Ploetzlich Vater
hier?“
„Wer ist denn das?“, fragte Connor.
„Das ist das Kind der Teufelin“, antwortete ihm Derrick im Flüsterton.
Connor legte den Kopf zur Seite und musterte Lexi eingehend. „Sieht doch eigentlich ganz süß aus.“
Derrick lachte leise. „Versteh mich nicht falsch, das Kind ist klasse, aber ihre Mutter …“
Sandy hatte ihre Tochter eingeholt und streckte den Kopf in die Wohnung, bevor er seinen Satz vollenden konnte.
„Sie sieht gar nicht aus wie eine Teufelin“, flüsterte Connor.
„Zieh keine voreiligen Schlüsse!“, mahnte Derrick. „Man sollte nichts einzig nach dem Äußeren beurteilen, vergiss das nicht.“
„Tschuldigung“, sagte Sandy, während sie Taschen und Pakete balancierte und gleichzeitig versuchte, ihre Tochter am Arm zu erwischen, bevor sie in Derricks Wohnung verschwand.
Zu spät.
Cliff räumte in der Küche die Teller und das Besteck in den Schrank, während Brad versuchte, den Fernseher anzuschließen. Jake saß auf der Couch und trank seinen Eistee, also war es an Connor, zur Tür zu eilen und Sandy von ihrer Last zu befreien.
„Es geht schon“, protestierte sie.
„Kein Problem“, versicherte ihr Connor und nahm ihr die Tüten aus den Händen.
Lexi zupfte an Derricks Hosenbein. „Willst du mit mir malen? Ich hab neue Buntstifte.“
Derrick ließ sich auf sein gesundes Knie herunter, sodass Lexis Kopf auf der Höhe seiner Brust war anstatt auf der seiner Knie. „Da hast du aber Glück. Mein Bruder Jake malt furchtbar gerne.“ Derrick zeigte zur Couch, wo Jake sich hingesetzt hatte.
Ohne auch nur einen Moment zu zögern, schnappte sich Lexi ihr Malbuch und die Stifte und rannte auf ihn zu.
Jake wurde blass, als das Kind auf seinen Schoß krabbelte und es sich darauf bequem machte. Sie klappte ihr Tiermalbuch auf und zeigte auf das erste Bild, was sie sah. „Tomm, wir machen den Löwen. Der brüllt tanz laut.“ Lexi brüllte ein paar Mal und lächelte dann, sichtbar stolz auf sich selbst.
Sandy war im Türrahmen stehen geblieben und schüttelte nur den Kopf. „Es tut mir leid, sie ist einfach zu schnell für mich.“
„Jake macht das nichts aus“, versicherte Derrick ihr. „Im Kindergarten war er der Beste im Ausmalen.“
Der Blick, den Jake seinem Bruder zuwarf, machte klar, dass er sich später rächen würde.
„Ooooh“, sagte Lexi zu Jake, „ich mag dich.“
Der zwang sich zu einem Lächeln, nahm den Stift, den Lexi ihm in die Hand gedrückt hatte, und fing an zu malen.
Sandy ließ ihren Blick durch die Wohnung schweifen. „Wer von euch wohnt hier?“, fragte sie Derrick.
„Derrick hat die Wohnung für ein paar Monate gemietet“, erzählte ihr Brad.
„Wirklich? Weiß Jill schon davon?“
„Noch nicht.“ Derrick zeigte in Jakes Richtung und hoffte, das Thema wechseln zu können. „Sandy, darf ich dir ein paar meiner Brüder vorstellen? Jake ist der, der gerade malt, Cliff räumt in der Küche Sachen ein, und Brad ist der Typ, der gerade am Fernseher rumschraubt.“ Alle drei Brüder winkten ihr zu oder sagten Hallo. „Der gut angezogene Kerl mit deinen Tüten ist Connor.“
Sie lächelte und schaute jedem der Brüder kurz in die Augen, jedem bis auf Connor. Derrick fragte sich, ob Sandy etwa schüchtern war. Er hatte sie eher für unerschrocken und furchtlos gehalten.
„Hast du gerade gesagt: ‚ein paar meiner Brüder‘?“, fragte sie. „Gibt es noch mehr?“
„Noch drei: Garrett, Lucas und Aaron, und zwei Schwestern, Rachel und Zoey.“
„Deine Mutter muss eine beeindruckende Frau sein. Ich habe schon mit einem Kind alle Hände voll zu tun.“
„Das ist sie“, sagten alle Brüder wie aus einem Mund.
Sandy schien heute eine komplett andere Frau zu sein. Sie wirkte entspannt, nicht mehr so angriffslustig wie vorher. Vielleicht hatte sie auch einfach nur akzeptiert, dass er jetzt da war und jeder gut daran tat, das Beste daraus zu machen.
Sie schaute über die Schulter und rief: „Oh, da ist Jill ja. Komm, Lexi, wir wollen los.“
Derrick eilte an seinen Gästen vorbei und zur Tür hinaus, wo er Jill sah, die gerade die Treppe zu ihrer Wohnung hochging. Ryan hatte sie in einer Babytragetasche bei sich.
Er begrüßte sie auf dem oberen Treppenabsatz. „Hallo!“
Sie blieb auf der letzten Stufe stehen. „Was machst du denn hier?“
„Ich bin gerade eingezogen“, sagte er und zeigte in Richtung seiner Wohnung. Sie blickte hinüber und sah Sandy, umringt von einer Gruppe Männern. „Was macht denn Sandy
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