Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
nur einen Zentimeter zu bewegen, kam er auf mich zugestapft, griff meinen Arm und riss mich mit sich.
Er schleuderte mich in den finsteren Raum. Ich verlor erneut das Gleichgewicht und fiel zu Boden, dann schloss er die Tür. Ich hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde.
Ich lauschte seinen Schritten, die sich langsam entfernten, bis es schließlich ganz still war und ich nur noch meinen eigenen Atem vernahm.
Kapitel 16
Der Schock
Noch lange, nachdem die Schritte vor der Tür verklungen waren, saß ich nur reglos am Boden und lauschte.
Meine Schultern schmerzten mittlerweile so stark, dass ich am liebsten losgeheult hätte. Doch so sehr ich mich auch verbog und versuchte das Klebeband zu lockern, es half nichts.
Durch den Ritz der massiven Holztür fiel ein schmaler Lichtstreifen. Ich stand auf und ging darauf zu. Vorsichtig presste ich meine Augen gegen die Lücke. Doch sie war nicht breit genug, um etwas vom Zimmer davor zu sehen. Einzig der Riegel, der die Tür verschloss, war als dunkler Schemen zu erkennen.
Mutlos machte ich einige Schritte zurück und setzte mich wieder. Nachdem ich den ersten Schock über meine Entführung überwunden hatte, wurde ich wütend. Ich brüllte und beschimpfte alles und jeden.
Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass mein Entführer die Hütte bereits verlassen hatte und meine Worte ins Leere gingen, schrie ich weiter.
Anschließend fing ich an, meinem nicht vorhandenen Gegenüber zu drohen und war selbst erstaunt, zu welch blutrünstigen Ausführungen ich fähig war. Als auch das keine Wirkung zeigte, begann ich zu heulen und tiefe Verzweiflung brach über mich herein.
Weshalb war ich hier? Was wollte dieser Typ von mir? Würde ich diesen Ort jemals lebend verlassen?
Ich dachte an Logan und sah ihn förmlich vor mir mit einer tiefen Sorgenfalte auf der Stirn. Was würde er tun? Besser gesagt, was konnte er tun? Niemand wusste, wo ich war. Ein zittriges Schluchzen verließ meine Kehle.
Ich war auf mich allein gestellt und es half nicht, einfach zu warten und darauf zu hoffen, dass jemand mir zu Hilfe eilte, denn das würde nicht geschehen. Ich musste selbst versuchen, mich aus dieser Lage zu befreien und würde sofort damit anfangen.
Stöhnend rappelte ich mich auf und bewegte mich vorsichtig auf die Wand vor mir zu. Dabei tastete ich mich mit meinem Fuß voran, da ich meine auf dem Rücken zusammengebunden Hände nicht benutzen konnte.
Endlich schlug mein Fuß gegen eine Wand. Ich stellte mich mit dem Rücken gegen selbige und bewegte mich seitwärts daran entlang. So tastete ich alle vier Wände ab, in der Hoffnung auf einen Stuhl oder eine Pritsche zu stoßen, aber da war rein gar nichts. Es handelte sich einfach um ein leeres Zimmer.
Enttäuscht ließ ich mich wieder zu Boden sinken und seufzte. Bei einer Entführung sollte man doch meinen, dass wenigstens ein Platz zum Schlafen vorhanden war.
Lange saß ich einfach nur da und grübelte vor mich hin, wie ich mich aus dieser misslichen Situation befreien könnte. Den Hünen zu überwältigen, war so gut wie unmöglich und mit gefesselten Händen war ich sowieso hilflos.
Als mir die Aussichtslosigkeit meiner Lage bewusst wurde, begann ich wieder zu weinen und fluchte, weil es mir nicht einmal möglich war, mir den Rotz von der Nase zu wischen.
Nachdem ich keine Tränen mehr hatte, die ich noch vergießen konnte, legte ich mich auf die Seite und stieß einen lauten Seufzer aus.
Es war unbequem und der Arm, auf dem das Gewicht meines Körpers lastete, schlief laufend ein. Trotzdem fielen mir irgendwann vor lauter Erschöpfung die Augen zu.
Schritte vor der Tür ließen mich blitzartig hochschrecken. Ich stöhnte auf, als wieder Blut durch meinen Arm schoss, auf dem ich gelegen hatte. Hastig trat ich einige Schritte zurück, bis ich die Wand in meinem Rücken spürte.
Der Riegel vor meiner Tür wurde zurückgeschoben und sie öffnete sich. Ich kniff meine Augen zusammen, weil ich damit rechnete, dass die Helligkeit von draußen mich blenden würde, doch da war nur der Schein einer Laterne, die auf einem Tisch stand und das Zimmer in ein fahles Licht tauchte.
Eine Gestalt wurde sichtbar und ich erkannte sofort, dass es sich nicht um den Mann handelte, der mich hierher gebracht hatte. Dieser war um einiges kleiner, aber seine Umrisse kamen mir vertraut vor.
»Megan?«, hörte ich eine mir bekannte Stimme fragen. Ich zögerte keinen Augenblick und rannte zur Tür, wo mich zwei starke Arme auffingen
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