Plötzlich verliebt (German Edition)
verbringen durfte. »Aber doch nicht etwa wieder in den Movida-Club, oder?«, fügte ich mit einem panischen Unterton hinzu. Sebastian lachte und schüttelte den Kopf.
»Nein, ich dachte da mehr an ein gemütliches Restaurant. Ich kenne einen wirklich guten Italiener. Ein echter Geheimtipp. Dort gibt es die beste Pizza und Pasta in ganz London. Und wenn du danach noch Lust hast, können wir noch in einem typisch englischen Pub etwas trinken gehen«, schlug er vor.
»Hört sich sehr gut an«, sagte ich breit grinsend. Auf genau so etwas hatte ich schon die ganze Zeit Lust gehabt.
»Fein, dann hole ich dich um 19 Uhr ab. Ist das in Ordnung für dich?«, fragte er nach.
»19 Uhr ist perfekt«, versicherte ich und nahm mir fest vor, nicht zu lange bei Emma Beastley zu bleiben, damit ich noch genügend Zeit hatte, mich aufzustylen.
»Prima. Ich freue mich auf heute Abend«, gestand er und sah mir tief in die Augen. Zum Glück lehnte ich an seinem Wagen, der mir Halt bot, denn meine Knie wurden schon wieder weich.
Kapitel 14
Nachdem Molly und ich zurück in unserem eigenen Haus waren, erzählte ich ihr, dass Sebastian mich gefragt hatte, ob ich mit ihm ausgehen wollte. Zu meinem Erstaunen war Molly kein bisschen böse auf mich. Anfangs hatte sie ja alles getan, um ihn für sich zu gewinnen doch jetzt schien sie sich aufrichtig für mich zu freuen. Das lag sicher an diesem ominösen Bob, den sie im Movida-Club kennengelernt hatte.
»Wenn du möchtest, kannst du dir eines meiner neuen Kleider ausleihen«, sagte sie großzügig.
»Danke, ich werde spontan entscheiden, was ich anziehe. Gut möglich, dass ich auf dein Angebot zurückkomme«, erwiderte ich lächelnd. Ich sah auf meine Uhr und erschrak.
»Was, schon so spät? Ich sollte mich langsam fertigmachen, damit ich pünktlich zu meinem Termin mit Emma komme«, erklärte ich.
»Und ich werde die Gegend etwas unsicher machen«, teilte mir Molly mit. »Wir sehen uns ja sicher später noch.« Sie nahm ihre Tasche, hob die Hand zum Abschied und verschwand. Ich ging nach oben in mein Zimmer und schlüpfte in einen schwarzen Hosenanzug, in dem ich wahrscheinlich schwitzen würde wie ein Bergarbeiter, der aber verdammt businessmäßig aussah. Anschließend schminkte ich mich noch dezent und steckte mir die Haare nach oben.
Als ich mich schließlich im Spiegel betrachtete, nickte ich mir selbstzufrieden zu und rief mir ein Taxi, das mich zum Hauptsitz der BCRES Inc. brachte.
Emma Beastley war eine Frau mittleren Alters, mit kurzen braunen Haaren und einem hübschen, herzförmigen Gesicht. Sie hatte, genau wie ich, einige Sommersprossen auf der Nase, was sie noch sympathischer wirken ließ.
Sie begrüßte mich so herzlich, als wären wir alte Bekannte und führte mich gleich zu Anfang durch den riesigen Firmenkomplex, um mir alles zu zeigen.
Im vierten Stock präsentierte sie mir mein Büro, in dem ich die nächsten sechs Monate arbeiten würde. Als ich sie auf Anabel ansprach und nachfragte, ob auch sie ihren Arbeitsplatz in diesem Raum hatte, verneinte sie lächelnd.
»Das ist dein eigenes, kleines Reich«, versicherte sie.
»Wahnsinn«, hauchte ich ehrfürchtig. Emma lächelte wissend.
»Lass uns doch einen kurzen Abstecher in die Cafeteria machen, oder hast du keine Lust auf einen guten italienischen Kaffee?«, wollte sie wissen.
»Doch, sehr gerne sogar«, bestätigte ich und wir marschierten los. Dass es hier eine Cafeteria gab, haute mich schier aus den Socken und als wir diese betraten, war ich völlig aus dem Häuschen. Ich hatte etwas in der Art einer Kantine erwartet, aber nachdem, was ich zu sehen bekam, hätte es sich auch problemlos um ein Café im Movida-Club handeln können.
Feuerrotes Leder und schwarz glänzende Tische dominierten den Raum. An der Wand befand sich eine riesige Bar mit den neuesten und teuersten Kaffeeautomaten, so weit ich es beurteilen konnte. Zwei Bedienungen huschten zwischen den Stühlen hindurch und nahmen Bestellungen auf. Sie trugen schwarze Hosen und Blusen und eine lange, rote Schürze.
Emma deutete mit der Hand auf einen freien Tisch und wir setzten uns. Nachdem wir unsere Getränke bestellt hatten, zog sie einen schmalen Ordner aus ihrer Aktentasche und legte ihn auf den Tisch.
»Einige Infos vorab, damit du dich schon einmal etwas in die Materie einlesen kannst«, erklärte sie lächelnd. Unsicher öffnete ich den Ordner und blickte auf das Foto einer luxuriösen Villa. Darunter standen alle relevanten
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