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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Schutz aus meinem Buch, einen Kreis aus Giftpilzen rund ums Haus, durch den alles in seinem Inneren für die Feen unsichtbar wurde. Aber dieser Zauber war extrem kompliziert, man brauchte dafür seltene und fast unmöglich zu beschaffende Zutaten, außerdem konnte er nur bei abnehmendem Mond von einem Druiden oder einer Hexe gewirkt werden, sonst war er nicht sicher. Da ich hier in der Gegend keine Hexen kannte und auch kein pulverisiertes Horn eines Einhorns im Haus hatte, würde dieser Zauber wohl nicht so bald zum Einsatz kommen. Außerdem konnte man, wie ich dem enttäuschten Todd erklärte, genauso gut einen Eisenzaun um sein Haus ziehen – weniger aufwendig als der Pilzkreis, aber fast genauso wirksam, um Feen abzuhalten.
    Nachdem wir ein paar Stunden so weitergemacht hatten, unterbrach mich Todd. Ich spürte, dass er sich langsam langweilte, und fand es erstaunlich, dass ein Halb-Púca überhaupt so lange durchgehalten hatte. »Das reicht erst mal zum Thema Feen«, sagte er. »In der Schule behaupten sie, dass du dich bei Mackenzie St. James wie ein totaler Idiot aufgeführt hast.«
    Ich blickte von meinem Notizbuch auf, wo ich gerade ein paar kleinere Korrekturen an einem Zauber mit Jakobskraut und Misteln vorgenommen hatte. »Ach ja? Und?«
    »Mann, bei der solltest du besser vorsichtig sein.« Todd legte den Stift weg und sah mich ernst an. Die Blumenelfe verließ ihren Platz auf dem Bücherregal und flog auf seine Schulter. »Letztes Jahr ist ihr ständig ein Typ hinterhergelaufen und wollte mit ihr ausgehen. Er hat sie selbst dann nicht in Ruhe gelassen, als sie ihm einen Korb gegeben hat.« Er schüttelte den pelzigen Kopf. »Irgendwann hat ihn das gesamte Footballteam hinter den Tribünen am Sportplatz gestellt, um mit ihm über Kenzie zu ›reden‹. Danach hat der arme Kerl sie nicht einmal mehr angesehen.«
    »Ich habe kein Interesse an Kenzie St. James«, erwiderte ich ausdruckslos.
    »Das höre ich gern«, erwiderte Todd. »Denn Kenzie ist tabu, und zwar nicht nur für Leute wie dich und mich. Jeder an der Schule weiß das. Man belästigt sie nicht, bringt keine Gerüchte über sie in Umlauf, geht ihr nicht auf die Nerven und macht sich nicht bei ihr unbeliebt, denn sonst kommt der Schlägertrupp und schmückt die Wand mit deinem Gesicht.«
    »Kommt mir etwas übertrieben vor«, murmelte ich, war aber dennoch fasziniert. »Gab’s da vielleicht mal eine hässliche Trennung von einem der Sportler, und jetzt will er nicht, dass ein anderer sie kriegt?«
    »Nein.« Todd schüttelte den Kopf. »Kenzie hat keinen Freund, hatte noch nie einen. Keinen einzigen. Da fragt man sich doch, wieso. Sie ist umwerfend, clever und alle sagen, ihr Dad sei stinkreich. Trotzdem ist sie noch nie mit jemandem ausgegangen. Also, warum?«
    »Weil die Leute keine Lust haben, sich von testosterongesteuerten Gorillas den Schädel einschlagen zu lassen?«, riet ich und verdrehte die Augen.
    Wieder schüttelte Todd den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es das ist.« Als ich ungläubig schnaubte, runzelte er die Stirn. »Ich meine, überleg doch mal, Mann: Wenn Kenzie einen Freund haben wollte, glaubst du wirklich, irgendjemand, selbst der Obermacker Kingston persönlich, könnte sie davon abhalten?«
    Nein , dachte ich, das könnte er nicht . Niemand könnte das. Mein Instinkt sagte mir, dass Kenzie in der Regel bekam, was sie wollte, ganz egal, wie schwierig es zu bewerkstelligen war. Immerhin hatte sie mich zu einem Interview überredet – und das hieß schon einiges. Dieses Mädchen ließ ein Nein als Antwort einfach nicht gelten.
    »Ist doch irgendwie komisch, oder?«, sinnierte Todd. »So ein hübsches Mädchen, ohne Freund und ohne jedes Interesse an irgendeinem Typen? Meinst du, sie könnte vielleicht …«
    »Ist mir egal«, unterbrach ich ihn und verbannte jeden Gedanken an Mackenzie St. James in den hintersten Winkel meines Bewusstseins. Ich durfte nicht über sie nachdenken. Denn auch wenn Kenzie hübsch und nett war und mich wie einen normalen Menschen behandelte, obwohl ich mich ihr gegenüber wie ein Arsch aufgeführt hatte – ich konnte es mir nicht erlauben, jemanden in meine gefährliche, verkorkste Welt zu lassen. Ich verbrachte gerade den Abend damit, einer Blumenelfe und einem Halb-Púca Feenabwehrmaßnahmen beizubringen. Ein besseres Indiz dafür, wie verdreht mein Leben war, gab es ja wohl kaum.
    Ein lauter Donner ließ die Decke beben und die Lampen flackern, genau in dem Moment, als Mom klopfte und den

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