Ploetzlich Vater
mag es.“
Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. „Wenn du noch irgendetwas brauchst, findest du es in der Wickeltasche. Meine Handynummer ist auch da drin, falls es Probleme gibt.“
Er brachte sie zur Tür.
„Ich bin in meiner Wohnung und mache mich fertig, falls du mich vorher brauchst.“
„Bist du sicher, dass du das machen willst?“
„Was machen?“
„Mit diesem Nate ausgehen.“
Sie lächelte. „Natürlich will ich. Er war schließlich auf einer Einkaufstüte abgebildet, schon vergessen?“
„Das ist ein ziemlich dummer Grund, um mit jemandem auszugehen.“
„Das war auch nur ein Scherz. Er ist ein toller Mann. Außerdem“, sagte sie und drehte sich im Gehen zu ihm herum, „könnte er ja schließlich der Richtige sein.“
* * *
Ein bisschen Puder auf die Nase, ein Hauch von Lippenstift, und sie war fertig. Sie drehte sich zu dem bodenlangen Spiegel und musterte sich ein letztes Mal von oben bis unten. Sie trug eine eng anliegende Stretchjeans und ein schwarzes Tanktop mit V-Ausschnitt. Sie hatte die Sachen ein paar Wochen, bevor sie herausgefunden hatte, dass die Befruchtung erfolgreich und sie schwanger war, gekauft. Sie drehte sich nach links und rechts. Durch den Stress und die Hormonschwankungen wog sie nun drei Pfund weniger als vor ihrer Schwangerschaft. Auch wenn sie nicht stillte, hatte sie noch immer eine gute Körbchengröße mehr als zuvor. „Nicht schlecht.“
Sie hatte noch zehn Minuten Zeit, Nate wollte sie erst um halb sieben abholen. Sie hatte Ryan extra ein wenig früher bei Derrick abgeliefert, da sie genug Zeit für einen Mittagsschlaf und eine heiße Dusche haben wollte. Ihre Haut strahlte, und sie fühlte sich um Jahre jünger. Ihre Haare sahen gut aus, entschied sie, und zog den Stecker des Glätteisens. Noch ein bisschen Lipgloss, das war‘s.
Es klopfte an der Tür, er war etwas zu früh. Zeit für ein Rendezvous! Sie war ein wenig nervös, aber freute sich auch darauf, Zeit mit Nate Lerner zu verbringen. Vielleicht konnte sie so Derrick Baylor ein für alle Mal aus ihrem Kopf verbannen. Sie eilte zur Tür.
Doch es war nicht Nate.
„Ah, gut. Du bist noch nicht weg“, sagte Derrick. „Ich muss dir etwas zeigen.“
Er hielt ihr Ryan unter die Nase.
Ihr armes Baby war von Kopf bis Fuß mit einer Art seltsamem Fell bedeckt.
„Was soll er denn darstellen?“
„Ts ts ts. Ein Stachelschwein natürlich! Guck mal, wie stachelig das Fell ist.“ Um es besser zu demonstrieren, wuschelte er durch das Fell an Ryans Kopf.
„Ich glaube nicht, dass ihm das an Halloween noch passt.“
„Meinst du?“
Sie streifte Ryan die stachelige Kapuze vom Kopf und schaute auf das Etikett. „Das Kostüm ist für Babys. In fünf Monaten ist er schon viel zu groß dafür.“
„Na ja, egal. Aber es ist ziemlich süß, oder?“
„Es ist hinreißend“, stimmte sie zu, „aber ich muss mich jetzt wirklich beeilen, wenn ich fertig werden will, bevor Nate mich abholt.“
„Dein Outfit ist ein bisschen freizügig, findest du nicht?“
„Überhaupt nicht.“
„Also ich sehe hier nur Dekolleté.“ Er ließ seinen Blick weiter nach unten wandern. „Ach, du hast dir die Lederhose deiner Schwester ausgeliehen?“
„Das ist Jeans und kein Leder, die Hose ist weiß, nicht schwarz. Aber netter Versuch.“
„Also“, fuhr er fort, „Ryan und ich haben uns unterhalten, und wir sind beide der Meinung, dass es noch zu früh für dich ist, durch die Stadt zu ziehen. Du hast immerhin gerade erst ein Baby bekommen.“
„Du bist weder mein Vater noch mein Bruder und erst recht nicht mein fester Freund. Um ehrlich zu sein, fällt es mir gerade ziemlich schwer, überhaupt nur mit dir befreundet zu sein. Also halt die Klappe. Ich weigere mich, mir von dir meinen ersten Abend ohne Ryan verderben zu lassen.“
„Vor zwei Tagen warst du nett Abend essen.“
Sie lachte. „Das war vor drei Tagen, und wenn das deine Vorstellung von einem schönen Abend ist, dann solltest du dich dringend mal untersuchen lassen.“
„Dein Typ ist ganz schön spät dran, oder?“, fragte Derrick. „Vielleicht hat er dich versetzt. Ich habe mir schon die ganze Zeit gedacht, dass an dem Kerl irgendetwas faul ist.“
Jill schaute über Derricks Schulter hinweg und winkte jemandem zu. „Hi Nate.“
Nate sah in einer schwarzen Hose und einem perfekt geschnittenen gestreiften Hemd extrem attraktiv aus.
Jill versuchte, beim Anblick von Derricks entnervtem Gesichtsausdruck nicht zu
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