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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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wehte mir warme Frühlingsluft entgegen. Wieso beklagten sich eigentlich alle immer über das Wetter in England? Ich hetzte auf die andere Straßenseite und winkte eines dieser putzigen schwarzen Taxis zu mir, die aussahen als wären sie eine Kreuzung aus Leichenwagen und Mafiosi-Auto. Ich nannte dem Fahrer mein Ziel und lehnte mich entspannt im Sitz zurück.
     
    Zu meiner Überraschung war Molly schon von ihrem Streifzug durch Notting Hill zurück. An den unzähligen Tüten, die im Flur am Boden aufgereiht standen, konnte ich erkennen, dass es anscheinend ein sehr gelungener Nachmittag gewesen sein musste.
    »Wie ich sehe, hast du halb Notting Hill leergekauft«, lachte ich und öffnete den Kühlschrank, um mir eine Flasche Wasser herauszunehmen.
    »Wenn ich mehr Arme hätte, würden hier noch viel mehr Tüten herumstehen. Meg, du kannst dir nicht vorstellen, was für tolle Geschäfte es hier gibt. In einer Straße waren gleich fünf Second-Hand-Läden.
    Unglaublich, was für tolle Designer-Kleidung die anbieten. Einige Teile waren sogar aus der aktuellen Kollektion«, schwärmte sie.
    »Das freut mich für dich.«
    »Ich hab dir auch etwas mitgebracht«, trällerte sie und griff sich eine der Tüten, die sie mir anschließend überreichte.
    »Was ist das?«, erkundigte ich mich.
    »Sieh selbst nach«, kicherte sie und ihre Augen leuchteten vor Aufregung. Ich zog ein wundervolles, geblümtes Sommerkleid aus der Tüte, das einen tiefen Ausschnitt besaß und dessen kurze Ärmel, wie Wellen an den Seiten herunterfielen.
    Doch das Schönste waren die Farben, die zart und nicht aufdringlich wirkten. Ich warf einen Blick auf das Etikett.
    »Roberto Cavalli? Das kann ich nicht annehmen Molly. So ein Kleid kostet ein halbes Vermögen«, warf ich ein.
    »Nicht, wenn man es in einem Second-Hand-Laden findet. Ich habe es gesehen und wusste sofort, dass dieses Kleid dir wundervoll stehen würde. Also habe ich es gekauft. Und jetzt will ich kein Wort mehr hören. Glaub mir einfach, wenn ich sage, dass es mich nicht in den Ruin stürzt«, sagte sie gespielt streng.
    Das Kleid war wirklich wunderschön. Ich fiel meiner Freundin um den Hals und bedankte mich überschwänglich.
    »Ich werde es heute Abend anziehen, wenn ich mit Sebastian ausgehe«, gab ich stolz bekannt.
    »Und ich hatte gehofft, dass du das sagst«, entgegnete Molly und schien richtig gerührt zu sein.
    »Würdest du mir helfen, meine Haare in den Griff zu bekommen?«, wollte ich wissen. Molly hatte ein echtes Händchen für Frisuren, ganz im Gegensatz zu mir. Sie sah immer aus, als käme sie gerade frisch vom Friseur, während meine Haare meist aussahen, als käme ich geradewegs aus einem Windkanal.
    »Selbstverständlich werde ich dir helfen. Wir stylen dich jetzt so auf, dass deinem Sebastian die Augen aus dem Kopf fallen werden, wenn er dich zu Gesicht bekommt«, versprach sie kichernd, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her.

Kapitel 15
     
     
    Als es pünktlich um 19 Uhr klingelte, öffnete ich die Tür. Sebastian stand davor, völlig in Schwarz gekleidet und starrte mich mit großen Augen an.
    »Du … du siehst einfach atemberaubend aus«, stammelte er. Es war das erste Mal, dass ich ihn fast sprachlos sah. Ich strich mir verlegen über das Kleid und dankte Molly in Gedanken, dass sie es für mich gekauft hatte. Mein Blick streifte über Sebastian, der wie immer toll aussah.
    »Du siehst auch klasse aus«, gab ich schüchtern zurück.
    »Bist du so weit?«, erkundigte er sich. Ich nickte und ließ mich von Sebastian zum Wagen führen. »Hast du vor, zu fahren?«, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue, als wir am Fahrzeug angekommen waren.
    »Was? Wie kommst du denn darauf?« Sein Lächeln verwandelte sich in ein ausgewachsenes Grinsen.
    »Weil du gerade im Begriff bist, auf der Fahrerseite einzusteigen«, erklärte er. Ich warf einen verwirrten Blick durch die Scheibe ins Innere des Wagens.
    »Weshalb müssen die Engländer auch ihre Autos spiegelverkehrt bauen«, brummte ich und marschierte auf die andere Seite. Daran würde ich mich sicher nie gewöhnen. Anfangs hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir hier in London einen Mietwagen zu besorgen, aber ich bekam schon Panikattacken und Schweißausbrüche, wenn ich nur an den Linksverkehr dachte.
     
    Sebastian brachte mich in ein kleines, gemütliches Lokal und lächelte dem italienischen Ober freundlich zu. Dieser führte uns zu einem sehr romantischen Tisch, der sich in einer Nische befand.

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