Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
mich verabschiedete, warf ich einen letzten sehnsüchtigen Blick auf mein Brautkleid, welches nun wieder fein säuberlich auf einem Bügel hing.
»Bis nächste Woche«, sagte ich und hob zum Abschied die Hand, dann folgte ich Mike nach draußen, wo seine Männer schon auf uns warteten.
Als wir aus dem Haus traten, schlug mir die Hitze wie eine Wand entgegen. Mike nickte einem seiner Männer zu, der daraufhin in einer Seitenstraße verschwand. Als ich ihn fragend ansah, antwortete er:
»Er holt den Wagen.« Ich nickte und ließ meinen Blick über das bunte Treiben auf den Straßen schweifen. Junge Menschen, die teilweise einen sehr ausgefallenen Modestil hatten, eilten an uns vorbei.
Doch eine Person stach mir ganz besonders ins Auge. Ein Mann, der trotz der Hitze einen langen, schwarzen Mantel trug und mich von der gegenüberliegenden Straßenseite aus beobachtete. Ich keuchte laut auf.
Mike folgte meinem Blick und gab lautstark eine Anweisung an seinem Mitarbeiter, der dicht hinter mir stand. Daraufhin setzte dieser sich in Bewegung und rannte los.
Ich selbst war nicht fähig, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen und starrte wie hypnotisiert auf den dunkel gekleideten Mann, der jetzt in einem Haus verschwand.
Erst als Mike mich am Arm packte und mit sich zog, kam ich wieder zur Besinnung. Hektisch schob er mich zurück in den Hauseingang, aus dem wir eben gekommen waren.
»Bleib hier und öffne nur mir die Tür«, befahl er barsch. Bevor ich antworten konnte, war er verschwunden. Ich stand an die Wand gelehnt und sah auf die massive Holztür und das darin eingelassene Milchglasfenster. Schemenhaft erkannte ich Menschen, die vor dem Haus vorbeihuschten und immer wenn jemand die Tür passierte, der dunkel gekleidet war, zuckte ich erschrocken zusammen.
Hier im Hausflur war es etwas kühler als draußen, aber dennoch sehr drückend. Kalter Schweiß lief mir den Rücken hinab und ich begann zu zittern. Schützend schlang ich die Arme um meinen Oberkörper.
Jetzt erst wurde mir bewusst, dass Mike mich allein gelassen hatte, was meine Panik nur noch verstärkte.
Langsam machte ich einige Schritte rückwärts, bis ich gegen ein Fahrrad stieß, das im hintersten Winkel des Flurs abgestellt war. Ich drehte den Kopf und sah über die Schulter. Nur ein paar Schritte weiter befand sich die Hintertür des Gebäudes.
Auch sie bestand aus Holz und hatte ein eingelassenes Milchglasfenster. Doch dort konnte ich keine Bewegungen wahrnehmen.
Ich richtete den Blick wieder nach vorn und betete, dass Mike bald zurückkommen würde. Meine Bewacher waren mir oft auf die Nerven gegangen, doch nun wünschte ich, sie wären bei mir.
Plötzlich sah ich eine Gestalt vor der Eingangstür. Ich hielt den Atem an und rührte mich nicht.
Dann folgte ein Summen und die Tür öffnete sich. Ich stieß einen entsetzten Schrei aus, als eine männliche Gestalt in den Gang trat.
Von draußen strahlte Helligkeit in den Flur und machte es mir unmöglich, etwas zu erkennen.
Lediglich die kräftige Statur eines Mannes konnte ich sehen. Als sich die Tür hinter ihm schloss und sich meine Augen wieder etwas erholt hatten, sah ich, dass es sich um einen Mann in Geschäftskleidung handelte, der einen Aktenkoffer trug.
Als auch er mich sah, hielt er kurz inne und musterte mich.
»Ist mit Ihnen alles in Ordnung? Brauchen Sie Hilfe?«, erkundigte er sich mit einer sympathischen, tiefen Stimme. Ich öffnete den Mund, um zu antworten, doch es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich einen Ton herausbrachte.
»Danke, mir geht es gut. Ich bin nur erschrocken«, erklärte ich und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. Der Mann nickte stirnrunzelnd.
»Sind Sie sicher?«, hakte er nach.
»Absolut«, entgegnete ich. Er schien noch einen kurzen Augenblick mit sich zu hadern, zuckte dann aber die Schultern und stieg die Treppen nach oben. Jetzt war ich wieder allein mit meiner Angst.
Ich sah ihm nach und spielte kurz mit dem Gedanken, ihm zu folgen und zurück in Nancys Atelier zu gehen. Doch Mike hatte mir befohlen, mich nicht von der Stelle zu rühren. Er würde ausflippen, wenn er zurückkam und ich verschwunden war.
Ich öffnete meine Handtasche und kramte nach meinem Handy. Zitternd suchte ich im Speicher nach Logans Nummer und rief ihn an. Seine Stimme würde mich beruhigen und das war genau das, was ich jetzt brauchte.
»Megan, im Moment ist es ganz ungünstig. Ich bin mitten in einer Besprechung. Kann ich dich in einer halben Stunde
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