Ploetzlich Vater
ist fast drei Uhr“, sagte er zu Sandy und Chelsey, die gerade das restliche Chili und die letzten Gutscheine verteilten. „Ich sollte zurückgehen, ehe Jill aufwacht und die Wohnung leer vorfindet.“
„Sie wird bestimmt begeistert sein, wenn sie hört, was wir hier auf die Beine gestellt haben“, versicherte Chelsey ihm. „Dank dir sind wir 250 Gutscheine für die nächste Ausgabe losgeworden. Das Chili hat auch jedem geschmeckt, der es probiert hat.“
„Ich muss zugeben“, bemerkte Sandy, „dass das wirklich eine großartige Idee war. Nichts für ungut, Derrick, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Leute einen solchen Aufwand betreiben würden, um einen Footballspieler zu treffen. Jill wird äußerst zufrieden sein.“
„Ach, schon gut“, sagte Derrick.
Er beugte sich über den Kinderwagen, um nach Ryan zu sehen. Da sich in den letzten zwei Stunden jeder darum gerissen hatte, ihn zu unterhalten, war der kleine Kerl jetzt todmüde. Bei milden 25 Grad war es der perfekte Tag für einen Ausflug mit seinem Sohn gewesen.
Als Chelsey und Sandy erwähnt hatten, dass sie im Einkaufszentrum Chiliproben und Gutscheine verteilen wollten, hatte er vorgeschlagen, das Ganze einfacher zu gestalten und es stattdessen im Park zu probieren. Deshalb standen sie nun hier, und es hatte nicht lange gedauert, bis sich herumgesprochen hatte, dass da ein Footballprofi gratis Chili verteilte und sich fotografieren ließ.
„Du hast wirklich ganz schon Nerven, mein Baby zu nehmen, ohne mich zu fragen.“
Beim Klang von Jills wütender Stimme drehte Derrick sich um.
Chelsey legte eine Hand auf Jills Schulter. „Es war meine Idee“, versuchte sie die Schuld auf sich zu nehmen. „Und wenn du siehst, was er für das Magazin getan hat, wirst du garantiert nicht mehr wütend sein. Hunderte Menschen haben mitbekommen, dass Hollywood in der Stadt ist, und kamen in Scharen, alles nur durch Mundpropaganda. Als sie gehört haben, dass ein Promi im Park Chili austeilt, sind sie nur so herbeigeströmt. Es wollte gar kein Ende nehmen. Es war faszinierend.“
Derrick konnte den Wutausbruch schon kommen sehen, doch Chelsey hatte die volle Wucht der Hormone einer frischgebackenen Mutter noch nicht zu spüren bekommen. Unglücklicherweise hatte sie dafür jetzt einen Logenplatz.
Jill drehte sich um und stand nun direkt vor Chelsey, ihre Nasen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Da das deine Idee war“, fauchte sie, „bist du gefeuert. Du brauchst gar nicht in meine Wohnung zurückzukommen, ich schicke dir die Kündigung zusammen mit deinem letzten Gehaltsscheck.“
Die Schule musste gerade aus sein, denn Derrick bemerkte eine Gruppe Jugendlicher, die ein paar Meter von ihnen entfernt standen. Sie kicherten und deuteten auf sie, während sie sich über Frauenunterwäsche lustig machten.
Derrick sah Jill genauer an und stellte fest, dass unter ihrem Pullover etwas Pinkfarbenes mit Spitze hervorschaute. Er griff danach und zog etwas heraus, was sich als Unterhose herausstellte.
Die Jugendlichen lachten noch lauter.
Jill schlug seine Hand weg, ohne sich darum zu kümmern, was überhaupt vor sich ging. Sie war zu beschäftigt damit, Chelsey in Stücke zu reißen.
Derrick stopfte die Unterhose schnell in seine Hosentasche.
„Das meinst du nicht ernst, oder?“, fragte Chelsey. „Schau dich doch mal um, Jill. Wir haben jeden einzelnen Gutschein, den wir für die nächste Ausgabe hatten, verteilt. Für das Chili, das du auf dem Cover haben willst, haben wir Bestnoten bekommen. Und nicht nur das, ich habe auch ein paar grandiose Fotos für das Titelblatt gemacht, von denen du begeistert sein wirst. Wir haben gleich drei Dinge von deiner To-do-Liste abgehakt.“
Jill deutete in Richtung Straße. „Verschwinde.“
„Aber …“
„Niemand nimmt einfach mein Baby mit, ohne mich zu fragen. Und falls du es noch nicht gemerkt haben solltest, ich bin die neue Redaktionschefin.“
Derrick hoffte, dass Sandy Chelsey zur Hilfe kommen würde, doch sie teilte gerade außer Hörweite Gutscheine an eine Familie aus und bekam von der ganzen Aufregung nichts mit. Er war drauf und dran, selbst zu ihrer Rettung zu eilen, doch da umringten ihn drei Frauen mit Babys. Da er nicht wollte, dass komplett fremde Menschen Jills Nervenzusammenbruch mitbekamen, führte er sie ein paar Meter fort von dem Geschehen.
„Dürfen wir ein Foto mit Ihnen machen, Mr Baylor?“
„Gerne.“ Er stellte sich zwischen die Frauen, während ein
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