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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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da drüben?“
    „Sie und Lexi sind vorbeigekommen, um Hallo zu sagen. Ich hatte gehofft, du könntest das auch tun.“ Er hob einen Finger. „Eine Minute nur, mehr muss es gar nicht sein. Nur lang genug, dass meine Brüder einen Blick auf ihren Neffen werfen können.“
    Jill drängte sich an ihm vorbei und stellte die Tragetasche auf der Fußmatte vor ihrer Wohnung ab, während sie in ihrer Handtasche nach den Schlüsseln angelte. „Du hättest nicht hierherziehen sollen. Ich kann es nicht glauben, dass du so tief sinken würdest.“
    Derrick antwortete nicht. Er wollte nicht mit ihr streiten, und ehrlich gesagt hatte er gewusst, dass sie nicht begeistert von seinem Umzug sein würde. Stattdessen sah er Ryan zu, der versuchte, sich seine winzige Hand in den Mund zu stecken. Er hatte seinen Sohn erst vor wenigen Tagen zuletzt gesehen, doch es sah so aus, als wäre er schon doppelt so groß wie zuvor. „Hallo, Kleiner“, sagte er und beugte sich herunter, um mit ihm zu sprechen. „Du wächst ganz schön schnell, was?“
    Ryans Finger schlossen sich fest um Derricks Daumen. Der kleine Kerl roch nach Babypuder und Säuglingsnahrung. „Schau dir das an. Er hat schon einen ganz schön festen Griff. Irgendwann wirst du auch Football spielen, genau wie dein Papa, was sagst du?“
    Jill verschwand in ihrer Wohnung und ließ ihre Handtasche mit einem entschlossenen Geräusch auf den Tisch fallen.
    Sie kam zurück, während er immer noch vor Ryan hockte, und verschränkte die Arme vor der Brust. „Eine Minute“, informierte sie ihn, „mehr kriegst du nicht. Und Ryan wird kein Footballspieler, wenn er groß ist.“
    Er brauchte einen Moment, um zu verstehen, was sie gesagt hatte, der Football-Kommentar hatte ihn verwirrt. Wichtiger war jedoch, dass Jill ihm erlaubte, Ryan seinen Brüdern vorzustellen. Das hatte er nicht erwartet.
    Er stand auf und beschloss, besser schnell zu handeln und Jills umgängliche Stimmung auszunutzen. Doch bevor er die Tragetasche nehmen konnte, beugte sich Jill herunter und nahm Ryan auf den Arm. Derrick blieb dicht hinter ihr, als sie sich auf den Weg zu seiner Wohnung machte.
    Ryan fing an zu quengeln.
    „Ist das Ryan?“, fragte irgendjemand über den Lärm hinweg, als Jill die Wohnung betrat.
    Brad war als Erster an Jills Seite. „Darf ich ihn mal halten?“
    „Ich glaube, das ist keine gute Idee“, erwiderte Derrick.
    „Natürlich“, antwortete Jill stattdessen und legte Ryan in die Arme seines Bruders. „Hier.“ Sie zeigte Brad, wie er seinen Ellenbogen halten sollte. „Du kannst deine Armbeuge benutzen, um seinen Kopf zu halten. Ja, genau so.“
    „Schaut euch das an“, staunte Brad. „Er hat aufgehört zu weinen.“
    „Seine Mami mag er nicht“, ließ sich Lexi vernehmen, während sie einen neuen Buntstift aus dem Paket neben Jake zog.
    „Das stimmt doch gar nicht“, wies Sandy ihre Tochter zurecht. „Was hab ich dir denn darüber gesagt?“
    „Du hast tesagt, dass tanz viele Babys ihre Mami nicht lieb haben.“
    „Nein, das habe ich nicht.“ Sandy schaute zu Jill hinüber und zuckte entschuldigend mit den Achseln.
    Jill schien entschlossen zu sein, sie alle zu ignorieren, und half Derricks Bruder weiterhin mit Ryan. Derrick spürte, wie er einen Kloß im Hals bekam. Was zur Hölle war nur los mit ihm? Jedes Mal, wenn er in der Nähe von Jill und seinem Sohn war, brach eine Welle der Gefühle über ihn herein.
    Cliff und Connor drängten sich mittlerweile um das Baby, lachten mit Ryan und schnitten Grimassen. „Das hast du gut gemacht“, sagte Connor nach einem kurzen Blick auf das Baby zu Derrick.
    „Er hat gar nichts gemacht“, widersprach ihm Jill.
    Sie war wütend auf ihn, weil er die Wohnung gemietet hatte, daran gab es keinen Zweifel.
    Connor lachte über den Nachdruck, mit dem sie ihm geantwortet hatte. „Es ist ziemlich beeindruckend, wie diese ganze Spendersache funktioniert. Bald werden die Frauen gar keine Männer mehr brauchen.“
    „Na ja, du kennst doch das Sprichwort“, warf Jake ein, „man kann nicht mit ihnen leben, aber ohne sie auch nicht.“
    Sandy schnaubte empört.
    „Das versucht Mom Dad schon seit Jahren klarzumachen“, sagte Brad, bevor er anfing, für das Baby lächerliche Gurrlaute von sich zu geben.
    Jill lächelte über Brads Gehabe, ein echtes Lächeln, das Derrick zeigte, dass sie mit seinen Brüdern warm wurde, oder zumindest mit einem von ihnen.
    „Tuck mal, Jill, ich hab neue Buntstifte!“, schrie Lexi in Jakes Ohr,

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