Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
Vom Netzwerk:
getroffen, oder?“
    „Nein, es fehlen noch Lucas und Garrett“, informierte Derrick sie.
    „Ich bin das schwarze Schaf der Familie“, sagte Aaron zu Jill. „Wir sind keine echten Brüder.“
    „Nein?“
    „Er ist adoptiert“, fügte Derrick hinzu.
    Aaron spähte in den Kinderwagen hinein. „Das ist also der kleine Mann, über den alle reden?“
    „Wir kommen gerade von seiner ersten Vorsorgeuntersuchung“, erzählte ihm Jill.
    Aaron hob die Augenbrauen. „Wer ist euer Kinderarzt?“
    „Dr. Lerner“, erwiderte sie und zeigte in Richtung des Gebäudes, das sie gerade verlassen hatten. „Er hat gleich da drüben seine Praxis.“
    „Ich war mit Nate auf dem College“, stellte Aaron fest. „Was für ein Zufall!“
    „Ich kenne ihn schon seit Jahren“, sagte Jill aufgeregt. „Er ist sehr kompetent und kennt sich gut aus.“
    „Ja, er ist ein netter Typ. Wir haben zusammen Golf gespielt, bevor er nach Europa gegangen ist. Er hat einen echt guten Schwung.“
    „Gibt es irgendetwas, was dieser Typ nicht kann?“, fragte Derrick.
    Aaron legte den Kopf zur Seite, als würde er überlegen, ob er Derrick fragen sollte, was er meinte, ließ es aber. Stattdessen wandte er sich an Jill. „Es war schön, dich kennenzulernen. Ich muss jetzt los, meine Verlobte wartet im Auto. Sie fragt sich bestimmt, wo ich bleibe.“
    Derrick streckte seine Hand aus, doch als Aaron so tat, als hätte er sie nicht gesehen, versenkte er sie unauffällig in seiner Hosentasche. So langsam fühlte er sich wie ein Aussätziger. „Sag Maggie einen schönen Gruß von mir.“
    „Ich glaube nicht“, erwiderte er mit gerunzelter Stirn. „Aber es freut mich, dass dein Auge fast nicht mehr blau ist. Maggie hat sich Sorgen gemacht, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Wenn wir schon beim Thema sind – ich glaube, du musst ihre Hilfe nicht länger in Anspruch nehmen, da ihr beiden“, er bewegte den Finger zwischen ihnen hin und her, „die Dinge scheinbar auch so geklärt habt.“
    „Ist deine Verlobte Derricks Anwältin?“, wollte Jill wissen.
    „Um ehrlich zu sein“, erwiderte Aaron, „weiß ich nicht genau, was ihre Beziehung war … oder ist.“ Er lachte sarkastisch, trat einen Schritt zurück und zeigte auf Derrick. „Behalt ihn im Auge“, riet er Jill. „Er ist schnell, und das nicht nur auf dem Spielfeld.“ Er wedelte mit dem ausgestreckten Finger. „Man weiß nie, was er als Nächstes vorhat.“
    Mit dieser letzten, kryptischen Aussage drehte Aaron sich um und ging.
    Als er außer Sichtweite war, ließ Jill sich wieder auf ihren Stuhl sinken und sagte: „Wow, da ist jemand aber echt sauer auf dich. Hat er dir das blaue Auge verpasst?“
    Derrick nickte. „Er war schon immer ein bisschen überempfindlich.“
    Derrick warf einen Blick aus dem Fenster und fragte sich, wie es Maggie wohl ging. Er setzte sich auf den Stuhl Jill gegenüber und öffnete die Speisekarte. Doch sie hätte genauso gut auf Chinesisch sein können, denn er konnte sich überhaupt nicht konzentrieren.

 
     
     
Kapitel 12
     
     
    Jills Vater hatte es geschafft, einen Tisch im Sky House zu bekommen. Sie aßen Rindersteak mit hausgemachten Pommes, Spargel und Sauce béarnaise. Vor der Bar gab es eine Tanzfläche, und im Gegensatz zu ihrer kleinen Runde schienen die Leute auf der anderen Seite des Raumes viel Spaß zu haben.
    Sandy hatte angeboten, sich um Ryan zu kümmern, und Jill wurde klar, dass sie ihren Sohn schon jetzt vermisste. Seit seiner Geburt waren sie noch nie so lange getrennt gewesen, abgesehen von seiner Entführung in den Park. Jills Eltern waren nicht erfreut gewesen, dass Derrick mit zum Essen gekommen war, doch nach der unangenehmen Stille während der Vor-und Hauptspeise schienen ihre Eltern jetzt unbedingt noch vor dem Dessert die verlorene Zeit aufholen zu wollen.
    „Deine Mutter hat gesagt, dass Thomas verzweifelt versucht hat, mit dir in Kontakt zu treten.“
    „Ich habe letzte Woche mit ihm gesprochen“, erwiderte Jill.
    „Ich habe gehört, dass du kurz angebunden warst und das Gespräch schnell beendet hast.“
    Jills Haltung versteifte sich. „Wir haben uns wirklich nicht viel zu sagen.“
    „Er will, dass du zu ihm zurückkommst.“
    „Vielleicht will sie aber nicht zu ihm zurück“, mischte sich Laura ein, bevor sie ihr Glas an die Lippen hob und ihren Wein in einem großen Schluck herunterstürzte.
    „Thomas ist seit Kurzem Teilhaber in der Kanzlei. Was er getan hat, tut ihm furchtbar leid, und er

Weitere Kostenlose Bücher