Ploetzlich Vater
hatte er einfach an sich abprallen lassen. Das Beste an dem Abend war der Moment gewesen, an dem er ihr wortlos auf die Tanzfläche gefolgt war, sie in die Arme genommen, ihre Nerven beruhigt und ihr Sicherheit gegeben hatte.
In diesem Moment hatte sie gewusst, dass sie in großen Schwierigkeiten war.
Sie hatte den Frauen, die behaupteten, sich innerhalb weniger Tage in einen Mann zu verlieben, nie geglaubt. Doch jetzt wusste sie, dass es so etwas gab, weil es ihr selbst passierte. Sie war drauf und dran, sich rettungslos in Derrick Baylor zu verlieben.
Und sie musste das sofort unterbinden.
Derrick schloss die Tür hinter ihr. „Komm mit“, sagte er. „Ich muss dir etwas zeigen.“
Sie folgte ihm durch den Flur. Als sie am Schlafzimmer vorbeigingen, spähte sie hinein und sah, dass er den Rahmen des Bettes repariert hatte, seit sie das letzte Mal bei ihm gewesen war. Die Erinnerung daran ließ sie erröten und die Schmetterlinge in ihrem Bauch aufgeregt flattern.
Als sie das letzte Zimmer, in dem Derrick schon auf sie wartete, betrat, weiteten sich ihre Augen vor Überraschung. Das Gästezimmer hatte sich in ein Kinderzimmer verwandelt. Die Wand war mit zwei blauen Borten verziert, es gab einen Teppich mit einem Zug darauf, und in den Regalen stapelten sich Kuscheltiere. „Es ist wunderschön. Wann hast du das gemacht?“
„Heute.“
„War Maggie deshalb hier? Um dir beim Dekorieren zu helfen?“
Er sah überrascht und vielleicht auch ein wenig verlegen aus.
„Ich hab gesehen, wie sie aus deiner Wohnung gekommen ist“, fügte Jill erklärend hinzu.
„Woher kennst du Maggie?“
„Ich habe sie mit dir im Gerichtssaal gesehen, im Fernsehen.“
„Ach so“, sagte er. „Ich habe das Zimmer selbst gestaltet, aber Maggie hat vorgeschlagen, das Tier-Mobile höherzuhängen, sodass Ryan nicht rankommt.“
„Bist du schon lange mit Maggie befreundet?“
„Eigentlich schon immer“, erwiderte er. „Als wir klein waren, war sie sozusagen eine von den Jungs.“
Die Maggie, die sie gesehen hatte, schien viel zu ernst zu sein, um mit Jungs zu spielen.
„Das ist Jahre her. Sie hat sich ziemlich verändert.“ Er ließ das Thema fallen und ging zu dem Bettchen hinüber. „Es ist ein Vier-in-Eins-Schlafset. Man kann es so umbauen, dass es mit dem Baby wächst. Die Matratze hat innen eine dicke Schaumstoffschicht und ist hypoallergen. Was hältst du davon?“
„Es ist toll. Ich liebe das Kirschbaumholz.“ Sie schaute zu dem dazu passenden Wickeltisch und der Kommode hinüber. Der üppig verzierte Bettüberwurf bestand aus einer Mischung aus sanftem Wildleder und Baumwolle. Alles, vom Vorhang bis zum Ablagefach für Windeln, war perfekt aufeinander abgestimmt.
Derrick öffnete eine Schublade der Kommode. „Alles, was Ryan brauchen könnte, ist hier drin.“
Sie drückte Ryan an sich und griff mit der freien Hand nach einem Pullover. „Das ist Kaschmir.“
Er nickte. „Das hat mir gefallen, weil es so schön weich ist.“
Sie sah mindestens drei weitere Kleidungsstücke aus Kaschmir und weiche Baumwollbodys in jeder erdenklichen Farbe. Es gab auch Kaschmirmützen und -socken, T-Shirts mit langen und kurzen Ärmeln, Cordhosen und dazu passende Oberteile. „Ryan wird das bestangezogene Baby in ganz Los Angeles sein.“
„Glaubst du?“
Sie lachte. „Ich glaube, du hast ein bisschen über die Stränge geschlagen. Er ist noch ein Baby, aber wenn er älter wird, könnte so was ein Kind vollkommen verziehen.“ Sie schaute in den Schrank, wo sich jedes erdenkliche Babyzubehör stapelte. „Du hast doch bestimmt Tausende Dollar dafür ausgegeben.“
„Er ist jeden Penny wert.“
„Sicher, aber das ist nicht der Punkt.“ Derrick war ein netter Typ und als Vater ein Naturtalent. Als sie vor ein paar Stunden Stimmen gehört und einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte, hatte sie gesehen, wie Derrick Maggie fest umarmte. Eine Welle der Eifersucht und des Neids war in ihr hochgestiegen. Doch mit wem Derrick seine Zeit verbrachte, ging sie nichts an. Sie musste ihre Gefühle im Zaum halten, schließlich hatte er klargemacht, dass er nicht mehr als ein Freund für sie sein wollte.
Sie legte Ryan ins Bettchen und musste lächeln, als er mit den Beinen strampelte, als würde er das erste Mal Dreirad fahren. „Sieht so aus, als würden wir das andere Bettchen nicht mehr brauchen. Dann mach ich mich mal auf den Weg.“
Derrick schaltete das Mobile an, und es erklang Musik. „Schau dir das an. Er
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