Ploetzlich Vater
ob Ihr Baby Koliken hat oder nicht“, sagte die Frau und berührte Jill aufmunternd am Arm. „Wann ist denn Ihr nächster Termin?“
Jill streckte die Arme nach Ryan aus, und Derrick gab ihn ihr zurück. „Morgen steht sein erster Arztbesuch an.“
„Warten Sie kurz“, sagte die Frau. „Ich bitte meinen Mann, Ihnen meine Telefonnummer aufzuschreiben, dann können Sie mich anrufen, wenn Sie irgendwelche Fragen oder Probleme haben.“
Bevor Jill widersprechen konnte, war die Frau auch schon auf und davon.
Fünfzehn Minuten später verabschiedete sich Jill von ihren neuen Freundinnen, während Derrick Sandy half, den dreckigen Topf und die unbenutzten Schalen und das Plastikbesteck in den Kofferraum ihres Wagens zu packen.
„Ich habe gerade eine SMS von Chelsey bekommen“, sagte Sandy. „Ich kann es nicht glauben, dass Jill sie gefeuert hat. Wir sind im Moment ohnehin schon unterbesetzt.“
„Es würde mich nicht wundern, wenn das heute Abend alles schon wieder erledigt ist“, versuchte er sie zu beruhigen.
„Ich hoffe, du hast recht. Und ich hoffe, du weißt, dass das alles deine Schuld war.“
„Was habe ich denn damit zu tun?“
„Dass Jill Chelsey gefeuert hat, hatte nichts damit zu tun, dass wir Ryan mitgenommen haben, ohne um Erlaubnis zu fragen, sondern damit, dass Chelsey mit dir geflirtet und dass du zurückgeflirtet hast.“
Mit einem lauten, tiefen Lachen schloss Derrick den Kofferraum. „Ich glaube, du kennst Jill nicht so gut, wie du denkst. Sie hasst mich.“
Sandy seufzte. „Ich kenne sie besser als die meisten Menschen, und ich weiß, was ich heute gesehen habe.“ Sie blickte ihm in die Augen. „Wenn du sie auf irgendeine Weise verletzt, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, damit du endgültig aus ihrem Leben verschwindest.“
„Verstanden. Aber wie ich schon sagte, du liegst da ganz falsch.“ Er drehte sich um und sah Jill dabei zu, wie sie Ryan in den Kinderwagen legte und so lange an den Decken zupfte, bis sie zufrieden zu sein schien. Sie schaute hoch, und ihre Blicke trafen sich. Ihre Mundwinkel hoben sich ein Stückchen, ihr Gesicht hellte sich auf. Sie sah glücklich aus, und da war noch etwas anderes. Konnte Sandy etwa recht haben?
Kapitel 10
Einmal in der Woche trafen sich die Brüder in Derricks Haus in Malibu für ein Spielchen in seiner Basketballhalle. Im Moment stand Derrick direkt unter dem Korb und forderte den Ball … wieder einmal. Doch sein Bruder Brad war auf dem Spielfeld ein Egoist, und statt den Ball wie ein guter Teamplayer abzugeben, dribbelte er an die Dreierlinie und unternahm einen weiteren Versuch, einen Korb zu werfen.
„Wow! Voll daneben“, rief seine Schwester Zoey. Seine beiden Schwestern Zoey und Rachel hatten ihm angeboten, auf sein Haus aufzupassen, während er weg war. Zoey machte es Spaß, an der Seitenlinie zu stehen und sich über sie lustig zu machen, wann immer sich die Gelegenheit bot.
Derrick, der in der Abwehr spielte, rannte wieder ans andere Ende der Halle und rief: „Wechsel!“ Doch er hätte genauso gut mit seinen Schwestern spielen können, denn seine Teampartner ignorierten ihn völlig.
Sein Bruder Lucas, ein waschechter Raketentechniker, kam frisch von der Reservebank und bescherte dem anderen Team mit einem Korbleger zwei Punkte.
Gerade als Derrick endlich im Ballbesitz war und über den Platz und auf den Korb zudribbelte, kam seine andere Schwester Rachel mit den Worten „Frühstück ist fertig“ in die Halle gelaufen.
Innerhalb weniger Sekunden war der Platz wie leer gefegt. Derrick hielt an der Dreierlinie an. „Hey, könntet ihr vielleicht wenigstens warten, bis das Spiel zu Ende ist?“
Brad griff sich ein sauberes Handtuch von dem Stapel neben der Tür und wischte sich damit übers Gedicht. „Mach ruhig weiter und wirf. Ich schau dir zu.“
Derrick ging leicht in die Knie, spannte die Schultern und setzte nach zwei Stunden endlich zu seinem ersten – und letzten – Wurf in diesem Spiel an.
Er war in Topform. Der Ball sauste durch den Korb.
Er drehte sich lächelnd zur Tür, doch Brad war schon den anderen gefolgt. Keine Menschenseele hatte diesen großartigen Wurf gesehen. Wenn sie nicht verwandt wären, würde er nichts mit ihnen zu tun haben wollen.
Er ging in die Küche. Zoey und Rachel standen am Herd und machten Omeletts, und vier seiner Brüder saßen bereits am Tisch und aßen.
„Das Übliche?“, fragte Zoey, als sie ihn zur Tür hereinkommen sah. Sie und
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