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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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Träumen. Nicht nur einmal, sondern jetzt schon zum zweiten Mal!
    Das Herz hämmerte ihr in der Brust, als sie begriff, dass sie nun absolut und unzweifelhaft dabei war, den Verstand zu verlieren. Es gab keine andere Erklärung. Derrick war gar nicht ihr Typ. Sie fühlte sich nicht zu braun gebrannten, muskulösen Männern hingezogen. Blendend weiße Zähne und spitzbübisch funkelnde Augen waren nicht ihr Fall. Nein, ganz bestimmt nicht. Sie stand auf Männer mit professionellem Auftreten und einer gehörigen Portion Ernsthaftigkeit. Sie mochte Männer in Anzügen, die ihr Hirn und nicht ihre Muskeln benutzten.
    Der Wecker auf ihrem Nachttisch zeigte drei Uhr nachmittags.
    Sie schaute kurz an die Decke und riskierte dann einen weiteren Blick auf den Wecker. Es konnte nicht drei Uhr sein. Das letzte Mal, als sie von den Partygeräuschen in ihrer Küche aufgewacht war, war es kurz vor neun gewesen. Wenn es jetzt drei Uhr war, hieß das, dass sie sechs Stunden am Stück geschlafen haben musste. Sie hatte noch nie in ihrem ganzen Leben einen sechsstündigen Mittagsschlaf gehalten. Sie versuchte, nicht in Panik zu verfallen, schlug die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und ließ ihre Füße in die großen Hausschuhe gleiten. Sie ging zur Tür und horchte einen Moment lang.
    Nichts. Nicht das kleinste Geräusch.
    Ryan. Wo war Ryan?
    Seit er geboren war, war sie nie so lange von ihm getrennt gewesen. Es war nutzlos. Die Panik traf sie wie ein Blitzschlag und fuhr durch ihren ganzen Körper, während sie durch die Tür und ins Wohnzimmer stürmte. Wo waren sie alle?
    Sie eilte ins Kinderzimmer. Auch leer.
    Sie rannte in die Küche und sah einen Zettel, auf dem etwas geschrieben stand.
     
    Mache mit Ryan einen Spaziergang im Park. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.
    – D.
     
    Derrick hatte das Baby mitgenommen, aus ihrer Wohnung.
    Wie konnte er nur?
    Weiß glühende Flammen schossen durch sie, brennend und alles vernichtend.
    Sie rannte ins Schlafzimmer und wedelte mit dem Fuß, bis einer der Hausschuhe durch das Zimmer flog. Der andere landete unter dem Bett. Sie wühlte in ihrem Schrank, fand ein Paar Turnschuhe und fuhr mit den Füßen hinein, so schnell es ging. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel über ihrer Kommode machte sie einen kurzen Umweg ins Bad und spritzte sich Wasser ins Gesicht, putzte sich die Zähne und bürstete ihre Haare zu einem Pferdeschwanz.
    Auf dem Weg nach draußen griff sie sich noch einen Pullover von dem Haufen sauberer Wäsche, der sich auf dem Korbsessel in der Ecke des Zimmers angesammelt hatte.
     
    * * *
     
    Derrick sagte sich, dass er keinen besseren Tag für einen Spaziergang im Park hätte erwischen können. Chelsey war richtig nett, mit ihrem breiten Lächeln und ihrer enthusiastischen Art. Sandy hingegen erwies sich als harte Nuss. Egal, wie charmant er auch war, sie war nicht zu knacken.
    Sandy und Chelsey verteilten Gutscheine für einen Rabatt auf die Zeitschrift Food for All , zusammen mit einer Gratisprobe des Chilis, während Derrick mit einigen Leuten plauderte und Autogramme gab. Eine Frau und ihr Sohn kamen auf ihn zu. Derrick ließ sich auf ein Knie herunter, um mit dem Jungen sprechen zu können. „Wie heißt du?“
    Das Kind errötete und hielt ihm ein Stück Papier hin, das aus einer Zeitschrift herausgerissen war. „Eddie.“
    „Und wie alt bist du, Eddie?“
    „Acht.“
    „Spielst du gerne Football?“
    Er schüttelte den Kopf. „Mom sagt, ich darf nicht. Ich bin zu dünn. Sie denkt, dass die anderen Jungs mir alle Knochen brechen würden.“
    „Hast du einen Football zu Hause?“
    Der Junge schüttelte wieder den Kopf.
    Derrick schrieb „Hollywood“ auf das Stück Papier und kritzelte seine E-Mail-Adresse darunter. „Mail mir deine Adresse, dann schick ich dir einen Football. Es wird dir bestimmt nicht schaden, wenn du mit deinen Freunden ein bisschen werfen übst.“
    Der Junge lächelte und schaute über die Schulter zu seiner Mutter zurück, um sicherzugehen, dass es in Ordnung war. Sie nickte, und er nahm das Stück Papier und rannte mit ausgelassenen Sprüngen zu ihr zurück.
    Eine ältere Frau hatte geduldig gewartet, dass er auf dem Gutschein für die nächste Ausgabe von Food for All , den Sandy ihr gegeben hatte, unterschrieb. Er tat es und legte den Arm um sie, damit ihr Mann ein Foto von ihnen machen konnte. Das Paar tauschte dann die Plätze und machte ein weiteres Bild. Als sie davonschlenderten, schaute er auf seine Uhr. „Es

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