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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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Kopf. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“
    „Mom und Dad werden dir bestimmt alle möglichen schrecklichen Dinge über mich erzählen, sobald sie wissen, was ich vorhabe. Aber ich wollte, dass du es zuerst von mir selbst hörst.“
    „Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit, darüber zu reden.“
    „Ich auch. Aber mach dir keine Sorgen, ich rufe dich von unterwegs an und schicke dir Neuigkeiten per E-Mail.“
    Jill schloss ihre Schwester in die Arme und drückte sie fest.
    „Wir hätten Dad schon vor Jahren die Stirn bieten sollen“, sagte Laura. Ihre Stimme wurde ernst. „Wir haben immer viel zu schnell nachgegeben.“ Mit einem Seitenblick auf Derrick fügte sie hinzu: „Manche Dinge sind es wert, dafür zu kämpfen.“
    „Ich freue mich, dass du glücklich bist. Versprichst du mir, dass wir in Kontakt bleiben?“
    „Versprochen.“ Sie umarmten sich lange, bevor Laura ins Auto stieg und sich neben Ryans Kindersitz ins Polster sinken ließ.
    Derrick stand am Kofferraum und klappte gerade den Kinderwagen zusammen, als Jill zu ihm trat. Ehe sie ihm entwischen konnte, legte er seine Hand auf ihren Arm. „Du bist wegen des Kusses so schnell aus meiner Wohnung gerannt, stimmt’s?“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    „Der Kuss hat uns beide überrascht“, sagte er. „Ich wollte dir nur sagen, dass das nicht mehr passieren wird. Wenn wir Freunde sein wollen, müssen wir dafür sorgen, dass alles zwischen uns platonisch bleibt. Es war ein Fehler, und ich übernehme die volle Verantwortung dafür.“
    Na super, das war ja großartig . „Ich glaube auch, das ist das Beste“, log sie. „Lass uns einfach nett miteinander umgehen.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Einverstanden?“
    Er schüttelte ihr die Hand, als wären sie gute Kumpels. „Einverstanden.“
    Als sie sich hinter das Lenkrad setzte, versuchte Jill, ihre Gefühle so gut es ging zu verbergen. Sie sah schweigend zu, wie Derrick seinen einen Meter siebenundachtzig großen, hundert Kilo schweren Körper auf den Beifahrersitz des Jettas zu quetschen versuchte.
    Er sah lächerlich eingezwängt aus. „Du musst nicht mitkommen. Laura leistet mir ja Gesellschaft.“
    „Keine zehn Pferde können mich davon abhalten, zu Ryans Arzttermin mitzukommen.“ Es sah so aus, als würde er das ernst meinen, da seine Knie, das gesunde wie das angeschlagene, gegen das Handschuhfach gepresst waren und zwischen seinem Kopf und dem Autodach nur noch ein guter Zentimeter Platz war.
    Der Motor schnurrte wie ein Kätzchen, als Jill in die Hauptstraße einbog.
    „Was geht denn zwischen euch beiden?“, fragte Laura. „Ihr seid doch nicht wirklich ein Paar, oder?“
    Jill schwieg.
    „Mir könnt ihr nichts vormachen“, fügte Laura hinzu.
    „Du hast recht“, gab Derrick zu. „Wir sind kein Paar.“ Er schaute zu Jill hinüber. „Was hatte das ganze Gerede in deiner Wohnung über uns überhaupt zu bedeuten?“
    Jill machte eine wegwerfende Bewegung, als wäre es keine große Sache. „Ich habe meinen Eltern gesagt, dass wir ein Paar sind, in der Hoffnung, dass sie dann nicht hier aufkreuzen.“
    Derrick zog die Stirn in Falten. „Warum sollten sie nicht kommen wollen, wenn sie uns für ein Paar halten?“
    „Es ist lächerlich, ich weiß“, gab Jill zu. „Aber mein Vater kann Footballspieler nicht ausstehen.“
    „Er ist der Meinung, sie haben keinerlei Daseinsberechtigung“, fügte Laura mit einem Lachen hinzu.
    Wie zu erwarten, stimmte Derrick nicht in ihr Gelächter ein. Sobald Jill mit ihrer Schwester allein war, musste sie unbedingt fragen, was sie mit ihrer echten Schwester gemacht hatte – der scheuen, stillen Schwester, die nicht einmal Mascara getragen hatte, ganz zu schweigen von falschen Wimpern. Was zum Teufel ging hier vor?
    „Nur damit ich das auch richtig verstehe“, schalte sich Derrick ein, „du hast deinen Eltern gesagt, dass wir zusammen sind, weil du gehofft hast, dass sie dich dann nicht besuchen kommen würden?“
    „Ja“, erwiderte Jill.
    „Hast du vor, das richtigzustellen, wenn du sie das nächste Mal siehst?“
    „Nein.“
    Laura brach wieder in Gelächter aus.
    „Warum nicht?“
    „Weil es mir zum ersten Mal in meinem Leben vollkommen egal ist, was sie über mich denken.“ Jill warf ihrer Schwester im Rückspiegel einen Blick zu. „Wie lang wollen Mom und Dad denn bleiben?“
    „Zwei oder drei Nächte“, sagte Laura. „Dad hat geschäftlich in San Francisco zu tun.“ Sie legte die

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