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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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nichts versprochen, was sie – oder wir – später bereuen könnten. »Kenzie, was machst du denn da?«, fragte ich, sobald ich neben ihr stand. »Worüber redet ihr zwei?«
    Lächelnd sah sie zu mir hoch, während Grimalkin ausgiebig gähnte und sich anschließend die Pfoten leckte. »Oh, du bist wach«, stellte sie fest. »Grimalkin hat mir ein bisschen was über das Nimmernie erzählt. Es ist faszinierend. Wusstest du, dass es hier eine riesige Stadt auf dem Meeresgrund gibt? Oder dass der Fluss der Träume angeblich bis zum Ende der Welt fließt und sich dort über den Rand der Welt ergießt?«
    »Das will ich gar nicht wissen«, erwiderte ich. »Und ich will auch nicht länger hier bleiben als absolut nötig. Die Zeit wird also wohl kaum für eine Führung reichen. Ich will bloß ins Eiserne Reich, mit Meghan reden und dann wieder nach Hause. Wie sieht es mit diesem Teil des Plans aus, Kater?«
    Grimalkin rümpfte die Nase. »Deine Freundin ist eine wesentlich angenehmere Gesellschaft als du«, stellte er fest und rieb sich mit einer Pfote das Gesicht. »Doch wenn du so erpicht darauf bist, ins Eiserne Reich zu gelangen, können wir aufbrechen, wann immer es dir beliebt. Allerdings …«, er blickte zu mir hoch und zuckte mit dem Schwanz, »… solltest du absolut sicher sein, dass du alles bei dir hast, was du brauchst, Mensch. Wir werden nicht mehr an diesen Ort zurückkehren, überlege dir also gut, was du hierlässt.«
    Ich kehrte zu meinen Sachen zurück und überlegte, was davon unverzichtbar war. Die ganze Tasche konnte ich sowieso nicht mitnehmen. Sie war sperrig und schwer, und ich wollte sie nicht quer durch das Nimmernie schleppen, wenn es nicht unbedingt nötig war. Außerdem tat mein Arm immer noch verdammt weh, es würde also schwierig werden, irgendetwas zu tragen, das schwerer war als ein Stock.
    Ich suchte meine Rattansticks, das Verbandszeug, zwei Wasserflaschen und die letzten drei Müsliriegel zusammen und durchwühlte anschließend noch die Seitentasche, um eine letzte Sache zu finden. Kenzie kam zu mir, kniete sich hin und beobachtete mich neugierig.
    »Was suchst du denn?«
    »Das hier«, murmelte ich und holte einen großen, leicht angerosteten Schlüssel hervor. Den hatte ich als kleines Kind irgendwo im Sumpf gefunden – uralt, dick und aus reinem Eisen. Seitdem hatte ich ihn als Glücksbringer und Feenabschreckungsmittel behalten.
    »Hier.« Ich streckte ihn ihr entgegen. Er hing an einer alten Schnur und drehte sich träge. Eigentlich hatte ich schon lange eine Kette besorgen wollen, war aber nie dazu gekommen. »Trage ihn immer bei dir«, fügte ich hinzu, als sie den Schlüssel neugierig musterte. »Eisen ist der beste Schutz gegen die Wesen, die hier leben. Für sie ist es giftig, selbst bei der kleinsten Berührung verbrennen sie sich daran. Ganz wird es sie nicht abhalten, aber wenn sie das an dir riechen, überlegen sie es sich vielleicht zwei Mal, ob sie dir den Kopf abbeißen.«
    Sie rümpfte die Nase – entweder darüber, einen alten, rostigen Schlüssel um den Hals zu tragen, oder über die Vorstellung, den Kopf abgebissen zu bekommen. »Was ist mit dir?«, fragte sie dann.
    Ich schob eine Hand unter mein Shirt und zog die Halskette mit dem Eisenkreuz hervor. »Ich habe schon was. Hier.« Wieder wedelte ich mit dem Schlüssel. »Nimm ihn.«
    Unsere Finger berührten sich, als sie nach dem Talisman griff, und sofort breitete sich in meinem ganzen Arm eine angenehme Wärme aus. Ich zuckte so heftig zusammen, dass ich den Schlüssel beinahe fallen gelassen hätte, doch Kenzie rührte sich nicht, zog die Berührung in die Länge und sah mich über unsere verschlungenen Hände hinweg an.
    »Es tut mir leid, Ethan.«
    Hastig zog ich den Arm zurück und runzelte verwirrt die Stirn. Mein Herz raste schon wieder, aber ich achtete nicht weiter darauf. »Was denn?«
    »Dass ich dir bei dem Turnier nicht geglaubt habe.« Geschickt schlang sie sich die Schnur um den Hals, und der Schlüssel landete klappernd auf der Kamera. »Ich dachte, du wärst in irgendwas Illegales oder Gefährliches verwickelt und hättest Todd damit in Schwierigkeiten gebracht. Und dass diese Feensache nur eine Tarnung wäre. Niemals hätte ich vermutet, dass es alles echt sein könnte.« Über die Tasche hinweg sahen wir uns an. »Sie waren bei dem Turnier, stimmt’s?«, fragte sie weiter. »Diese Feen, die sich Todd geschnappt haben. Das waren die mysteriösen Verfolger, und du wolltest uns in Sicherheit

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