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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Kopf durch die Tür streckte. Hastig klappte ich das Notizbuch zu, während Todd sich den Block vom Bett schnappte und die aufgeschlagene Seite verdeckte.
    »Und, was treibt ihr Jungs so?«, fragte Mom und schenkte Todd ein herzliches Lächeln, das er prompt erwiderte. Ich behielt inzwischen die Blumenelfe im Auge, damit sie nicht durch die angelehnte Tür in den Rest des Hauses entkam. »Alles in Ordnung?«
    »Alles okay, Mom«, versicherte ich schnell. Warum machte sie nicht endlich die Tür zu? Sie warf mir einen strafenden Blick zu und wandte sich dann an meinen ungebetenen Gast.
    »So wie es aussieht, wird das Gewitter noch die ganze Nacht weiterwüten, Todd. Mein Mann ist bei der Arbeit, er kann dich also nicht nach Hause bringen, und bei diesem Wetter schicke ich dich bestimmt nicht nach draußen. Du wirst also wohl heute Nacht hierbleiben müssen.« Todd wirkte erleichtert, während ich ein Stöhnen unterdrücken musste. »Ruf bitte deine Eltern an, damit sie wissen, wo du bist, ja?«
    »Ganz bestimmt, Mrs. Chase.«
    »Hat Ethan dir schon den Schlafsack rausgesucht?«
    »Noch nicht.« Todd grinste mich an. »Aber er wollte sich gerade dranmachen, oder, Ethan?«
    Wenn Blicke töten könnten … »Klar doch.«
    »Gut. Dann sehen wir uns morgen früh. Und, Ethan?«
    »Ja?«
    Ihr Blick sprach eine deutliche Sprache: Sei nett, sonst wird dein Vater das erfahren. »Morgen ist Schule. Also macht nicht mehr so lange, ja?«
    »Okay.«
    Als die Tür hinter ihr zufiel, drehte sich Todd erstaunt zu mir um. »Wow, und ich dachte immer, meine Eltern wären streng. Aber mir hat, seit ich zehn war, niemand mehr gesagt, wann ich ins Bett gehen soll. Gibt es bei euch etwa auch eine Sperrstunde?« Mit schmalen Augen sah ich ihn an. Ein Wort noch … Verlegen zog er die Schultern hoch. »Äh, wo war noch gleich das Bad?«
    Ich stand auf, kramte einen Schlafsack aus dem Schrank und warf ihn zusammen mit einem Kissen auf den Boden. »Das Bad ist am Ende des Flurs, rechte Tür«, murmelte ich und wandte mich wieder meinem Schreibtisch zu. »Aber sei leise – mein Dad kommt immer spät nach Hause und flippt womöglich aus, weil er ja nicht weiß, dass du da bist. Und deine kleine Freundin bleibt hier. Sie wird dieses Zimmer nicht verlassen, verstanden?«
    »Klar doch, Mann.« Todd klappte den Block zu, rollte ihn zusammen und schob ihn sich in die hintere Hosentasche. »Wenn ich nach Hause komme, werde ich ein paar von den Sachen ausprobieren, vielleicht funktionieren sie ja. Hey, Ethan, danke noch mal. Ich bin dir was schuldig.«
    »Meinetwegen.« Ich drehte ihm den Rücken zu und klappte den Laptop auf. »Du schuldest mir gar nichts«, fügte ich leise hinzu, als er ins Bad gehen wollte. »Der beste Dank wäre, wenn du das niemals irgendjemandem gegenüber erwähnst.«
    Todd war schon im Flur, blieb aber noch mal stehen. Anscheinend wollte er noch etwas sagen, doch als ich nicht aufblickte, drehte er sich wortlos um und zog die Zimmertür hinter sich zu.
    Seufzend stöpselte ich die Kopfhörer am Computer ein und setzte sie auf. Auch wenn Mom darauf bestand, dass ich bald ins Bett gehen sollte, war an Schlaf wohl kaum zu denken. Nicht, wenn ich mein Zimmer in dieser Nacht mit einer Blumenelfe und einem Halb-Púca teilte. Am Ende wachte ich auf, und mein Kopf war am Bett festgeklebt, oder mein Computer hing an der Decke oder so etwas. Die kleine Fee saß auf dem Bücherregal und baumelte mit den Beinen. Als ich ihr einen finsteren Blick zuwarf, erwiderte sie ihn und fletschte die scharfen, kleinen Zähne.
    Nein, kein Schlaf für Ethan. Wenigstens hatte ich Kaffee und Live-Streams, um mir die Zeit zu vertreiben.
    »Hey, cool, du stehst auf Firefly ?« Todd war zurück und spähte über meine Schulter auf den Bildschirm. Er schnappte sich einen Stuhl und setzte sich neben mich, ohne meinen irritierten Blick zu beachten. »Mann, ist doch echt bescheuert, dass das abgesetzt wurde, oder? Ich habe sogar überlegt, ob ich Distel mit ein paar Freunden zu Fox schicken soll, damit sie die so lange bearbeiten, bis sie die Serie wieder ausstrahlen.« Er tippte sich an die Schläfe, um auf meinen Kopfhörer zu deuten. »Mach mal lauter, das ist meine Lieblingsfolge. Sie hätten einfach mit der Fernsehserie weitermachen sollen, anstatt diesen grauenhaften Film zu drehen.«
    Ich nahm den Kopfhörer ab. »Was redest du denn da? Serenity war fantastisch. Sie mussten doch die ganzen losen Enden verknüpfen, zum Beispiel die Sache mit River und

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