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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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wenig seltsam? Sieht aus als würden wir eine Person beschenken, die unter extremen Mundgeruch leidet und ein ernsthaftes Hygieneproblem hat«, bemerkte ich. Gerade als Molly den Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, hörten wir aus dem Haus eine weibliche Stimme rufen.
    »Kleinen Augenblick, ich komme gleich.« Molly fing spontan an zu lachen, doch ich war zur Salzsäule erstarrt. Das konnte nicht möglich sein. Ich musste mich verhört haben. Die Tür wurde geöffnet und ich starrte fassungslos auf die blonde Frau in der Tür.
    »Anabel, was machst du denn hier?«, stammelte ich. Meine Kollegin schenkte mir ein hochmütiges Lächeln und schien kein bisschen erstaunt zu sein, dass ich hier in London war.
    »Ich habe mich schon vor einiger Zeit für das Austauschprogramm beworben«, verriet sie und nahm den Korb entgegen, den Molly ihr vor die Nase hielt. Sie rümpfte die Nase, während ihr Blick über unsere kreativen Geschenke huschte.
    »Abflussfrei und Mundwasser. Was für eine gewagte Kombination«, säuselte sie.
    »Wieso hast du denn nicht gesagt, dass du nach London gehst?«, fragte ich in einem etwas vorwurfsvollen Ton.
    »Du hast doch auch verschwiegen, dass du an dem Austausch teilnimmst«, schleuderte sie mir entgegen und hob eine ihrer Augenbrauen, die, wie mir jetzt auffiel, nicht mehr existent waren. Molly hatte es auch bemerkt und starrte ungeniert auf die nicht vorhandene Braue, die nur noch aus einem nachgezogenen Strich bestand.
    »Deine Augenbraue schießt ja schneller nach oben als das Space Shuttle beim Start. Und sollten Augenbrauen nicht eigentlich aus Haaren bestehen?«, bemerkte Molly fasziniert. Für einen kurzen Augenblick starrte Anabel meine Freundin verwirrt an. Doch schon im nächsten Moment hatte sie ihre Mimik wieder völlig unter Kontrolle und warf Molly einen verächtlichen Blick zu.
    »Permanent Make-up. Ein absolutes Muss, wenn man up to date sein will«, erklärte sie arrogant.
    »Wohl eher ein absolutes Muss, wenn man aussehen will wie der Clown aus Stephen Kings "ES" «, murmelte Molly. Ich presste die Lippen aufeinander, um nicht lachen zu müssen.
    In diesem Moment sah ich Sebastian, der aus dem Wohnzimmer trat. Als er mich erblickte, begannen seine Augen zu strahlen, oder redete ich mir das nur ein? Anabel hatte ihn auch bemerkt und machte einen Schritt zurück, so dass sie direkt neben ihm stand.
    »Sebastian, mein Lieber. Lass mich dir meine Kollegin aus New York vorstellen«, flötete sie.
    »Ich kenne Megan und Molly schon«, entgegnete er. Kurz entglitten Anabel die Gesichtszüge, doch sofort setzte sie wieder ihr gekünsteltes Lächeln auf.
    »Wo habe ich Dummerchen nur meine Gedanken? Natürlich kennst du sie. Sicher hast du die beiden auch vom Flughafen abgeholt. Das ist ja dein Job«, sagte sie kichernd und hielt sich albern die Hand vor den Mund.
    »Und du behauptest, ich sei durchgeknallt?«, flüsterte Molly mir leise zu. Ich konnte Anabels Anblick nicht mehr ertragen und außerdem musste ich den Schock, dass sie auch hier war, erst einmal in Ruhe verarbeiten.
    »Naja, dann sehen wir uns ja in ein paar Tagen auf der Arbeit«, erklärte ich immer noch sichtlich verwirrt.
    »Tschau, tschau, meine Liebe«, zwitscherte Anabel, doch bevor sie die Tür schließen konnte, stand Sebastian im Rahmen und griff nach meinem Arm.
    »Hast du einen Augenblick Zeit?«, wollte er wissen. Allein Anabels ungläubiger Gesichtsausdruck in diesem Moment entschädigte mich für die Tatsache, dass sie auch hier in London war.
    »Klar«, antwortete ich lächelnd. Sebastian zog mich mit sich, die kleine Treppe nach unten, bis wir bei seinem Wagen ankamen. Dort blieben wir stehen und ich lehnte mich lässig gegen die Fahrertür, so dass ich mich noch ein wenig länger an Anabels dummen Gesichtsausdruck erfreuen konnte. Nah genug, um jede ihrer Gesichtsentgleisungen zu erkennen und doch so weit entfernt, dass sie nichts von unserer Unterhaltung mitbekam.
    »Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend Lust hast, mit mir auszugehen?« Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als ich hörte, dass er sich so schnell wieder mit mir treffen wollte.
    Am Liebsten hätte ich ihn zurück zur Haustür geschoben, von wo aus die beiden anderen Frauen uns neugierig beobachteten und ihn gebeten, mir die Frage noch einmal zu stellen.
    »Das wäre toll«, antwortete ich und meinte es auch so. Ich würde liebend gerne auf einen ruhigen Abend auf der Couch verzichten, wenn ich diesen dafür mit Sebastian

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