Ploetzlich Vater
gesehen hatte, nicht mehr gerecht. Er musste nur die Augen schließen, um dieses Bild vor seinem geistigen Auge erscheinen zu lassen.
„Was machst du da?“
Er öffnete die Augen. „Nichts.“
„Du hattest die Augen zu.“
„Gar nicht.“ Er deutete auf eine schwarze Ledermappe mit DVDs, die er aus seinem Haus in Malibu mitgebracht hatte. „Such dir doch schon mal einen Film aus, ich öffne den Wein und mache uns Popcorn.“
Sie zog ihre Turnschuhe aus und ließ sie neben der Tür stehen. Dann griff sie nach der Mappe und nahm sie mit zur Couch, zog die Beine unter sich und machte sich daran, seine DVD-Sammlung durchzusehen.
„‚Sin City‘, ‚Terminator‘, ‚Pulp Fiction‘, ‚Die Bourne Identität‘, ‚Blade‘ … ah, der ist super.“ Sie zog eine DVD aus der Hülle.
Er reichte ihr ein Glas Wein und stellte eine Schüssel mit Mikrowellenpopcorn auf den Tisch. Er nahm ihr die DVD aus der Hand, um zu sehen, was sie ausgesucht hatte. „‚Wie ein einziger Tag‘? Wie ist der denn hier reingekommen?“
„Das ist einer meiner Lieblingsfilme. Ich bin so froh, dass du vorgeschlagen hast, dass ich rüberkomme.“ Sie hob ihr Glas, stieß mit ihm an und nahm einen Schluck.
Verdammt. Sie wusste, dass sie ihn genau da hatte, wo sie ihn haben wollte.
Er legte die DVD ein und drückte auf Play. Bestimmt hatte eine seiner Schwester diesen Film in seine Sammlung geschmuggelt. Mit dem Weinglas in der Hand ließ er sich neben ihr auf die Couch sinken. Jills Blick hing am Fernseher, während seiner auf ihr ruhte. Eigentlich war es ihm völlig egal, welchen Film sie anschauten. Er war völlig zufrieden damit, wie sich dieser Abend entwickelte. Ein entspannter Abend daheim mit Jill in dem Wissen, dass sein Sohn friedlich im Nebenzimmer schlief – es fühlte sich an, als wäre er nach einer langen Reise endlich zu Hause angekommen.
Es war seltsam, aber er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so zufrieden gewesen war.
Kapitel 13
Als Jill am nächsten Morgen ihre Wohnungstür öffnete, trat Derrick einen Schritt zurück, um sie besser betrachten zu können. „Du siehst toll aus.“
„Danke.“
Sie trug eine weiße Hose – nicht ganz so eng wie die, die sie gestern zu ihrem Date angehabt hatte – und ein ärmelloses moosgrünes Top, das ihre Augen noch grüner erscheinen ließ. Ihr Haar war heute lockig. Es war immer irgendwie erfrischend, Jill zu sehen, fiel ihm auf. Ja, sie hatte makellose Haut und eine süße Stupsnase, doch es war mehr als das. Es war etwas an der Art, wie ihre Augen jedes Mal aufleuchteten, wenn sie ihn ansah, dass es schwierig machte, wegzusehen.
Er schaute an dem blauen Hemd herunter, das ihm seine Schwestern zu Weihnachten geschenkt hatten. Es war nicht schrecklich, aber er hätte etwas Besseres finden können. Wenn er gewusst hätte, dass Jill kleidungstechnisch alle Register ziehen würde, hätte er sich heute beim Anziehen ein bisschen mehr Zeit genommen.
„Hollywood“, kreischte Lexi und hüpfte um Jill herum, um sich an seinem Bein festklammern zu können.
Jill verzog das Gesicht. „Hängt sie an deinem kaputten Bein?“
„Kein Problem“, antwortete er und strich über Lexis wilde Locken. „Ich habe ein paar Schmerztabletten genommen, außerdem ist die Kleine ein Leichtgewicht.“
Jill lächelte erneut, und unter ihrem linken Auge erschien ein süßes, kleines Grübchen, das Derrick vorher noch nie bemerkt hatte.
Sandy trat in die Tür, Ryan im einen, eine große Tasche mit Windeln und Babyfläschchen im anderen Arm. „Hier, dein Sohn“, sagte sie und gab Ryan an Jill weiter. „Lexi, hol deine Malbücher, damit Hollywood sein Versprechen halten kann, heute mit dir zu malen.“
Lexi ließ sein Bein los und rannte zurück in Jills Wohnung.
„Bist du sicher, dass deine Eltern nichts dagegen haben, wenn Lexi und ich mitkommen?“, fragte Sandy.
„Absolut sicher“, erwiderte Derrick. „Meine Mom lebt nach dem Motto ‚Je mehr, desto besser‘.“
„Hast du noch ein paar Windeln in deiner Wohnung?“, fragte Jill. „Ich wollte dich deswegen anrufen, aber ich hab deine Telefonnummer nicht.“
Derrick deutete in Richtung ihres Appartements. „Ich gehe einfach rüber und schreib dir meine Nummer auf, in Ordnung?“
„Das muss nicht jetzt sein“, entgegnete sie. „Du kannst sie mir später geben.“
„Ich mache es gleich, bevor wir das vergessen.“
„Wir müssen eh auf Lexi warten“, fügte Sandy hinzu.
Er ging
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