus meinen Aufzeichnungen erklärte. Zunächst die gängigen Maßnahmen wie Salz, Eisen und auf links gedrehte Kleidung. Dann gingen wir alles durch, was eine Fee anlocken könnte: Babys, glänzende Gegenstände, große Mengen Zucker oder Honig. Wir diskutierten auch kurz über den mächtigsten

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