Plötzlich verliebt (German Edition)
von deinem Körper ergriffen hat.« Ich musste kichern.
»Lass das«, sagte ich lachend. »Ich meine das wirklich ernst. Außerdem muss ich morgen Mittag in die Firma«, erklärte ich ihr.
»Ich dachte, du hast noch drei Tage frei, bevor es richtig losgeht.«
»Hab ich ja auch, aber Emma Beastley möchte sich morgen ein wenig mit mir unterhalten, damit ich einen groben Überblick bekomme und mir meinen neuen Arbeitsplatz schon mal ansehen kann. Es wird sicher nur ein paar Stunden dauern. Trotzdem würde ich lieber in eine gemütliche Kneipe gehen, anstatt mir in diesem Club einen Hörsturz zu holen«, sagte ich.
»Oh«, war alles, was Molly antwortete und da wusste ich, was los war.
»Du willst dort wieder hin, weil du jemanden kennengelernt hast, richtig?«, fragte ich gerade heraus. Diesmal war nicht ich es, die rot anlief, sondern Molly.
»Ja, da ist dieser Typ. Er heißt Bob und ist wirklich richtig schnuckelig«, verriet sie.
»Dann nimm auf mich keine Rücksicht und geh einfach alleine. Ich werde es genießen, einmal einen ruhigen Abend auf der Couch verbringen zu können«, schlug ich ihr vor.
»Wirklich?«, fragte sie zweifelnd.
»Ja, ganz ehrlich«, beteuerte ich und es war auch tatsächlich die Wahrheit. Einen Tag Ruhe konnte ich gut gebrauchen, nach dem Stress der letzten Wochen.
»Aber die Abende danach unternehmen wir wieder etwas gemeinsam, oder? Schließlich hast du nur noch ein paar Tage, bevor die Faulenzerzeit vorüber ist und du deine neue Stelle antreten musst.«
»Natürlich werden wir dann zusammen auf die Piste gehen«, versprach ich. Es sei denn, Sebastian will sich in den nächsten Tagen mit mir treffen, fügte ich in Gedanken hinzu.
»Fein«, sagte sie und schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln. Ich musste unweigerlich gähnen und streckte mich ausgiebig.
»Lass uns schlafen gehen, ich bin hundemüde«, teilte ich meiner besten Freundin mit.
»Eine gute Idee«, willigte Molly ein und hakte sich bei mir unter.
Kapitel 13
Als ich am späten Vormittag erwachte, fühlte ich mich wie gerädert. Ich hatte schlecht geschlafen und noch schlechter geträumt.
Genau konnte ich mich nicht mehr an meine unterbewussten Fantasien erinnern, aber ich wusste noch, dass Ryan und ein riesiger Waschbär darin eine Rolle gespielt hatten.
Ich beschloss, dass ein Vollbad jetzt das richtige wäre, um doch noch erfolgreich in den Tag zu starten und ließ mir Wasser ein. Kurz bevor ich in die Wanne gehen wollte, klopfte es und Molly kam herein.
»Guten Morgen«, begrüßte ich sie.
»Guten Morgen? Ich glaube du hast den Jetlag noch nicht ganz überwunden. Es ist bereits 11 Uhr«, gab sie frech zurück.
»Ich habe echt schlecht geschlafen«, verteidigte ich mich.
»Das habe ich mitbekommen. Ich habe vor einer Stunde schon einmal an deine Tür geklopft, um zu sehen, ob du wach bist. Du hast irgendwas von einem Waschbären gefaselt, da hab ich dich weiterschlafen lassen.« Ich seufzte und ging ins Bad um das Wasser abzustellen. Molly folgte mir und deutete auf die Wanne.
»Willst du baden?«, fragte sie überflüssigerweise. Ich rollte mit den Augen.
»Nein, ich stocke nur unseren Trinkwasservorrat auf. Natürlich will ich baden, was denkst du denn?«, meinte ich seufzend.
»Meine Güte bist du heute gereizt«, brummte Molly kopfschüttelnd und ging wieder nach unten.
Eine geschlagene Stunde verbrachte ich in der Badewanne und genoss das heiße Wasser, das meinen Körper umhüllte wie ein wärmender Kokon. Als ich schließlich herausstieg, sahen meine Füße und Hände aus wie alte Rosinen.
Ich öffnete ein Fenster in meinem Zimmer und musste feststellen, dass es draußen angenehm warm war. Komisch, ich hatte immer angenommen in England gäbe es nur schlechtes Wetter. Ich zog mir luftige Shorts und ein Trägertop an und ging nach unten in die Küche, wo Molly am Tisch saß und sich die Fußnägel lackierte. Als ich eintrat, sah sie auf.
»Hat das Bad gut getan?«
»Es war himmlisch«, seufzte ich, nahm mir eine Tasse aus dem Schrank und stellte sie unter den Kaffeeautomaten.
»Wie funktioniert dieses Teil?«, wollte ich wissen, während ich die verschiedenen Symbole studierte. Molly antwortete nicht sondern stand auf, watschelte auf den Fersen zu mir und drückte einen Knopf.
»Gewagte Farbe«, stellte ich fest und deutete auf ihre Fußnägel, die sie in einem giftigen Grün lackiert hatte. Durch die weißen Wattebäusche, die zwischen ihren Zehen klemmten, sah das Ganze wie ein
Weitere Kostenlose Bücher