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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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nicht, was eigentlich los ist. Wir haben nichts außer diesem Zettel.«
    »Tja, dann sollten wir zumindest nachsehen, ob er es bis nach Hause geschafft hat, oder?«
    Seufzend rieb ich mir den Schädel. »Ich habe keine Ahnung, wo er wohnt«, gab ich zu und fühlte mich beinahe schuldig, weil ich so wenig von ihm wusste. »Und seine Telefonnummer habe ich auch nicht. Ich kenne nicht einmal seinen Nachnamen.«
    Kenzie seufzte nur. »Jungs«, murmelte sie und zog ihr Handy aus der Tasche. »Ich glaube, sein Nachname ist Wyndham, Todd Wyndham. Wir haben ein paar Kurse zusammen.« Ohne hochzusehen, tippte sie auf dem Telefon herum. »Moment noch, ich google ihn gerade.«
    Währenddessen versuchte ich ruhig zu bleiben, konnte aber nicht damit aufhören, den Raum ständig nach verborgenen Feinden abzusuchen. Was waren das für transparente, geisterhafte Feen, und warum hatte ich sie noch nie zuvor gesehen? Was wollten sie von Todd? Ich musste an den schlaffen Körper der Blumenelfe denken. Sie war nur noch eine leere, leblose Hülle gewesen, bevor sie sich auflöste. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Was auch immer sie sein mochten, sie waren auf jeden Fall gefährlich, und ich musste das Halbblut unbedingt finden, bevor sie ihm dasselbe antaten. Das war ich ihm schuldig, immerhin war ich nicht da gewesen, obwohl ich es versprochen hatte.
    »Ich hab’s«, verkündete Kenzie. »Zumindest seine Festnetznummer.« Fragend sah sie mich an. »Also, willst du anrufen, oder soll ich das machen?«
    Ich kramte nach meinem Telefon. »Ich ruf an«, entschied ich. Einerseits fürchtete ich mich davor, andererseits wusste ich, dass ich das jetzt durchziehen musste.
    Sie las die Zahlen vor, und ich tippte sie in mein Handy. Dann hob ich es ans Ohr und lauschte auf das Freizeichen – einmal, zweimal, beim dritten Klingeln nahm jemand ab.
    »Wyndham«, meldete sich eine weibliche Stimme. Ich schluckte.
    »Äh, ja. Ich … ich bin ein Freund von Todd«, stotterte ich. »Ist er da?«
    »Nein, er ist noch nicht aus der Schule zurück«, sagte die Frau am anderen Ende der Leitung. »Soll ich ihm etwas ausrichten?«
    »Äh, nein. Ich, ähm, ich hatte gehofft, ihn zu erwischen, damit … damit wir später abhängen können.« Ich krümmte mich innerlich, weil das so lahm klang, und Kenzie lachte leise. Ich warf ihr einen finsteren Blick zu. »Haben Sie vielleicht seine Handynummer?«, fügte ich schnell hinzu.
    »Ja, ich habe seine Nummer.« Die Frau klang plötzlich misstrauisch. »Wozu willst du die denn haben? Und wer bist du überhaupt?«, hakte sie mit so scharfer Stimme nach, dass ich zusammenzuckte. »Bist du einer von diesen Jungs, von denen er erzählt hat? Meint ihr denn, ich merke es nicht, wenn er mit blauen Flecken und Veilchen im Gesicht nach Hause kommt? Findet ihr es etwa witzig, auf jemanden loszugehen, der kleiner ist als ihr? Wie heißt du?«
    Am liebsten hätte ich einfach aufgelegt, aber dadurch hätte ich mich nur noch verdächtiger gemacht, außerdem kam ich dann gar nicht mehr an Todd heran. Womöglich hatte er ihr nicht einmal erzählt, dass er bei mir übernachtet hatte. »Mein Name ist Ethan Chase«, erklärte ich ihr mit hoffentlich ruhiger, vernünftiger Stimme. »Ich bin nur ein … Freund. Todd hat letzte Nacht bei mir geschlafen, wegen des Sturms.«
    »Oh.« Das verriet mir noch nicht, ob Todds Mutter besänftigt war oder nicht, doch im nächsten Moment seufzte sie. »Dann tut es mir leid. Todd hat nicht viele Freunde, bisher hat zumindest noch keiner von ihnen hier angerufen. Ich wollte dich nicht so anfahren, Ethan.«
    »Schon okay«, murmelte ich verlegen. Das bin ich gewöhnt.
    »Warte kurz«, fuhr sie fort, dann entfernte sich ihre Stimme, als sie das Telefon weglegte. »Seine Nummer hängt am Kühlschrank, ich hole sie.«
    Eine Minute später bedankte ich mich bei Todds Mom und legte erleichtert auf, weil ich das hinter mich gebracht hatte. »Und?«, fragte Kenzie erwartungsvoll. »Hast du sie?«
    »Allerdings.«
    Sie wartete kurz, dann hüpfte sie ungeduldig auf und ab. »Nun ruf ihn doch endlich an!«
    »Bin schon dabei.« Obwohl ich eigentlich wenig Lust dazu hatte. Was, wenn er quietschfidel war und mir mit dieser Nachricht nur einen blöden Streich gespielt hatte, als Rache für irgendeine eingebildete Kränkung? Wenn er gerade auf dem Heimweg war und sich halb totlachte, weil er den dämlichen Sterblichen so schön verarscht hatte? Todd war zur Hälfte Púca, und diese Feen waren bekannt für

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