Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
und winkte. »Äh, hallo, Ethans Mom«, begrüßte er sie, plötzlich ganz der höfliche Charmebolzen. »Ich bin Todd. Ethan und ich sollten heute Abend eigentlich unsere Notizen austauschen, aber auf dem Weg hierher hat mich der Regen erwischt. Ist nicht schlimm, ich bin es gewöhnt, mit dem Rad durch die Stadt zu fahren. Im Regen. In der Kälte.« Er zog die Nase hoch und blickte betrübt auf das Fahrrad, das hinter ihm im Matsch lag. »Tut mir leid, wenn ich Sie gestört habe«, ergänzte er mit dem lächerlichsten Hundeblick, den ich jemals gesehen hatte. »Es ist ja schon spät. Dann mache ich mich mal wieder auf den Heimweg …«
    »Was? Bei diesem Wetter? Nein, Todd, da holst du dir ja den Tod.« Mom scheuchte mich von der Tür weg und winkte dem Halb-Púca zu, der nach wie vor auf den Stufen stand. »Komm wenigstens rein und trockne dich ab. Wissen deine Eltern, wo du bist?«
    »Vielen Dank.« Grinsend trat Todd über die Schwelle. Am liebsten hätte ich ihn sofort wieder in den Regen rausgeschubst. »Ja, das ist schon okay. Ich habe Mom gesagt, dass ich einen Freund besuche.«
    »Also, wenn der Regen nicht nachlässt, kannst du auch gerne über Nacht bleiben.« Damit besiegelte Mom mein Schicksal. »Ethan hat einen Schlafsack, den er dir leihen kann, und morgen fahrt ihr dann zusammen mit seinem Wagen zur Schule.« Sie warf mir einen stahlharten Blick zu, der schreckliche Konsequenzen androhte, falls ich nicht nett war. »Das macht dir doch nichts aus, oder?«
    Ich seufzte. »Meinetwegen.« Nach einem kurzen Blick zu Todd, der verdammt selbstzufrieden wirkte, signalisierte ich ihm, mir zu folgen, und wandte mich ab. »Dann komm. Ich such dir den Schlafsack raus.«
    Sobald wir in meinem Zimmer waren, sah er sich neugierig um. Das änderte sich allerdings sofort, als ich die Tür hinter uns zuknallte und ihn wütend anfunkelte. Er zuckte heftig zusammen.
    »Also schön«, knurrte ich, ging langsam auf ihn zu und drängte ihn gegen die Wand. »Spuck’s aus! Was ist so verdammt wichtig, dass du hierherkommen und meine Familie in das Chaos mit reinziehen musstest, das du selbst verursacht hast?«
    »Ethan, warte.« Todd hob die krallenbewehrten Hände. »Du hattest recht, okay? Ich hätte mich niemals mit den Feen einlassen dürfen, aber jetzt ist es viel zu spät, ich kann nicht mehr zurück und … alles rückgängig machen.«
    »Was hast du angestellt?«
    »Sag ich doch: Ich weiß es nicht!« Frustriert fletschte das Halbblut die spitzen Zähne. »Kleinigkeiten, nichts, was ich nicht früher schon getan hätte. Lächerliche Verträge mit Distel, Blauveilchen und Käfer, damit sie mir bei einigen meiner Streiche helfen, mehr nicht. Aber ich glaube, irgendetwas Größeres ist auf uns aufmerksam geworden, und jetzt stecken wir wohl in ernsten Schwierigkeiten.«
    »Und was soll ich da machen?«
    »Ich dachte nur …« Stirnrunzelnd unterbrach er sich. »Warte kurz«, murmelte er dann und schob die Kapuze zurück. Sie war leer. »Blauveilchen? Wo ist sie hin?« Hastig zog er die Jacke aus und schüttelte sie. »Eben war sie doch noch da.«
    Ich grinste gehässig. »Deine kleine Blumenelfe? Tja, tut mir leid, die hat es wohl nicht an dem Schutzzeichen an der Haustür vorbeigeschafft. Keine Fee betritt dieses Haus ohne meine Erlaubnis, und ich lasse dieses Ding hier drin bestimmt nicht frei herumschwirren. Bei Halbfeen funktioniert das bedauerlicherweise nicht.«
    Verwirrt starrte er mich an. »Dann ist sie also noch draußen?«
    In diesem Moment klopfte etwas gegen das Fenster, das inzwischen mit einer frischen Salzspur versehen war. Durch die Scheibe blickte eine tropfnasse Blumenelfe zu uns herein, das kleine Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen. Ich grinste sie zufrieden an.
    »Ich wusste es«, flüsterte Todd und ließ seine nasse Jacke auf einen Stuhl fallen. »Ich wusste, dass du genau der Richtige bist.«
    Misstrauisch sah ich ihn an. »Wovon redest du?«
    »Ach, nur …« Sein Blick wanderte wieder zu der Blumenelfe. Sie drückte ihr Gesicht gegen das Glas, und er schluckte schwer. »Äh … könntest du sie vielleicht … na ja, reinlassen? Ich habe Angst, dass diese Dinger noch da draußen sein könnten.«
    »Wenn ich mich weigere, nervst du mich so lange, bis ich nachgebe, stimmt’s?«
    »Mehr oder weniger, ja.«
    Gereizt wischte ich das Salz weg und öffnete das Fenster, sodass neben der feuchten Luft auch Todds kleine Freundin hereinkommen konnte. Zwei Feenwesen in meinem Zimmer, und das

Weitere Kostenlose Bücher